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Die 50-Megapixel-Vollformat-Lüge

Canon bringt mit der EOS 5Ds nach langem Zögern auch eine Kamera mit 50-Megapixel-Vollformat-Chip auf den Markt. Da fragt man sich als hoch ambitionierter Fotograf unweigerlich: Ist so eine Anschaffung sinnvoll? Und ersetzt sie vielleicht sogar die weit höhere die Investition ins digitale Mittelformat?

Megapixel: Canon-EOS-5DS-01-970-80
Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum: Das Problem sind nicht die vielen Pixel auf dem Sensor, sondern die Frage, ob man sie mit den vorhanden Objektiven in dieser Fülle überhaupt erfassen kann. Ein Industrie­vertreter brachte es kürzlich  auf den Punkt: „Zehn Prozent mehr Pixel lassen sich recht einfach auf einen Chip packen – aber versuchen Sie mal die Auflösung einer guten Linse um zehn Prozent zu steigern. Das ist fast so aufwendig wie die Neuerfindung des Objektivs.“ Bei der neuen Canon haben wir es jetzt mit über 100% mehr Pixeln zu tun.

Man kann versuchen, diese eher diffusen Zusammenhänge in Zahlen zu fassen: Die besten der aktuellen High-End-Objektive reichen gerade mal aus, um ein Bild in einer Feinheit aufzulösen, die ein Sensor mit Pixeln einer Kantenlänge von sechs Mikrometern (10-6 m) besitzt. Anders herum ausgedrückt: Sind die Pixel auf dem Bildsensor kleiner als sechs Mikrometer – wie bei den meisten Kameras – brauchen die kleinen Pixel höher auflösende Objektive, um ihre Auflösungs-Vorzüge voll ausspielen zu können. Das Problem haben schon die Nikon D800/810 und die Sony A7r mit ihren 4,8-Mikrometer-Pixeln: Es gibt kein Objektiv – nicht mal das sagenumwobene, hochauflösende Zeiss Otus 55 Millimeter – das die 36 Megapixel Auflösung der Kameras „auf die Straße bringt“. Wie soll es dann erst bei über 50 Megapixeln mit 4,14 Mikrometern werden?


Megapixel ohne Ende?


Nach Messungen von DXOmark.com, der Zentralinstanz für solche Fragen, ist zum Beispiel bei der Nikon D800 schon bei 29 Megapixeln das Ende der Fahnenstange erreicht. Der Umkehrschluss ist einfach – und erklärt vielleicht auch die Zurückhaltung der Hersteller: Eine Vollformat-Kamera sollte nicht mehr als 24 ­Megapixel Auflösung haben, eine APS-C-Kamera theoretisch nur neun und ein Sensor im 4/3-Format kann sich mit fünf ­Megapixeln bescheiden. Das war übrigens die Auflösung, die Olympus bei seinem ersten 4/3-System als „auch für professionelle Zwecke völlig ausreichend“ beschrieb. Das Mehr an Pixeln auf dem Chip zieht zwar eine Steigerung der Auflösung nach sich, aber als „Oversampling“-Effekt. Die ­optischen Signale des Objektivs werden mit einer höheren Abtastrate bearbeitet als für die Darstellung der Signalbandbreite benötigt. Das führt praktisch zu höher auflösenden Bildern, aber bei weitem nicht in dem Maß, wie die höheren Megapixel-­Zahlen es uns glauben machen wollen. Und sie werden durch die gesteigerte Oversampling-Auflösung auch nicht zwingend „besser“.

Ein Ausweg aus dem Dilemma sind bei gleicher Objektivkomplexität größere Sensoren mit mindestens sechs Mikro­meter großen Pixeln. Bisher scheitert dieser Weg der Qualitätsoptimierung an mindestens zwei Hindernissen:Große Sensoren sind teurer als kleine. Außerdem erfordern sie größere Bildkreise und damit größere Kamera-/Objektivkonstruktionen. In den vergangenen Monaten gab es viele Gerüchte, dass Canon, Nikon, Sony und Fuji den digitalen Mittelformat-Markt in den Blick nehmen. Diese wurden besonders durch den Sony-CMOS-Mittelformat-Sensor befeuert, der sich sowohl in den aktuellen Hasselblad- und PhaseOne-Rückteilen als auch in den Bodies der aktuellen Pentax-645-Generation befindet. Doch das Mittelformat unterliegt ebenfalls den physikalischen Gesetzen der „Sechs-Mikrometer-Regel“. Für die „großen“ Mittelformat-Chips mit circa 4 × 5,4 Zentimeter Kantenlänge liegt die Maximalauflösung bei rund 60 Megapixel. Wohlgemerkt: Auch die können nur die besten Mittelformat-Objektive auflösen. Bei dem oben erwähnten Sony-Chip mit rund 51 Megapixeln auf 44 × 33 Millimeter Fläche liegt die Pixelgröße jedoch nur bei 5,3 Mikrometer. Die Idealauflösung für diese Sensorfläche wären etwa 37 Megapixel. Zufällig der Wert, den Leica bei ihrem S-System bietet, das einen ähnlich großen Sensor verwendet.

