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Was bringt das neue Photoshop Update CC 2017?

Im Rahmen der derzeit in San Diego USA stattfindenden Adobe Max 2016 hat Adobe gestern neue Updates für seine CC-Programme veröffentlicht und wir fragen, was das neue Photoshop Update CC 2017 für Sie bringt.

Auch einen schicken neuen Splash-Screen gibt es. ;-): Was bringt das neue Photoshop Update CC 2017?
Auch einen schicken neuen Splash-Screen gibt es. 😉

Photoshop Update CC 2017: Was gibt es  Neues?


Was Sie Neues in Photoshop erwartet, finden Sie auf dieser Überblicksseite von Adobe.

Im Großen und Ganzen bringt das Update viele praktische Detailverbesserungen, aber keine großen „Knaller-Features“. So wie ich mich im Juni bei Photoshop CC 2015.5 gefragt habe, warum trotz vieler Neuerungen nur eine halbe Versionsnummer gegenüber CC 2015 hochgezählt wurde, so frage ich mich jetzt, ob ein ganzer Versionssprung (auf 2017) hier gerechtfertigt ist. Aber wahrscheinlich hat Adobe damit nur die ganzen unterschiedlichen Versionsnummern ihrer Programme vereinheitlicht, ohne noch im vorletzten Monat des Jahres die alte Jahreszahl zu bemühen.


Photoshop Update CC 2017: Super – Die neue In-App-Suche


Photoshop Update CC 2017. Die neue In-App-Suche erleichtert nicht nur das Finden von Hilfe-Inhalten und Stock-Material sondern kann auch Workflows beschleunigen und manche Tastaturkürzel überflüssig machen.
Die neue In-App-Suche erleichtert nicht nur das Finden von Hilfe-Inhalten und Stock-Material sondern kann auch Workflows beschleunigen und manche Tastaturkürzel überflüssig machen.

Als eine sehr nützliche Neuerung empfinde ich die neue In-App-Suche, die Sie mit »Strg/Cmd-F« aufrufen (es sei denn, Sie haben die Standardtastenkürzel geändert). Im Menü finden Sie die Funktion unter »Bearbeiten > Suchen«. Hier können Sie nicht nur die Programmhilfe („Training“) und Adobe Stockfotos durchsuchen, sondern auch die Werkzeuge und Menüpunkte von Photoshop. Das ermöglicht eine neue, sehr schnelle Arbeitsweise. Statt etwa über das Menü einen Filter aufzurufen oder für jeden Filter Tastenkürzel zu vergeben, drücken Sie »Cmd-F«, geben beispielsweise „Unsch“ ein, der »Unscharf maskieren«-Filter wird sofort gefunden, Sie drücken »Enter« und der Filter wird aufgerufen. Das dauert keine Sekunde. Sehr praktisch.


Photoshop Update CC 2017: Abschaltbar – Ein neuer Dialog für das Anlegen neuer Dateien


Der neue »Datei > Neu«-Dialog ist prinzipiell eine gute Idee. Leider ist er riesig, öffnet sich langsam und völlig unergonomisch designed. Um etwa unten ein konkretes Farbprofil zu wählen, müssen Sie mit zwei zwei Scroll-Leisten (rot markiert) wechselweise herumfummeln, um zum gewünschten Profil zu scrollen. Im alten Dialog ist das ein Klick und braucht keine Scroll-Leiste. Schlimm.
Der neue »Datei > Neu«-Dialog ist prinzipiell eine gute Idee. Leider ist er riesig, öffnet sich nur langsam und ist total unergonomisch designed. Um etwa unten ein konkretes Farbprofil zu wählen, müssen Sie mit zwei (!) Scroll-Leisten (rot markiert) wechselweise herumfummeln, um zum gewünschten Profil zu scrollen. Im alten Dialog braucht das nur einen Klick plus Mausbewegung und keine Scroll-Leiste. Schlimm.

Den »Datei > Neu«-Dialog hat Adobe überarbeitet. Er bietet nun über (viel zu) riesige Icons eine visuelle Repräsentation der mitgelieferten Vorlagen und erlaubt den Zugriff auf freie oder kostenpflichtige Assets. Die grundlegende Idee, das Anlegen von neuen Dateien ausgehend von Templates zu erleichtern, finde ich ja klasse.

