Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.
  • Die deutsche Fotografieszene durchlebt gerade ihre vielleicht tiefgreifendste Transformation seit der Digitalisierung. Während KI-Fotografie-Tools wie Adobe Firefly, Midjourney V7 und Topaz Photo AI die Workflows revolutionieren, stehen Profis vor existenziellen Fragen: Ergänzt künstliche Intelligenz die menschliche Kreativität oder ersetzt sie diese? Die Antworten darauf zeichnen ein komplexes Bild einer BrancheMehr

  • Wir sehen ein Bild und sind ergriffen. Ein Kind, das im Schutt eines Krieges einen Welpen umklammert, ein Porträt von einer Intensität, die uns den Atem raubt. Die emotionale Wirkung ist unmittelbar, sie trifft uns. Dann lesen wir den kleinen Vermerk darunter: hervorgebracht von einer künstlichen Intelligenz. Und augenblicklich verändertMehr

  • Die Zeiten des kostenlosen Experimentierens mit Adobes generativer KI sind endgültig vorbei. Seit Juni 2025 verfolgt der Software-Riese systematisch die Nutzung seiner KI-Credits und führt schrittweise Limits ein, die besonders Berufsfotografen und Designer vor neue Kalkulationen stellen. Was zunächst wie eine technische Anpassung im Hintergrund aussieht, entpuppt sich bei genauerMehr

  • Das neue dänische Urheberrecht ist in seiner Radikalität entwaffnend. Es verlangt für die Abbildung einer Person deren explizite Zustimmung. Das klingt zunächst vernünftig. Doch das Gesetz unterscheidet nicht zwischen echten Deepfakes, also böswillig manipulierten Videos und der flüchtigen Momentaufnahme eines Straßenfotografen. Es trifft den Maler, der ein fantasievolles Porträt anfertigt,Mehr

  • Man stelle sich das stille Leiden eines alten Gemäldes vor. Seine Oberfläche, ein Schlachtfeld der Zeit, durchzogen von feinen Rissen wie das Antlitz eines Greises. Die Farben, einst leuchtend, sind nun matt und müde. Jeder Makel erzählt eine Geschichte von Jahrhunderten, von Licht, Staub und den Launen der Luft. BisherMehr

  • Der Hannoveraner Fotograf Ralf Mohr hat die radikale Bewegungssprache des Choreografen Marco Goecke in Bilder übersetzt. Eine Arbeit an den Grenzen des technisch Machbaren. Wir sprachen mit ihm über manuelle Fokussierung bei Höchstgeschwindigkeit, ISO-Werte jenseits der Vernunft und die Kunst in der Tanzfotografie, den entscheidenden Moment nicht nur zu sehen,Mehr

  • Die professionelle Bildgestaltung steht vor ihrem Endgegner: der radikalen Authentizität der Generation Z. Während auf Plattformen wie BeReal jede Form der Nachbearbeitung als Verrat am Moment gilt, optimieren dieselben Jugendlichen ihre Selfies mit KI-Filtern bis zur Unkenntlichkeit. Dieser visuelle Spagat zwischen ungeschönter Realität und algorithmischer Perfektion ist kein Nischentrend, sondernMehr

  • Ein Richterspruch aus Kalifornien, der vordergründig von Büchern handelt, wirft auch ein Schlaglicht auf die Werkstätten der Bildzauberer. Es ist eine jener Entscheidungen, die wie ein leises Beben eine ganze Industrie erschüttern und deren Nachhall noch lange zu spüren sein wird. Im Fall gegen das KI-Unternehmen Anthropic wurde eine feine,Mehr

  • Manchmal gleicht der technische Fortschritt einem Dialog über Generationen hinweg. Eine Idee wird geboren, kühn und bestechend, doch ihre Umsetzung erweist sich als widerspenstig, behaftet mit den Geburtswehen ihrer Zeit. Sie bleibt ein Versprechen für wenige Eingeweihte. Jahre später greift eine neue Technologie dieselbe Idee auf und führt sie mitMehr

  • Wer sich in diesen Wochen auf den Weg nach Baden bei Wien macht, erlebt mehr als nur ein Fotofestival. Er wird Zeuge, wie ein ganzer Kontinent seine visuellen Mythen hinterfragt. Im Zentrum des diesjährigen La Gacilly-Baden Photo Festivals, das unter dem Motto „Australien & die Neue Welt“ noch bis zumMehr

  • In einer Branche, die sich oft in einem ermüdenden Wettstreit um Megapixel-Zahlen, Autofokus-Geschwindigkeiten und Lichtstärken-Rekorde zu verlieren droht, sind Momente der echten Neuausrichtung selten und kostbar. Es sind jene Momente, in denen ein Hersteller den Mut beweist, seine Identität zu hinterfragen und über den Tellerrand der reinen technischen Spezifikationen hinauszublicken.Mehr