Kurzum: Es ist eher unwahrscheinlich, dass man mit einem 50-Megapixel-Vollformat viel bessere Bilder macht als mit 24 Megapixel Auflösung. Gesichert ist nur, dass die Datenmenge doppelt so groß ist. Von daher kann man sich die fehlenden Pixel im Prinzip auch in Photoshop hinzu interpolieren, wenn man sie denn mal für einen hauswandgroßen Druck braucht.
Die Vorzüge der teuren Mittelformat-Systeme liegen nicht unbedingt in der höheren Datenmenge. Auch wenn Details einen Hauch differenzierter erfasst werden, macht das nicht den Unterschied zwischen einem guten Bild und einem schlechten. Die System-Unterschiede sind vielschichtiger: Zum einen zwingt das Mittelformat einem durch seine systembedingte Trägheit beziehungsweise Unhandlichkeit einen anderen Arbeitsstil auf als man es vom Kleinbild kennt. Zum anderen sehen die Ergebnisse manchmal etwas interessanter aus, weil man mit längeren Brennweiten bei gleichem Abstand eine minimal andere, oft etwas gefälligere Perspektive bekommt. Das sind dann die Momente, in denen man auf ein Foto schaut und weiß, dass es mit einem größeren Format gemacht wurde, ohne genau  sagen zu können, woran man es sieht. Wem daran liegt, der kommt nicht um die Ausgabe von derzeit rund 30.000 Euro für so ein 60-Megapixel-Rückteil herum. Die passende Kamera und ein Objektiv sind meist im Preis inbegriffen. Munter bleiben!

Update: Habe eben gesehen, bei DXOmark sind inzwischen auch die Nikon D800E und die D810 mit dem Zeiss-Otus 55 getestet worden: Das Ergebnis: 33 Megapixel Auflösung beim 36 Megapixel-Chip. Das Otus 85 löst sogar 35P-Mpix an der D810 auf. Mal sehen wie sich die 5Dsr in den Messungen schlägt …

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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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30 Kommentare

  1. M.E. braucht es für einen Hauswandgroßen Druck keine derart hohe Auflösung. Genau das Gegenteil ist der Fall. Druckauflösung ist ganz was anderes! Das solltet doch gerade Ihr bei docma wissen!
    Daher frage ich Euch, was soll die Aussage, dass man für einen hauswandgroßen Druck eine derart hohe Auflösung brauchen würde?
    Und ein digitale Datei hat keine Auflösung!

    Immer wieder diese Falschmeldungen bezüglich der gedruckten Bildgröße und Auflösung. Es ist schlichtweg falsch, dass mit zunehmender Bildgröße z.B. A4 zu A3 eine höhere Auflösung gebraucht wird.

    Da kann ich wieder mal nur den Kopf schütteln.

    1. Ok, für uns Laien. Erklärst du uns das? Ich will 4 m x 4m drucken und mein Dienstleister will 100 DPI. Besser 150. Ich komm da auf etwa 15000. Oder meine D800 um 100 % aufgeblasen.
      Wie machst dz das?

  2. eigentlich mache ich das nie hier so schreiben … doch wenn ich sehe dass es immer wieder leute gibt dessen glas wasser halb leer ist an statt halb voll … es ist doch super 50 mio. zu haben. man kann größere poster drucken und die jetzigen vollformat objektive sind dafür immer noch besser als wenn man 24 mio. fotos mit software vergrößert für großformatige poster. was noch wichtiger ist mit 50 mio. pixel. wenn man damit fotos macht und die auf 25 mio. komprimiert hat man eine 50 %-tiges besseres rauschverhalten … sollte ein 120 mio chip rauskommen bin ich der erste der es kauft. da hat man dann bei 25 – 30 mio. komprimierte fotos eine 4 fach besseres rauschverhalten … sehe nur vorteile … also halb volles glas wasser, prost… georg