Aber was Adobe hier abgeliefert hat, finde ich designtechnisch und vor allem ergonomisch gesehen unglaublich schlecht. Meine Hauptkritikpunkte (ohne Anspruch auf  Vollständigkeit):

  1. Der Dialog ist riesengroß, die Thumbnails sind ebenfalls riesig, bieten aber keine vollen Informationen über die Datei, sondern zeigen generische Icons.
  2. Vorinstallierte Presets lassen sich nicht ändern oder löschen.
  3. Das Layout der »Vorgabendetails« ist suboptimal; für den Wechsel zwischen Hoch- und Querformat gibt es zwei Knöpfe, wo einer reichen würde, die Anordnung der Eingabefelder ist ¡workflow-technisch“ gesehen unsinnig oder zumindest suboptimal.
  4. Es wurde mal eben die überaus praktische Scrubby-Slider-Funktionalität entfernt ( = Beschreibungstexte eines Feldes anklicken und durch Ziehen die Werte verändern), die eines der besten Funktionalitäten in Photoshop oder auch After Effects ist.
  5. Falls Sie eine neue Vorlagen-Datei speichern möchten, können Sie zwar direkt einen neuen Namen eingeben. Klicken Sie dann jedoch auf das Speichern-Icon neben dem neuen Dateinamen, wird der eingegebene Dateiname verworfen und Sie dürfen ihn noch ein weiteres Mal eingeben. Wenn es der erste April wäre, würde ich einen „Prank“ vermuten, also einen lustigen Streich … nicht ernst gemeint. Ist aber okay, es ist Halloween. Also gruselig. 😉

Aber gut, alles oben Genannte ist bereits nervend und unergonomisch – aber noch nicht das Schlimmste, denn:

  • Absolut unverständlich ist vor allem, warum bei der riesigen Größe des Dialogs das absolut essenzielle Farbprofil in den »Erweiterten Optionen« versteckt werden musste.
  • Noch viel unverständlicher ist, dass Sie zum Auswählen eines Farbprofils mit – kein Witz – zwei (!) Scroll-Leisten hantieren müssen, da das Dropdownfeld – anders als im alten Dialog – nur innerhalb des Dialog-Fensters dargestellt wird (siehe Screenshot oben).

Das ist ein „Design from hell“. Dieses durch und durch unergonomisch-fehlerhafte Design kann nur jemand bei Adobe durchgewunken haben, der selbst nie täglich mit Photoshop und nie mit konsequentem Farbmangement und den dafür notwendigen Profilen arbeitet. Das war wahrscheinlich dieselbe Person, die auch schon die weitgehend von jeglichem Farbmanagement befreiten Export-Funktionen freigegeben hatte ( = beim „Schnell-Export“ wird kein Farbprofil eingebunden, das „Exportieren als“-Fenster zeigt das Bild nur im Monitor-Profil an). So etwas ist wirklich, wirklich schlimm bei einer Software, bei der ich davon ausgehe, dass sie sich tatsächlich (auch immer noch) an Profis richtet. Wie gesagt: Unverständlich.

  • Außerdem öffnet sich der Dialog nur mit einer deutlich merklichen Verzögerung. Also mal wie bisher verzögerungsfrei einen Screenshot machen, mit »Strg/Cmd-N« eine neue Datei erzeugen und den Screenshot mit »Strg/Cmd-V« einfügen können Sie damit vergessen.

Nach allen genannten Tiefschlägen durch den neuen Dialog gibt es aber vorerst ein Happy End: Das (Un-) Ding lässt sich über »Voreinstellungen > Allgemein > Gewohnte Benutzeroberfläche „Neues Dokument“ verwenden« abschalten, so dass Sie weiter den gewohnten, kompakten und schnellen Dialog zum Erzeugen neuer Dateien nutzen können. Noch mal Glück gehabt.

Mit dieser Option schalten Sie den neuen »Datei > Neu«-Dialog ab, falls Sie ihm nichts abgewinnen können.
Mit dieser Option schalten Sie den neuen »Datei > Neu«-Dialog ab, falls Sie ihm nichts abgewinnen können.

