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Update: DxO PureRaw 2

Bei den von DxO gezeigten Beispielen braucht man bei modernen Kameras wahrscheinlich gar keine Rauschreduzierung mehr. Was kann PureRaw also denn? Credit: DxO
Bei den von DxO gezeigten Beispielen braucht man bei modernen Kameras wahrscheinlich gar keine Rauschreduzierung mehr. Was kann PureRaw also denn? Credit: DxO

PureRaw verbessert Raw-Fotos durch Reduzieren von Objektivschwächen (Verzeichnungen, Unschärfen) und Sensor-Rauschen. DxO hat nun Version 2 der Raw-Verbesserungssoftware PureRaw veröffentlicht (siehe die DOCMA-News zu Einzelheiten). Ob Sie von dem Update profitieren und wie meine Meinung dazu ist, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Was gibt es Neues?

Neben der Unterstützung hochauflösender Displays (die ich bei einem reinen Konvertierungsprogramm wie diesem für eher unwichtig halte) und der Unterstützung von weiteren Kameras (jetzt auch von Fujifilm-X-Trans-Sensoren!) und Objektiven, wird alles hauptsächlich etwas schneller und direkter. Man kann jetzt PureRaw direkt aus Lightroom Classic oder dem Finder Bilder in JPEG oder DNG konvertieren lassen, ohne erste die PureRaw zu öffnen und die Dateien per Drag-and-drop hinzuzufügen. Auf Macs mit Apple-Silicon-Chips geht die Konvertierung jetzt viermal schneller, auf (Originalton) „den besten Windows-Rechnern“ bis zu 1,5 Mal schneller. Ersteres merke ich beim Anwenden sehr deutlich, auch ohne nachzumessen.

Man kann jetzt Raw-Dateien direkt aus dem Finder oder Explorer in das gewünschte Format mit dem gewünschten Algorithmus konvertieren lassen. Sehr bequem! Ähnlich einfach funktioniert das jetzt auch in Lightroom Classic, wobei die konvertierte Datei auch gleich in den Katalog aufgenommen wird. Update: DxO PureRaw 2
Man kann jetzt Raw-Dateien direkt aus dem Finder oder Explorer in das gewünschte Format mit dem gewünschten Algorithmus konvertieren lassen. Sehr bequem! Ähnlich einfach funktioniert das jetzt auch in Lightroom Classic, wobei die konvertierte Datei auch gleich in den Katalog aufgenommen wird.
Zwar ist PureRaw auf M1-Macs jetzt viermal schneller als zuvor. Nativ läuft die Software aber nach wie vor nicht, sondern wird im Rosetta-Modus ausgeführt. Hier schlummert sicherlich noch deutliches Verbesserungspotenzial  für zukünftige Updates. Update: DxO PureRaw 2
Zwar ist PureRaw auf M1-Macs jetzt viermal schneller als zuvor. Nativ läuft die Software aber nach wie vor nicht, sondern wird im Rosetta-Modus ausgeführt. Hier schlummert sicherlich noch deutliches Verbesserungspotenzial für zukünftige Updates.

Updaten oder nicht?

Die Algorithmen selbst sind gegenüber der ersten Version unverändert geblieben. Ob einem die Neuerungen als Besitzer der ersten Version den Updatepreis von 79 Euro wert sind, muss jeder persönlich entscheiden. Dagegen spricht nur der zum Neupreis (129 €) vergleichsweise hohe Preis. Gründe dafür wären:

  • Sie nutzen eine Fujifilm-Kamera mit X-Trans-Sensor oder ein bisher nicht unterstütztes Objektiv.
  • Sie benutzen Lightroom Classic unter Windows. Da es hier – anders als auf dem Mac – nicht möglich ist, Bilder aus Lightroom in PureRaw zu ziehen, ist die neue Integration ein entscheidender Workflow-Vorteil. Auf dem Mac ist der Ablauf aber ebenfalls deutlich runder, da man nicht immer erst das Verzeichnis aktualisieren muss, um das erzeugte DNG in den Katalog aufzunehmen. Die optimierten DNGs speichert PureRaw übrigens fein säuberlich im Originalordner und dort in einem DxO-Unterordner.
  • (Ungeduldige) Nutzer von Macs mit Apple-Silicon-Chip profitieren von dem erheblichen Geschwindigkeitszuwachs.

