Technik

Retro-Spiegelreflex von Nikon

Nikon stellt mit der Df eine digitale Vollformatkamera vor, die sich mit ihrem mechanischen Bedienkonzept und ihrem Aussehen an Nikons früheren analogen Spiegelreflexkameras orientiert.

Auf den ersten Blick sieht Nikons neue Vollformatkamera aus wie eine Kleinbild-Spiegelreflexkamera aus längst vergangenen analogen Zeiten. Ein Blick auf die Rückseite, an der ganz zeitgemäß ein 3,2 Zoll großes Display prangt, offenbart allerdings sofort, dass der Schein trügt. Auch im Inneren des Gehäuses steckt modernste digitale Technik. Die Df verfügt über den gleichen 16,2-Megapixel-CMOS-Sensor wie das Spitzenmodell D4 sowie die Bildverarbeitungs-Engine EXPEED 3 mit 16-Bit-Bildverarbeitung. Die Retro-Kamera soll mit einer Synthese aus robuster Bauweise, mechanischen Bedienelementen und leistungsfähiger Digitaltechnik Kamerapuristen und Designliebhaber gleichermaßen ansprechen.
Dank der Kombination des FX-Aufnahmeformats und der effektiven Auflösung des Sensors von 16,2 Millionen Pixeln liefert die Df Bilder mit geringem Bildrauschen und einem großen Dynamikumfang. Der Empfindlichkeitsbereich umfasst wie bei der D4 eine Spanne von ISO 100–12800, die nach oben auf bis zu 204800 erweiterbar ist. Dadurch sind selbst bei schwierigen Lichtbedingungen detailreiche Bilder mit minimalem Rauschen möglich. Das hochempfindliche Autofokussystem der Kamera mit 39 Messfeldern und vier Modi für die AF-Messfeldsteuerung ermöglicht eine Bildrate von bis zu 5,5 Bildern/s ohne Formatbegrenzung. Eine Spot-Weißabgleichsmessung für die präzise manuelle Einstellung des Weißabgleichs und Funktionen wie der elektronische virtuelle Horizont mit Doppelachse  oder Live-View vereinfachen zudem die Bildkomposition. Der optische Pentaprisma-Sucher der Df mit 100% Bildfeldabdeckung bietet eine Vergrößerung um den Faktor 0,7 sowie die Möglichkeit, Gitterlinien oder die Markierung für das Fotografieren im DX-Format einzublenden. Bei Aufnahmen im Live-View-Modus helfen optionale Gitterlinien auch für die Bildseitenverhältnisse 1:1 oder 16:9 bei der Wahl des Bildausschnitts.
Über die Wählräder können ISO-Empfindlichkeit, Belichtungskorrektur, Belichtungssteuerung und Aufnahmebetriebsart unabhängig voneinander eingestellt werden, sodass ohne Verwendung der Kameramenüs auf alle fotografisch relevanten Parameter zurückgegriffen werden kann. Unter den aktuellen Nikon-Modellen mit Bildsensor im FX-Format ist die Df mit 710 g inklusive Akku das leichteste Modell. Mit robusten und zugleich leichten Gehäuseelementen aus einer Magnesiumlegierung an Ober-, Unter- und Rückseite soll die Kamera auch unter harschen Einsatzbedingungen bestehen. Das Gehäuse ist gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und Staub geschützt, zudem reduziert ein Sensorreinigungssystem das Anhaften von Staub auf dem Tiefpassfilter vor dem Bildsensor.
Der hochpräzise Verschluss der Kamera wurde laut Nikon auf 150000 Auslösungen bei Belichtungszeiten von bis zu 1/4000 s und einer Blitzsynchronisationszeit von bis zu 1/200 s getestet.

Das Gehäuse der Df ist in klassischem Schwarz oder in Silber mit schwarzen Elementen erhältlich. Der strukturierte Griff, die mechanischen Wahlräder und die flache Oberseite gehen auf die analogen Spiegelreflexkameras von Nikon – wie die F2 und F3 – zurück.
Als FX-Format-Kamera ist die Df vollständig zur umfangreichen Reihe an NIKKOR-Objektiven kompatibel und wird mit einer Sonderausgabe von Nikons beliebtem NIKKOR-Objektiv AF-S 50 mm 1:1,8G geliefert. Das Objektiv, das jetzt im Retrostil perfekt zum Gehäuse der Df passt, ist aufgrund seiner kompakten, leichten Bauweise und der hohen Lichtstärke von 1:1,8 eines der beliebtesten Festbrennweitenobjektive des Nikon-Sortiments. Beim Ansetzen eines DX-Objektivs wird standardmäßig automatisch das DX-Format aktiviert.
Anders als alle übrigen Digitalkameras von Nikon kann die Df dank eines klappbaren Blendenkupplungshebels aber auch mit älteren NIKKOR-Objektiven ohne AI verwendet werden. Bisher war es nicht möglich, NIKKOR-Objektive aus der Zeit vor der Umstellung auf AI an modernen digitalen Spiegelreflexkameras zu verwenden. Beim Fotografieren mit einem Objektiv ohne AI, mit Belichtungssteuerung »A« (Zeitautomatik) oder »M« (manuelle Belichtungssteuerung), ermöglicht die Df eine Offenblendenmessung wie bei AI-Objektiven. Objektivmerkmale wie Brennweite und Lichtstärke lassen sich laut Nikon über leicht verständliche Kameraeinstellungen festlegen und speichern. Der am Blendenring des Objektivs gewählte Wert kann dann manuell am Einstellrad der Kamera eingestellt werden. Somit ist die Kamera imstande, die Belichtung korrekt und präzise zu messen und zu steuern.
Die Nikon Df ist voraussichtlich ab Ende November 2013 nur im Kit mit dem AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,8G SE für 3000 Euro bei von Nikon ausgewählten Händlern erhältlich. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten von Nikon.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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