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Verbesserte Bildersuche: Excire Search 2 Pro

Excire Search 2 Pro
Excire Search 2 Pro. Foto: Excire

Die Bildanalyse- und KI-Experten der Pattern Recognition Company aus Lübeck veröffentlichten vor wenigen Tagen die neue Version ihrer praktischen Lightroom-Erweiterung Excire Search 2 Pro. Eine Übersicht der Neuerungen findet Ihr auf dieser Seite des Herstellers. Ich möchte dieses Plug-in nicht mehr missen und war gespannt auf die neue Version. Meinen ersten persönlichen Eindruck der neuen Version findet Ihr weiter unten.

Excire Search 2 Pro – Ein Kurzüberblick

  • Mit der Personensuche könnt Ihr jetzt weitere Fotos einer abgebildeten Person in Eurem Katalog suchen lassen. Das funktioniert auch für mehrere Personen gleichzeitig. Das ist praktisch, wenn Ihr ein Foto einer bestimmten Person habt, aber ein anderes mit bestimmten Eigenschaften (zum Beispiel lächelnd oder nicht). Ein nützliches Werkzeug für das Zusammenstellen von Fotobüchern oder zum Aussortieren der Fotos mit geschlossenen Augen.
  • Die neue, bessere KI erkennt jetzt mehr Inhalte und auch kleinere Details in den Fotos, während die Vorgängerversion nur die dominanten Bildinhalte berücksichtigte. Dadurch werden die Fotos jetzt viel detaillierter verschlagwortet.
  • Komplett erneuerter Algorithmus für die Gesichtssuche und -analyse. Am Dialog der Gesichtersuche hat sich nichts geändert, aber die Trefferquote ist deutlich höher und selbst kleinste Gesichter werden in den Fotos erkannt und aufgelistet – auch wenn man beispielsweise nach Stichwörtern wie „Bart“, „Profilansicht“ oder „Augen geschlossen“ sucht.
  • Fotos lassen sich jetzt schon direkt nach dem Import automatisch initialisieren – auch mit einer einstellbaren Verzögerung. Man vergisst das also nie mehr und kann direkt nach dem Import schon mit dem Suchen/Sortieren von Fotos anhand der gefundenen Bildmerkmale beginnen.
  • Bugfixes und Optimierungen. Immer gut. 😉

Das Software kostet bis zum 26.12.2019 noch 79 Euro, danach 99 Euro. Käufer der Vorversion können für 49 Euro updaten.

Excire Search 2 Pro – Mein erster Eindruck

Die Personensuche ist extrem nützlich und funktionierte soweit ziemlich gut. Teilweise wurden sogar Bilder der Person mit aufgesetzter Sonnenbrille erkannt. Zwar werden nicht immer ALLE Bilder der gesuchten Person erkannt, und es gibt auch falsche Ergebnisse. Aber ich war beeindruckt, in welchen teilweise sehr schlechten, alten Party-Fotos noch das richtige Gesicht erkannt wurde (da kamen Erinnerungen hoch 😉 ). Kein Vergleich zur in Lightroom eingebauten Personen-Erkennung, bei der man im Grunde letztlich doch jedem einzelnen erkannten Gesicht einen Namen zuordnen muss.

Excire Search 2 Pro
Die neue Personensuche von Excire 2 erkennt die Gesichter in einem Bild und lässt Euch auswählen, von welcher Person Ihr andere Fotos finden möchtet. Foto: Olaf Giermann

Die bessere KI spüre ich im Einsatz ziemlich deutlich. In der oben erwähnten Suche nach „Bart“ wurde – neben natürlich allen Fotos mit unserem bärtigsten Kollegen Doc Baumann – beispielsweise auch ein Foto gefunden, auf dem nur eine DOCMA-Faces-of-Festival-Plakatwand in Zingst abgebildet war. Und auf den kleinen Bildchen gab es eben auch Männer mit Bärten. Problematisch ist es vielleicht, wenn Ihr genau das nicht wollt – also nach wie vor nur nach den dominanten Bildinhalten suchen wollt. Aber dann schickt man eben einfach eine zweite Suche hinterher, also zum Beispiel nach Gesichter > Porträt und hat das Gewünschte.

