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Große Maschine

Das voluminöse Werk »LHC – Large Hadron Collider
« berichtet in großformatigen Fotos und Texten über die Entstehung des Teilchenbeschleunigers am Europäischen Kernforschungszentrum.

Mit Bildbearbeitung hat dieser große Fotoband wenig zu tun – auch, wenn das, was bei den ­Experimenten am Large Hadron Collider des CERN am Ende herauskommt, bunte Grafiken mit wild explodierenden, strubbelichen Strichen sind. Dieses voluminöse Werk legt man sich nicht zu, weil man erfahren möchte, was die Welt im Innersten zusammenhält, sondern weil man sich die Maschine näher anschauen möchte, die dieses Rätsel lösen soll: Eigentlich geht es ja nur um ein kreisförmig verlegtes Rohr. Allerdings hat der Kreis einen Durchmesser von knapp 27 km, und dort knallen Blei-Kerne und Protonen zusammen, die gegenläufig fast auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden, von gewaltigen Magnetfeldern zusammengehalten, bei einer Umgebungstemperatur nahe dem absoluten Nullpunkt.
Diese gigantische Maschine, die ein paar Milliarden Euro gekostet hat, ist ein ziemlich komplexes Gebilde, an dem jahrelang geschraubt wurde. Über die Entstehungsphase berichten großformatige Fotos und Texte ebenso wie über das fertige Gebilde, dessen riesige Detektoren auf manchen Bildern aussehen, als seien sie auf dem Notizblock eines größenwahnsinnigen Filmausstatters entstanden, der die Technik von Außer­irdischen nachbauen soll.
Kritisch anzumerken ist die laienhafte 3D-­Typografie des Covers, die einer Schülerzeitung zur Ehre gereicht hätte, nicht aber einem solch schönen Fotoband.
LHC – Large Hadron Collider
von Peter Ginter, Rolf-Dieter Heuer, Franzobel
Hardcover, 265 Seiten
Edition Lammerhuber, 2011
64,00 Euro

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Doc Baumann

Doc Baumann befasst sich vor allem mit Montagen (und ihrer Kritik) sowie mit der Entlarvung von Bildfälschungen, außerdem mit digitalen grafischen und malerischen Arbeitstechniken. Der in den Medien immer wieder als „Photoshop-Papst“ Titulierte widmet sich seit 1984 der digitalen Bildbearbeitung und schreibt seit 1988 darüber.

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