  3. Wenn Sensor und Objektiv dieselbe Maximalauflösung erreichen, geht im ungünstigsten Fall die gesamte Bildinformation verloren! Um die Leistung eines Objektivs optimal zu nutzen, muss der Sensor demnach eine deutlich höhere Auflösung verarbeiten können. Hier die Begründung:

    Der Begriff „Oversampling“ kommt aus der Audiotechnik und besagt folgendes. Um einen bestimmten akustischen Ton in hoher Qualität zu „samplen“ (digital Aufnehmen bzw. Abtasten), ist es ratsam, eine Aufnahmefrequenz zu verwenden, die höher ist als die des Tons. Dies git auch für optisches Samplen, also etwa beim Kopieren, Ausdrucken oder eben mit Filmen oder Sensoren. Im Druckwesen wird in diesem Zusammenhang vom „Q-Faktor“ gesprochen. Hier ein praktisches Beispiel.
    Gegeben ist ein Sensor, dessen gesamte Fläche mit rechteckigen Pixeln belegt ist. Der Einfachheit halber fangen wir mit einem Schwarzweisssensor an. Der Sensor habe eine „Auflösung“ von 150 dpi. Was passiert, wenn ich mit einem Objektiv ein Liniengitter fotografiere und das Objektiv schafft gerade eben eine Auflösung von 150dpi auf der Sensorfläche? Das Lininegitter wähle ich natürlich so, dass es gerade noch abgebildet werden kann. Im günstigsten Fall sieht dann jede Sensorzeile entweder nur eine schwarze Linie, oder eine weiße: das Liningitter wird perfekt reproduziert. Im ungünstigsten Fall jedoch, wenn das Bild ein klein wenig verschoben wird, sieht jede Zeile je eine halbe schwarze und eine halbe weiße Linie. Somit zeigt der Sensor durchgehend ein strukturloses Grau.

    150dpi ist für ein Objektiv natürlich lächerlich gering. Ich habe diesen Wert gewählt, weil er der ist, den das normalsichtige Auge bei durchschnittlicher Leseentfernung noch auflösen kann. Damit das unter allen Umständen gewährleistet ist, ist die bekannte Standardauflösung von Laserprintern/-kopierern 300dpi. Der Q-Faktor ist demnach Zwei. Die 600dpi, die heute oft angegebn werden, verbessern die Qualität einer Kopie jedoch dann nur noch marginal.

  4. Pingback: Anonymous
  5. Ich teile diese Ansicht nicht. Mehr Auflösung ist immer gut. IMMER.
    Ein 50 MP Foto wird bei gleicher Optik IMMER das schärfere und detaillierte Bild liefern als z. B. ein 24 MP Sensor.
    Ich kann den Schritt von Canon nur begrüßen.

  6. Den Hinweis auf DXO habe ich schon mehrfach gelesen, auch in Bezug auf mft. Ich gebe sogar zu, dass auch ich hin und wieder auf die DXO Werte schaue wenn es um ein neues Objektiv geht, aber da geht es mr eher um die Relation zueinander, da die sicher immer mit gleichem Maßstab messen.
    Was jetzt die Schärfe, Auflösung einer Sensor/Objektiv Kombination betrifft, so hat, wenn ich das richtig verstanden habe, DXO versucht, „nackte kurven, in für für den Laien anschauliche Werte umzuwandeln“.
    Was das betrifft scheint die Aussage von Christoph Künne ja korrekt. Aber wie sieht die Realität im Foto aus?
    Ich habe bisher zwar noch nicht explizit gesucht, aber wäre nicht ein Vergleichsfoto mit kleinen Details und Strukturen (aber bitte keine Testcharts), aufgenommen z. B. mit der Nikon D800, dazu im Vergleich das gleiche Motiv aufgenommen mit einer Nikon die zwischen 16 und 24 Megapixeln auflöst bei Verwendung des gleichen Objektivs. Wenn die Aussage stimmt, das selbst moderne Objektive nicht in der Lage sind 36Megapixel aufzulösen, dürften sich ja die Fotos in den Detailstrukturen wenig bis garnicht unterscheiden. DOCMA hat doch die Möglichkeiten dazu und ich würde mich freuen einmal Praxisbeispiele „der Unfähigkeit“ moderner Objektive zu sehen.
    In diesem Sinn…

  7. Ich weiß nicht, wo Christoph Künne diesen 6 Mikrometer-Regel hat.
    50 MPixel bei Kleinbild entsprechen etwa 20 MPixel am Crop-Sensor. Danach müssten ja alle Crop-Kameras unscharfe Bilder liefern. Das ist aber definitiv nicht der Fall. Von noch kleineren Sensoren brauchen wir dann ja gar nicht erst zu reden.

