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Der Leica-Roman: Bilder vom wirklichen Leben

Altglas-Report

Beginnend mit dem ersten von Oskar Barnack aufgenommenen Foto erzählt Sandra Lüpkes die Geschichte der Familie Leitz und vom Erfolg der Kleinbildfotografie. Der Leica-Roman, inspiriert von auf Juist entdeckten Leica-Fotos der 1920er Jahre, verknüpft historische Begebenheiten und Personen geschickt mit fiktiven Elementen zu einer spannenden Zeitreise. Die nie mit technischen Details langweilt und 1945 mit dem Einzug der US-Armee in Wetzlar endet.

Die erste Leica-Aufnahme. Der Leica-Roman: Bilder vom wirklichen Leben
Hier beginnt der Leica-Roman: Barnack fotografierte Passanten in Wetzlar mit einem kleinen Metallkästchen, ohne dass es jemand bemerkte (Leica Camera AG).

Vor über hundert Jahren schnappte sich Oskar Barnack seine Lilliput-Kamera und schoss das erste Foto. Ein bahnbrechender Moment, der die Fotografie veränderte. Heute knipsen wir beiläufig mit dem Handys, aber damals? Da war das Aufregung pur! Der Roman „Das Licht im Rücken“ macht die Geschichte der Erfindung lebendig.

Fotograf, Ur-Leica und Ergebnis sind eigentlich ein alter Hut. Bemerkenswert ist die Art und Weise, wie Sandra Lüpkes die Begeisterung der Menschen aufleben lässt, die zum ersten Mal Momente spontan in Bildern festhalten können. Oder die Magie der Dunkelkammer erleben, wenn auf dem weißen Blatt im Entwicklerbad ganz langsam das Bild entsteht.

Leica-Roman
Eine Aufnahme von 1914 mit der Ur-Leica von Ernst Leitz während seiner USA-Reise. Im Leica-Roman beschreibt er die Kamera so: „Das Ding könnte alles Mögliche sein. Ein unförmiges Zigarettenetui oder ein Flachmann mit Rum, bei dem man die Öffnung zum Trinken aus unerfindlichen Gründen an der Seite angebracht hat.“ (Leica Camera AG)

Die Faszination zieht sich wie ein fein gewebter Faden mit gut gewählten Worten durch den Leica-Roman, entwickelt Charme und lässt Raum für Fantasie: Im hessischen Wirtshaus beim Äppelwoi, entsteht ein Kameraname: „Leca? Na, dem Leitz seine Kamera. Ist doch ein toller Name!“ Ja, so könnte es damals gewesen. Warum es ein anderer Name sein musste, wird ähnlich charmant erzählt. Die rund 20 Fotos im Buch mögen banal erscheinen, doch sie vervollständigen die Erzählung und einige sind mit der Geschichte verwoben: Wenn man auf zum Trocknen aufgehängten Fotos unerwartet unerhörte Dinge entdeckt – Bilder vom wirklichen Leben.

Leica-Roman
Die Leica ermöglichte Momente spontan und weitgehend unbemerkt festzuhalten (Leica Camera AG).
Leica-Roman
Der Leica-Roman: Eine Reise durch die Zeit, als Fotografieren noch ein magisches Erlebnis war. Eine Geschichte auf 496 Seiten über die Leitz-Familie und Oskar Barnacks bahnbrechende Erfindung, die die Fotografie revolutionierte.

Mehr zur ersten Leica und ihren Objektiven

Der Altglas-Report (Teil IV) berichtet ausführlich über die Leica, ihre ersten Objektive und den Siegeszug des Kleinbildformats. Und darüber, warum Barnack 50 Millimeter als Normalbrennweite definierte, wie ein neuer Filmtyp dem winzigen Format zum Durchbruch verhalf und welche Bedeutung das Noctilux 50/1.2 hatte.

Altglas-Report IV
40 Einzelbeiträge auf 240 Seiten, über 160 Bilder illustrieren den Text. Der Link ermöglichen den Blick auf das Inhaltverzeichnis und ins Buch.

Ein praktischer Führer durch die Welt alter und manuell fokussierender Objektive für digital arbeitende Fotografen. Als Hardcover-Ausgabe und Tablet/iPad-optimiertes ePaper hier im DOCMA-Shop erhältlich.

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Bernd Kieckhöfel

Bernd Kieckhöfel hat einige Jahre für eine lokale Zeitung gearbeitet und eine Reihe von Fachartikeln zur Mitarbeiterführung veröffentlicht. Seit 2014 schreibt er für Fotoespresso, DOCMA, FotoMagazin sowie c't Digitale Fotografie.

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