Bewährte Qualität

PureRaw verbessert wie zuvor erwähnt Raw-Fotos durch Reduzieren von Objektivschwächen (Verzeichnungen, Unschärfen) und Sensor-Rauschen. Und das macht die Software richtig gut. In DOCMA 101 finden Sie ab Seite 94 meinen Vergleichstest von drei KI-Entrauscher-Programmen. Ich persönlich habe mich durch diesen Test für PureRaw entschieden. Was die Software zu leisten vermag, sieht man am besten im Extrembereich. Ich habe hier einmal zwei Fotos, die mit ISO 51200 bei fast kompletter Dunkelheit aufgenommen wurden, mit PureRaw konvertiert. Der vorherige Pixelmatsch (in Lightroom nur farb-entrauscht) zeigt im Ergebnis-DNG Details, die man vorher nur vermuten konnte. Ich bin immer wieder beeindruckt.

Die Marienglashöhle (Bildausschnitt bei 200 %) ohne direkte Beleuchtung bei ISO 51200 mit einer Nikon Z6 freihand aufgenommen. In Lightroom ist nur die Standardfarbentrauschung aktiv. Credit: Olaf Giermann
Die Marienglashöhle (Bildausschnitt bei 200 %) ohne direkte Beleuchtung bei ISO 51200 mit einer Nikon Z6 freihand aufgenommen. In Lightroom ist nur die Standardfarbenentrauschung aktiv. Credit: Olaf Giermann
Der gleiche Bildausschnitt nach PureRaw. Zusätzlich leicht aufgehellt – auch durch die Vignettierungskorrektur von DxO. Es gibt fast keinen Detailverlust, aber das Rauschen ist verschwunden. Vor Ort war dort mit bloßem Auge kaum etwas zu erkennen und ich habe per Schätzung manuell vorfokussiert. De facto bin ich dank Nikon und DxO nun Besitzer eines leistungsfähigen Nachtsichtgeräts. ;-)
Der gleiche Bildausschnitt nach PureRaw. Zusätzlich leicht aufgehellt – auch durch die Vignettierungskorrektur von DxO. Es gibt fast keinen Detailverlust, aber das Rauschen ist verschwunden. Vor Ort war dort mit bloßem Auge kaum etwas zu erkennen und ich habe per Schätzung manuell vorfokussiert. De facto bin ich dank Nikon und DxO nun Besitzer eines leistungsfähigen Nachtsichtgeräts. 😉

Ein anderes Beispiel, in einem finst’ren Tal. 😉

Links nach PureRaw, rechts davor. Auch hier habe ich mit maximalem ISO-Wert sozusagen in die Dunkelheit hineinfotografiert. Was die Künstliche Intelligenz von DxO PureRaw hier abliefert, war noch vor wenigen Jahren undenkbar. Credit: Olaf Giermann
Links nach PureRaw, rechts davor. Auch hier habe ich mit maximalem ISO-Wert sozusagen in die Dunkelheit hineinfotografiert. Was die Künstliche Intelligenz von DxO PureRaw hier abliefert, war noch vor wenigen Jahren undenkbar. Credit: Olaf Giermann

Das sind natürlich Extrembeispiele. Moderates Rauschen entfernt PureRaw völlig problemlos. Die Software neigt mitunter aber zu einer leichten Überschärfung der Details. Die Schärfung lässt sich inzwischen aber auch abstellen. Ich schärfe in dem Fall dann vielleicht mit Topaz Sharpen AI noch etwas nach.

Auf jeden Fall kann ich DxO PureRaw 2 guten Gewissens weiterempfehlen – außer Nutzern des Raw-Konverters DxO Photolab. Denn bei dem ist die ganze Pure-Raw-Funktionalität schon eingebaut. 😉

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Olaf Giermann

Olaf Giermann gilt heute mit 20 Jahren Photoshop-Erfahrung sprichwörtlich als das »Photoshop-Lexikon« im deutschsprachigen Raum und teilt sein Wissen in DOCMA, in Video­kursen und in Seminaren.

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