    Die bei den meisten Webseiten angegebenen Auflösungswerte sind MTF 50%-Werte. Ein Objektiv verliert aber bei höheren Ortsfrequenzen nicht sein Auflösungsvermögen, lediglich der Kontrast sinkt weiter.
    Etwas Oversampling kann da nie schaden. Außerdem testen alle, auch DXO, die Objektive an realen Kameras. D.h. die Ergebnisse werden nach oben durch die Kameraauflösung begrenzt.

    In dem Sinne warte ich gespannt auf die ersten realen Tests.

  8. ich halte diesen Pixelwahnsinn für eine Marketingaktion, dem user wird vorgegaukelt, er könne mit einer 50mpx Kamera bessere Bilder machen als mit seiner 24- oder 36mpx Kamera. Den Hinweis auf die max. umsetzbaren 29mpx teile ich voll und ganz: wer sich mal ein „normales“ Glas und ein Hightechprodukt der entsprechenden Hersteller vorne draufgeschraubt hat, wird zwei völlig verschiedene Qualitäten im Output sehen. Es macht Sinn, einen Superbody mit einem Superobjektiv zu kombinieren. Aber letzteres wird genau wie im Artikel erwähnt kaum konstruierbar sein, und wenn doch, dann wahrscheinlich zu einem astronomischen Preis.

    50 oder mehr mpx wird vielleicht für Studioprofis ein Verkaufsargument bei den techn. ohnehin meist ahnungslosen Kunden sein, aber für Otto Normalverbraucher – selbst dem betuchten Klientel – ist das m.E. voll am Bedarf vorbeikonstruiert. Wenn ich mir als profess. Bildbearbeiter oft Amateurfotos ansehe, die mit Spitzenkameras und Spitzenobjektiven gemacht alles andere als den Möglichkeiten der Hardware entsprechen, frage ich mich manchmal, ob die Investititon nicht besser in einen Workshop sinnvoll gewesen wäre.
    Und: welche Medien können denn diese gewaltigen Auflösungen auch umsetzen? Der Druck – egal ob konventionell oder digital – mit Sicherheit nicht. Großformat? Hier ist der Betrachtungsabstand das Entscheidende. Ob 50 oder 12mpx wird sich an einer Hauswand nicht mehr feststellen lassen.
    Meine Meinung – Marketinggetrommel.

  9. Ich weiß nicht, warum immer Hauswände als Beispiel her halten müssen. Dafür ist nur wirklich keine hohe Auflösung nötig, da der Betrachtungsabstand entsprechend groß ist.

    Ich kenne aber genügend Beispiele, wo sich die Betrachter absolut nicht um den vorgegebenen Betrachtungsabstand scheren, sondern so weit wie möglich an das Bild herantreten, um Details wahr zu nehmen. Z.B.: Gruppenfotos, technische Dokumentationen, Luftbilder…

    Im professionellen Luftbildbereich sind übrigens 250 MPixel schon länger Stand der Technik, 400 MPixel werden noch 2015 erwartet. Die Sensoren sind allerdings auch größer.

    Was auch gern vergessen wird: Die lineare Auflösung ist proportional zur Quadratwurzel aus der Pixelzahl. So gesehen sind die 50 MPixel gerade mal 18 % mehr Auflösung als die 36 MPixel von Nikon und Sony.

    1. Dass der Betrachtungsabstand bei Riesenformaten das Entscheidende ist und nicht die Auflösung, das hatte ich ja geschrieben. Aber als profess. Bildbearbeiter hatte und habe ich es ausschließlich mit Fotos von ebenso profess. Fotografen zu tun, wobei es natürlich die Studiofotografen sind, die mit ihren Hassis und Pentaxboliden arbeiten. Wobei es wirklich egal ist, ob man nun mit 120 oder 12mpx fotografiert, wenn gedruckt wird – dieses Medium rasiert alles auf das drucktechnisch Machbare herunter. Nur auf hochwertigen Papieren ist es überhaupt möglich, etwa Tiefenzeichnung oder feine Details wirklich sichtbar zu machen. Aber auch hier nur begrenzt. Vor allem – und das ist ja auch der Tenor des Docma-Artikels setzen schon die Optiken dieser Entwicklung nach noch mehr Auflösung Grenzen.
      Ich bleibe dabei: solange nicht die Linsen mit der Entwicklung der Sensoren mithalten können, ist der Pixelwahn nur techn. Overkill.