  • Kontextkompetenz wird zur wichtigsten Fähigkeit für Medienproduzenten, da sie technische Innovation mit gesellschaftlichem Verständnis und ethischer Verantwortung verbindet. Kurzfassung Kontextkompetenz verbindet technisches Know-how mit gesellschaftlichem Verständnis und ethischer Verantwortung. Erfolgreiche Medienproduktion erfordert heute nicht nur Kreativität, sondern auch die Fähigkeit, Inhalte zielgerichtet, kritisch und verantwortungsvoll einzusetzen. Erfahren Sie, warum lebenslangesMehr

  • Die Verheißung klingt einfach zu verlockend: Weniger Zeit in der Postproduktion, schnellere Workflows und Ergebnisse, die auf Knopfdruck eine beeindruckende technische Perfektion aufweisen. Werkzeuge der generativen und assistierenden künstlichen Intelligenz haben sich mit rasanter Geschwindigkeit in den digitalen Dunkelkammern von Fotografen und Bildbearbeitern eingenistet. Doch während der Effizienzgewinn gefeiert wird,Mehr

  • Es ist eine jener Nachrichten, die als unscheinbare Fußnote daherkommen. Die Funktion „iPhone Mirroring“, eines der vielversprechendsten Werkzeuge für Fotografen und visuelle Künstler, wird mit iOS 26 nicht in der Europäischen Union eingeführt. Die offizielle Begründung aus Cupertino: Man habe Bedenken wegen der Auflagen des Digital Markets Act (DMA). DochMehr

  • Die Symbiose aus menschlicher Intuition und maschineller Potenz – der Begriff „Human in the Loop“ (HITL) geistert derzeit vornehmlich durch die Management-Etagen und Strategiepapiere von Wirtschaftsentscheidern. Doch wer glaubt, dieses Konzept sei lediglich ein weiterer Baustein zur Effizienzsteigerung in der Prozessautomatisierung, verkennt seine tiefgreifende Bedeutung. HITL ist weit mehr als nurMehr

  • Die Fotografie steht oft im Widerspruch zum Tanz. Hier das statische, für die Ewigkeit fixierte Bild, dort die im Augenblick vergehende Bewegung. Dieses Spannungsfeld auszuloten, ist eine der größten Herausforderungen für jeden Bildgestalter. Der Fotograf Ralf Mohr hat sich dieser Aufgabe nicht nur gestellt, er hat sie über Jahre hinwegMehr

  • Adobe, der Titan der Kreativsoftware, scheint in einem paradoxen Sturm zu segeln. Während die hauseigene KI-Familie Firefly beeindruckende Zuwächse bei der Nutzerakzeptanz und der Generierung von Inhalten verzeichnet – über 6,5 Milliarden Assets wurden bereits mit den Firefly-Modellen hervorgebracht –, reagiert die Börse mit unerwarteter Kühle. Trotz eines Rekordumsatzes vonMehr

  • Der jüngste Bericht des Magazins Spiegel über sogenannten Auszieh-Apps, die mittels KI aus bekleideten Porträts Nacktbilder generieren, wirft ein Schlaglicht auf eine Entwicklung, die weit mehr ist als nur ein technisches Novum. Ein beispielhafter Fall aus dem spanischen Almendralejo, wo Jugendliche Nackt-Fakes von Mitschülerinnen verbreiteten und dafür juristisch belangt wurden,Mehr

  • Die Zeiten lockerer KI-Experimente sind vorbei: Disney und Universal haben mit ihrer Klage gegen Midjourney einen Präzedenzfall geschaffen, der die gesamte Kreativ-KI-Landschaft neu ordnen könnte. Am 11. Juni 2025 war Schluss mit lustig. Disney Enterprises, Marvel Characters, MVL Film Finance, Lucasfilm, Twentieth Century Fox, Universal City Studios Productions und DreamWorksMehr

  • Verhunzte Tattoos

    Im Rahmen einer KI-Gruppenausstellung beim Fotofestival Horizonte Zingst zum Thema „Flora“ hat sich die Hamburger Fotografin Leoni Marie Hübner mit einem sehr speziellen Blumenthema auseinandergesetzt. | Christoph Künne Was wohl entsteht, wenn Fotografen mit KI-Bildideen das ­Festivalthema „Flora“ interpretieren, fragte sich Edda Fahrenhorst, die ­Kuratorin des Zingster Fotofestivals. Ihr künstlerischesMehr

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"