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Beseitigung von Farbstichen

Um Farbstichen zu Leibe zu rücken, bietet Photoshop zwei Werkzeuge: Die „Selektive Farbkorrektur” und die „Farbbalance”.

Farbstiche: Selektive Farbkorrektur
Zur Beseitigung, oder, falls das nicht möglich ist, wenigstens zur Verringerung von komplexeren Farbstichen, also solchen, bei denen mehrere Farben verschoben sind, gibt es zwei Werkzeuge: Die „Selektive Farbkorrektur” und die „Farbbalance”. In der „Selektiven Farbkorrektur“ wählen Sie zum Beispiel eine oder mehrere der sechs Grundfarben aus, um sie vom Farbstich zu befreien. Dazu stehen Ihnen auch in RGB-Bildern Farbregler für Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz zur Verfügung. Dieser Ansatz ist für unser in der Regel durch den Tuschkastenfarben geprägtes Farbdenken leichter als der Umgang mit RGB-Anteilen. Wenn nicht oder nicht nur Einzelfarben betroffen sind, können Sie auch die neutralen Farbtöne des Bildes in Form der „Grautöne“ auswählen und durch Korrekturen gegenarbeiten. Diese Technik eignet sich auch vorzüglich, um die Lichtstimmung eines Bildes sehr fein abzustimmen. Man kann es auch anders ausdrücken: Wer die Selektive Farbkorrektur beherrscht, braucht kaum noch andere Farbwerkzeuge. Üben lohnt also.

Tipp: Besonders effzient ist es, in den Grundfarben wie in den Helligkeitsvorgaben die Schwarzregler als erstes zu korrigieren. Mit ihm greifen Sie am stärksten in die Farbanpassung ein. Die drei Farbregler brauchen Sie danach oft nur noch fürs Finetuning.

Farbstiche: Farbbalance
Auch bei der „Farbbalance“ kann man auf die drei Helligkeitsbereiche einzeln zugreifen. Hier ist die Einstellung der Farbkorrekturwerte dagegen deutlich schwieriger. Sie verfügen in jedem Helligkeitsbereich über dieselben drei Regler: Einer betrifft die Farbkreisachse zwischen Cyan und Rot, der zweite die Magenta-Grün- und der dritte die Gelb-Blau-Achse. Man startet in der Regel in den Mitteltönen und nimmt später in Lichtern und Tiefen nur noch Feinabstimmungen vor. Mit welchem Regler man beginnt, ist abhängig von der Vorlage. Einem dominanten Magentastich, wie in unserem linken Bild, begegnen Sie zu Beispiel durch Verschieben des Magenta-Grün-Reglers in Richtung Grün, einem dunklen Blaustich dagegen durch eine Gelbverschiebung des Gelb-Blau-Reglers. Leicht entsteht bei Ausgleich des einen Stichs ein etwas geringfügiger neuer Farbstich, der auch wieder ausgeglichen werden will. Die „Farbbalance“ ist wegen ihrer schwierigen Bedienbarkeit also nur ein Werkzeug für minimale oder farblich sehr spezifische Stiche, bei denen es gut erkennbare Verschiebungen in den beschriebenen Farben gegeben hat, die sich zudem relativ klar in einem der Tonwertbereiche ausmachen lassen. Kurz gesagt: Außer in Spezialfällen lässt man als Einsteiger am besten die Finger von diesem Tool.

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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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