      1. Das ist ja völliger Quatsch. Natürlich ist es nicht egal ob ich mit 12 oder 120 MP fotografiere. Allem voran geht es bei einem Druckergebnis um die Schärfe, d.h. je höher die Auflösung umso besser die Schärfe. Bei einem 60er Druckraster reicht rein rechnerisch eine Auflösung von 152,4 dpi. Aber auch nur rechnerisch. Schon in meiner Ausbildung habe ich gelernt mit einem Qualitätsfaktor von Wurzel aus 2 bis 2 zu multiplizieren. Wenn man sich die Ergebnisse eines 150dpi (meinetwegen auch auf 300dpi interpoliert) und eines 300dpi Bildes im Offsetdruck im Vergleich nebeneinander anschaut, wird man erstaunt sein, wie gravierend der Unterschied in der Schärfe ist. Mal ganz davon abgesehen was man benötigt wenn man ein 120er Raster druckt. Fotografiere ich nun mit einer Kamera die effektiv 300dpi bei DIN A4 liefert und ich dies Bild auf DIN A3 drucke, halbiert sich die Auflösung und ich habe nur noch 150dpi zu verfügung. Interpolieren hilft hier auch nicht, da die Schärfe schon verloren ist. Und ich rede nicht nur von Postern die man aus 2 Metern Entfernung betrachtet sondern auch von Unternehmensbroschüren die man in den Händen hält. Das ist genau das was ein gutes von einem schlechten Ergebnis unterscheidet. Vielleicht nicht für den Endverbraucher aber als einer mit über 20 Jahren Erfahrung in der Druckvorstufe und Bildbearbeitung. Allen die der Meinung sind, dass Auflösung für die Ausgabe nicht entscheidend ist, seien die Cleverprinting Experimente ans Herz gelegt.

  10. Zunächst einmal müsste man DXOMark richtig lesen können.
    Nicht nur die Nikon D8x0 schaffen 33MPix mit dem richtigen Objektiv, eine Nikon D7100 (APS-C) 22MPix, und eine mFT (Olympus EM-1) mit dem passenden Objektiv bis zu 12 MPix.

  11. Absolut komisch wie hier auf der eindeutig bildlich gemeinten „Hauswand“ herum geritten wird.

    An dem eigentlichen Fazit von Christoph Künne, das KB-Vollformat ist auf Grund der physikalischen Gegebenheiten bei den Objektiven längst angekommen, ändern alle Spitzfindigkeiten nichts.

    Das dies auch für die rund doppelt so großen Chips von Mittelformat-Kameras gilt, ist ja sehr beruhigend, aber vielleicht ist bei den MF-Objektiven doch noch etwas Luft nach oben. Die wurden einst ja traditionell auf einen größeren Schärfekreis gerechnet als für KB, bei aktuellen Konstruktionen fällt diese selbst auferlegte Limitierung vermutlich weg. Mann wird sehen was da noch möglich ist.

    Für ein Maximum an effektiver Auflösung ist eben Chipfläche durch nichts zu ersetzen, es sei denn durch noch mehr Chip und PIxelgröße, das Warten auf den 6x8cm, oder besser noch einen 5×7-inch-Chip kann also beginnen.

    Profis die jetzt noch 30.000,- Euro für HighEnd in die Hand nehmen werden es sich schon sehr genau überlegen, ob sie für einen 120-MPIX-Chip 40x60mm, der auflösungstechnisch definitiv keinen Gewinn bringen kann, Geld in die Hand nehmen wollen.

    Das gute an geringer Strukturgröße ist die Möglichkeit, das veraltete Bayer-Pattern durch chaotisch strukturierte Filterschichten. Fuji-Film arbeitet je bereits in dieser Richtung.

    1. Sorry, für teils „verschluckte“ und damit fehlende Worte, hier mein „Sermon“ überarbeitet:-)

      Absolut komisch wie hier auf der eindeutig bildlich gemeinten “Hauswand” herum geritten wird.

      An dem eigentlichen Fazit von Christoph Künne, das KB-Vollformat ist auf Grund der physikalischen Gegebenheiten bei den Objektiven längst angekommen ist, ändern alle Spitzfindigkeiten nichts.