 


Photoshop Update CC 2017: Nützlich – Bugfixes und Detailverbesserungen (Auswahl)


Im »Verflüssigen«-Filter gibt es nun endlich eine »Vorschau«-Checkbox (Shortcut: »P«) für den einfacheren Vorher-/Nachher-Vergleich, statt der dafür vergleichsweise umständlichen Hintergrundoptionen. Außerdem können Sie im Bereich »Gesichtsbezogenes Verflüssigen« das linke und rechte Auge mit eigenen Schiebereglern unabhängig voneinander verformen.

Die Augen lassen sich nun auch unabhängig voneinander per Schieberegler verformen. Foto: vadymvdrobot - Fotolia
Die Augen lassen sich nun auch unabhängig voneinander per Schieberegler verformen. Foto: vadymvdrobot – Fotolia

Durch die hinzugefügte Unterstützung von SVG-Fonts können Sie in Photoshop nun farbige Schriften und Symbolsammlungen benutzen. Vorinstalliert sind die Trajan Color Pro sowie EmojiOne.

Farbige Fonts und Symbole sind nun dank SVG-Font-Unterstützung auch in Photoshop möglich.
Farbige Fonts und Symbole sind nun dank SVG-Font-Unterstützung auch in Photoshop möglich.

Der in Photoshop CC 2015 als Ersatz für »Kante verbessern« eingeführte Arbeitsbereich »Auswählen und Maskieren« wurde um das »Polygon-Lasso« und die Checkbox »Qualitativ hochwertige Vorschau« ergänzt. Letztere liefert auf schnelleren Rechnern Echtzeit-Ergebnisse ohne dabei die Anzeige des Bildes temporär zu soften. Zusammen mit sehr vielen gefixten Bugs (wir berichteten) ist dies die erste Version dieser Funktion, die ich tatsächlich als eine Verbesserung gegenüber dem alten »Kante verbessern« betrachte.

Eine neue Option in »Auswählen und maskieren« erlaubt auf leistungsstarken Rechnern eine ungesoftete Echtzeitvorschau beim Malen mit dem »Kante-verbessern-Pinsel«. Viele Bugs wurden behoben.
Eine neue Option in »Auswählen und maskieren« erlaubt auf leistungsstarken Rechnern eine ungesoftete Echtzeitvorschau beim Malen mit dem »Kante-verbessern-Pinsel«. Viele Bugs wurden behoben.

Es gibt auch kleine Verbesserungen der Benutzeroberfläche. So wurde der Kontrast einiger Elemente verbessert; Eingabefelder sind wieder umrahmt statt nur unterstrichen und dadurch besser zu erkennen. Unter »Voreinstellungen > Benutzeroberfläche« lässt sich jetzt auch die Hervorhebungsfarbe (zum Beispiel von markierten Ebenen in der »Ebenen«-Palette von Grau auf Blau ändern, so dass selektierte Elemente leichter erkennbar sind.

In den Voreinstellungen können Sie nun zwischen Grau und Blau als Hervorhebungsfarbe wählen.
In den Voreinstellungen können Sie nun zwischen Grau und Blau als Hervorhebungsfarbe wählen.

Ach, übrigens, das Zählen von Ebenen und Gruppen in der »Info«-Palette funktioniert nun endlich auch korrekt.  🙂

Soweit zu den Änderungen, die ich für Sie kommentieren wollte. Alle weiteren Änderungen finden Sie hier.

 


Mein Fazit zu Photoshop Update CC 2017


Grundsätzlich erhalten Sie mit diesem Update eine rund laufende Photoshop-Version mit vielen Detailverbesserungen und Bug-Fixes. Der „Neue Datei“-Dialog lässt sich glücklicherweise abschalten. Deshalb ist dieses Update meiner Meinung nach sehr empfehlenswert und es besteht eigentlich kein Grund mehr, die beiden direkten Vorversionen auf der Festplatte zu lassen.

Beste Grüße,

Olaf

Olaf Giermann
Olaf Giermann
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Olaf Giermann

Olaf Giermann gilt heute mit 20 Jahren Photoshop-Erfahrung sprichwörtlich als das »Photoshop-Lexikon« im deutschsprachigen Raum und teilt sein Wissen in DOCMA, in Video­kursen und in Seminaren.