Excire Search 2 Pro
Selbst auf diesem Foto, das ich zur reinen Dokumentation beim Fotofestival „Horizonte Zingst“ aufgenommen hatte, erkannte Excire Search 2 Pro die vorhanden, bärtigen Gesichter.

Das automatische Verarbeiten der Bilder nach dem Import ist auch extrem praktisch. Ich würde hier aber empfehlen, die Initialisierung erst mit etwas Zeitversatz nach dem Import zu starten, da der in Lightroom ja bereits lang genug dauert. Und hier würden auch Bilder initialisiert werden, die Ihr später löscht. Muss nicht sein. (Ich nutze übrigens inzwischen Fast Raw Viewer zum Culling von Fotos und importiere dann nur noch die übrig gebliebenen Kandidaten in Lightroom; da lasse ich die Initialisierung dann gleich mit erledigen.)

Ich habe das Gefühl, dass jetzt auch alles etwas schneller funktioniert, aber darauf dürft Ihr mich nicht festnageln. Das könnte ja auch daran liegen, dass ich meinen komplettem Fotobestand, wie von Excire empfohlen, neu initialisieren ließ. Bei circa 100000 Fotos in meinem Lightroom-Katalog hat das eine Nacht gedauert. Das erledigt sich also im Schlaf. 😉

Alles in allem kriegt Excire 2.0 von mir vorerst einen dicken Daumen nach oben.

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Olaf Giermann

Olaf Giermann gilt heute mit 20 Jahren Photoshop-Erfahrung sprichwörtlich als das »Photoshop-Lexikon« im deutschsprachigen Raum und teilt sein Wissen in DOCMA, in Video­kursen und in Seminaren.

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7 Kommentare

  1. Nur schade, dass ausgerechnet die Initialisierung nicht über Nacht läuft. Das dauert Tage und ist absolut zu langsam. Bei mir hatte der MAC Pro über Nacht (12 Std.) genau 9% von 144.000 Bildern durchsucht. Deshalb bekommt die Software von mir ein MANGELHAFT. Und eben nicht den Daumen nach oben sondern nach unten..
    Rechner: Mac Pro Mitte 2010 – 2 x 2,66 GHz 6-Core Intel Xeon – 48 GB RAM, LR Katalog auf ener SSD mit über 500MB/s (Blackmagic Test).

    1. Mmmhhhh. Komisch. Bei mir noch eine ganz ähnliche Konfiguration (gleicher Mac, aber nur Dual-Quad mit der Hälfte an RAM); lief über Nacht durch. Auf keinen Fall mehrere Tage. Am besten mal bei Excire nachfragen, woran das liegen könnte.

    2. Ich hatte ebenfalls auf Excire 2 aktualisiert und bei mir hat mit einem Imac 2015 mit 32 GB Ram und i7 die Initialisierung ca. 4 Stunden gedauert. Mein Katalog umfasst ca 70.000 Photos. Die Gesichtssuche ist tatsächlich sehr gut geworden.

  2. Bei mir hat es ca. 4 Tage gedauert. iMAC 2014, 27 Zoll, 5K, 1TB SSD, 100.000 Fotos auf externer Festplatte. Bei der erstmaligen Initialisierung von Excire 1 war es damals auch über Nacht fertig. Evtl. Unterschied zwischen „Fotodateien aktualisieren- reinitialisieren“ und „Initialisieren „? Was mir auffiel war, dass im Gegensatz zur Initialisierung nicht der Lüfter ansprang , als Hinweis auf nicht volle Auslastung – obwohl Häkchen bei CPU?
    Wie auch immer! Eine Software, die ich nicht mehr missen möchte! Gerade bei Composings finde ich sehr schnell was ich brauche!
    Übrigens, bin durch DOCMA auf die Software aufmerksam geworden! Danke!

  3. Rausgeworfenes Geld. Ich mußte Excire search bereits zum zweiten mal deinstallieren weil Lightroom sich immer wieder aufhängt.
    Lästig ist das beim letzten mal Excire anscheinend nicht richtig beendet wurde und der Lightroom Katalog selbst nach Neustart nicht mehr geöffnet werden konnte. Locker 40 min verbraucht um alles wieder in Ordnung zu bringen.
    Excire search ist für mich so unbrauchbar.