      Das dies auch für die rund doppelt so großen Chips von Mittelformat-Kameras gilt, ist ja irgendwie auch beruhigend, aber vielleicht ist bei den MF-Objektiven doch noch etwas Luft nach oben. Die wurden einst ja traditionell auf einen größeren Schärfekreis gerechnet als für KB, bei aktuellen Konstruktionen fällt diese selbst auferlegte Limitierung vermutlich weg. Mann wird sehen was da noch möglich ist.

      Für ein Maximum an effektiver Auflösung ist Chipfläche eben durch nichts zu ersetzen, es sei denn durch noch mehr Chip-und PIxelgröße. Das Warten auf den 6x8cm, oder besser noch einen 5×7-inch-Chip kann also beginnen;-)

      Profis die jetzt noch 30.000,- Euro für HighEnd in die Hand nehmen werden es sich schon sehr genau überlegen, ob sie für einen 120-MPIX-Chip 40x60mm, der auflösungstechnisch definitiv keinen Gewinn bringen kann, Geld in die Hand nehmen wollen.

      Das gute an geringer Strukturgröße ist die Möglichkeit, das das veraltete Bayer-Pattern durch chaotisch strukturierte Filterschichten ersetzt werden kann. Fuji-Film arbeitet je bereits in dieser Richtung.

  12. Ich bin mit Christoph Künnes DXO-Überlegungen nicht einverstanden, dass mit dem Otus 55mm und einer D800 bei 29Mpx das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Diese 29Mpx setzen sich aus den drei gleichzeitig hintereinander angeordneten und auflösungsbegrenzenden Tiefpassfunktionen zusammen und bedeuten nicht die Auflösung des Objektivs alleine. Nämlich der physikalische Auflösung des Sensor von 36Mpx, der Tiefpassfunktion des sensorvorgelagerten Filters und der Tiefpasswirkung der Objektivauflösung. Wenn bei DXOMark Lenses das gleiche Otus 55mm an der D800E ohne Tiefpassfilter geprüft wird, erreicht es bereits 33Mpx. Von den 36Mpx des Sensors frisst allein der Sensortiefpass 4MPx weg. Um nun mit einer 36Mpx Kamera mit vorgesetztem Objektiv noch eine Auflösung von 33Mpx zu erreichen, muss das Otus 55mm über 100Mpx Auflösung erzielen.
    An der 50Mpx Canon 5Ds R (ohne Tiefpassfilter) wird das Otus 55mm etwa 44Mpx bringen, jedoch sicher über 40Mpx.
    Ich habe diese Überlegungen mit Tiefpassfunktionen in Mathematica simuliert bevor ich mich zum Kauf einer D810 entschlossen habe. Die Bilder mit einem Nikkor 85mm f/1.4G sind eine wahre Offenbarung. Die Auflösung reicht aus, um aus Bilddetails neue Bilder entstehen zu lassen.
    Beste Grüsse, Pean

  13. An sich a gut, ABER:
    Leider disqualifizieren Sie sich selbst mit Aussage über Mittelformat, dass man bei gleichem Abstand & rechnerisch längerer Brennweite eine „etwas gefälligere Perspektive“ bekäme, als Theoretiker, der nicht selbst mit diesen Formaten fotografiert.
    Leider falsch, denn die Perspektive ist NUR vom Standpunkt und nicht von der Brennweite abhängig.
    Schade, so machen Sie sich einen an sich guten Artikel kaputt.

    Bei meinen Lightpaintings (www.lumenman.de) bin ich übrigens um jedes Pixel dankbar.

  14. Seit diesem Artikel sind nun 7 Jahre vergangen und heutige 35 mm-Kameras arbeiten mit 60 Megapixel, sogen. MF sogar mit 100 MP. Dabei zeigenTests, dass diese höheren Auflösungen einen Gewinn in der Qualität zeigen, sofern die Bilder deutlich grösser als A3 gedruckt werden.
    Vielleicht liegt es ja daran, dass 60 MP-Bildwandler pro Farbe nur ca. 15 MP auflösen 😉
    Interessant die Werbung bei fotografierende Telefonen, die in der Werbung schon 108 Megapixel versprechen. Deren Auflösung wird durch Binning zwar reduziert, aber bei maximel 5 mm Linsendurchmesser wären – nach Künne – wohl nur wenige Kilopixel Auflösung möglich.
    Mein Fazit aus heutiger Praxis: Für Journalisten reichen 10 MP immer, wobei durch grössere Pixel die Lichtempfindlichkeit steigt. Für Ausstellungen mit grossen Fotografien sind 50 Megapixel @KB ein Segen, sofern die Objektive einigermassen gut sind.

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