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12 Kommentare

  1. Da hast du aber Recht.
    Der neue „Datei>Neu“ Dialog ist dann ja wohl mal ein klassischer Griff ins Klo…
    Ich habe auch sofort in den Voreinstellungen geschaut ob man das abschalten kann. Zum Glück scheint es unter den Entwicklern ja immer noch jemanden zu geben, der Photoshop scheinbar selber benutzt und weiß, was sinnvoll ist und was nicht 😉
    Die neue In-App-Suche dagegen hatte ich noch gar nicht gefunden.
    Danke für den Tipp! Ist wirklich eine nette kleine, wertvolle Hilfe. Hat man sich gleich dran gewöhnt.
    Das „Auswählen und Maskieren“ jetzt endlich wie gedacht funktioniert hat mir einen Seufzer der Erleichterung abgerungen…

  2. Nicht nur die von Ihnen genannten Fehler, bei vielen Windows 10 Usern läuft die Version 2017 überhaupt nicht. Auch ich plage mich mit den Problemen.
    In Foren finde ich Lösungen die LavasoftTcpService64.dll auf old umzunennen. Funktioniert. Dafür laufen andere Adobe Programme wie Premiere Pro nicht mehr.
    Aus meiner Sicht, für Geld das Adobe von uns Kunden verlangt, eine sehr schlechte Ware die geliefert wird.
    Auf die alte CC 2015.5 umstellen geht ja auch nur mühsam, da mit der neuen CC 2017 alle alten Versionen auf dem Rechner entfernt wurden. Suchen, herunterladen, neu installieren.
    Soweit meine Erfahrung mit Adobe auf Windows-Rechnern.
    Erhard

    1. …gar nicht mühsam. Einfach aufs Cloud Symbol klicken. Unten auf App Liste scrollen und unter Apps filtern, Bisherige Versionen auswählen.

      Auf den Photoshop Install Button klicken und Version aussuchen.

      rued

  3. Hm, was den neuen Datei-Dialog angeht:
    Kann es sein, daß dies eine Touch-Display-Optimierung ist?
    (oder zumindest eine Vorstufe dazu?)
    Nächster Gedanke ist dann:
    Wenn Adobe eine Abschalt-Funktion anbietet, wird das eine Art „Meinugsumfrage“ sein?
    Und wenn ja, wie kommt Adobe zwecks Auswertung an die vorgenommenen Einstellungen?

  4. Nach dem Update (Mac) habe ich nur eine engl/amerikanische Sprachversion des Programms. Habe mir so geholfen, dass ich den „Locale“ (deutsch)-Ordner von 2015.5 in den 2017er-Ordner kopiert habe. So ganz richtig ist das aber wohl nicht …? Wäre es möglich, dass ich jetzt den einen oder anderen fehlerhaften oder fehlenden Menüpunkt hervorgebracht habe? Gibt es eine andere Möglichkeit, die deutsche Sprachversion hervorzuzaubern? Habe ich beim Update über das CC-Menü etwas falsch gemacht?

  5. Nun habe auch ich auf die Version 2017 unter Windows 10 upgedated und stelle – o Schreck – fest, dass die Nik Collection nicht mehr richtig läuft. Die Nik plug-ins befinden sich im richtigen Ordner. Photoshop kann aber einige nicht laden. Auch eine Neuinstallation hilft nicht. Statt der deutschen wird nun die englische Version installiert. Und die mehr oder weniger korrekt funktionierenden Nik-Filter lassen sich nicht nicht auf normale Ebenen anwenden. Nur mit Smartobjects klappt’s.
    Ist dies bereits das Ende der Kompatibiliät zwischen der Nik Collekction und neueren Versionen von Adobe?

  6. …an der Grösse scheint es nicht unbedingt zu liegen.
    Es scheint wohl eher der Kontrast zu sein. Na ja vor dem neuen Auswählen und Maskieren Dialog hat das ein wenig besser gefunzt.
    Wie sagen die Kollegen hier immer. Munter bleiben

  7. ….wenn ich schon mal dabei bin, muss ich mich jetzt auch mal über scrubby sliders auslassen.

    Ich mag sie eigentlich auch. Es ist nur leider so, das der Mauszeiger sich oftmals einfach nicht von ihnen löst und man keine vernünftige Einstellung machen kann.

    rued

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