  4. Ein zweischneidiges Schwert …

    mit der Version 1 vor ein paar Jahren hatte ich so große Schwierigkeiten, das ich es komplett deinstallieren musste um mit Lightroom weiter arbeiten zu können.
    Da ein paar Jahre vergangen sind, habe ich der Version 2 (mit Rabatt) eine zweite Chance gegeben. Mein Katalog ist nicht sooo riesig und umfasst ca. 45.000 Fotos. Da sich der Fortschrittsbalken kaum bewegt hat, habe ich nach ca. 20 Minuten die Indexierung abgebrochen. Bei angegebenen ca 10.000 Fotos pro Stunde hätten also ca. 3000 Fotos indexiert sein müssen – aber es waren gerade mal knappe 800. Meine Email an den Service wurde schnell und freundlich beantwortet und es kamen evtl. große PSD Dateien, die teilweise zum Katalog gehörten, als „Problem“ in Frage. Es wurde mir vorgeschlagen, Smartvorschauen zu generieren. Bisher nutze ich keine, war also keine sinnvolle Option.
    Da die Verzeichnisstruktur meine Kataloges über die Jahre ziemlich „unübersichtlich“ geworden ist, habe ich begonnen, diese zu überarbeiten. Dabei habe ich im ersten Schritt erstmal alle PSDs in ein Verzeichnis außerhalb des Kataloges verschoben und ein „reorganisierte Verzeichnis“ synchronisiert. Es beinhaltete unterschiedliche RAW Formate (5D Mark 3, Sony Alpha 7R3 aber auch ein paar JPEG Dateien) mit insgesamt ca. 9800 Fotos.
    Die Initialisierung hat irgendwas zwischen 3 – und 5 Stunden gedauert, also weit weg von den 10.000/Stunde.
    Ich arbeite mit einem ca. ein Jahr alten Windows 10 Rechner, (i7/6 core, 32GB Ram, Systemlaufwerk und Kataloglaufwerk getrennt, beide SSD. Die Fotos selbst liegen auf einer „normalen“ internen 4 TB Festplatte. Bei der Initialisierung fiel mir folgendes auf:
    Obwohl ich ein Häkchen bei voller CPU Nutzung gemacht hatte, lag die Auslastung der CPU bei max. 20%. Die Auslastung beim SSD Systemlaufwerk lag im Schnitt bei 80%,(?) beim SSD Kataloglaufwerk bei ca. 20% und beim 4TB Bilderlaufwerk irgendwo zwischen 20 und 30%.
    Inzwischen habe ich etwa 50% der Katalogverzeichnisse reorganisiert. Der Zeitaufwand für das Initialisieren mit Excire, hat sich, wenn überhaupt, nur unwesentlich geändert. Da ich aber keine Zeitnot habe, sehe ich persönlich kein wirkliches Problem im großen Zeitaufwand. Merkwürdig empfinde ich diese große Diskrepanz zu 10.000 Fotos/Stunde (nicht nur bei mir), allerdings schon.
    Ich lasse die Stichwörter auch nach Lightroom übertragen, was zusätzlich zeit in Anspruch nimmt, sollte aber trotzdem nicht die Ursache sein. Durch das Übertragen war ich natürlich in der Lage mir mal die gefundenen Schlagworte mit den Bildinhalten zu vergleichen. Auch um zu sehen wie sie sich mit meinen selbst vergebenen Schlagwörten vertragen.
    Im großen ganzen OK, und Lightroom selbst hat keine Probleme damit. Aber bei z. B. bei Technik Details lag Excire doch sehr daneben (kleine gelbe Mikroschalter wurden Natur Pflanze zugeordnet) aber auch das Frontalfoto einer Frau in den besten Jahren wurde Mädchen/Kinder zugeordnet.
    Ich denke da muss die KI noch viel lernen, aber gleichzeitig bin ich auch beruhigt, dass die KI noch relativ viele Fehler macht.

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