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Bad Pixel Award

Seit über 30 Ausgaben stellen wir in DOCMA die schlimmsten Digitalmontagen vor, die wir oder unsere Leser/innen entdecken. Künftig wollen wir die allerschlimmsten im Rahmen des DOCMA Awards mit dem „Bad Pixel Award“ auszeichnen. Auch die Einsender gewinnen.


Zwar gibt es zahlreiche Auszeichnungen für die besten Grafiken und Fotos, die dann in teuren Bildbänden präsentiert werden – aber die richtig schlechten haben kein Forum, das sich ihnen liebevoll widmet. Die docmatische Bildkritik ist in der Regel nach zwei Monaten wieder vergessen. Viel ändert sie nicht. Die Kampagnen laufen weiter, mit denselben Mängeln bei Perspektive, Beleuchtung oder Plausibilität wie zuvor.
Deshalb haben wir uns gedacht: Wenn wir schon zur Förderung der digitalen Bildbearbeitung alljährlich die besten Werke auszeichnen – warum sollten wir nicht mit derselben Absicht dazu beitragen, dass auch die schlechtesten in der Öffentlichkeit ihren angemessenen Platz einnehmen können?
Der Bad Pixel 🙁 Award war geboren. Auch hier wird es drei „Teilnehmer“-Kategorien geben. Aber da die alle „Profis“ sind, wollen wir hier unterscheiden zwischen Anzeigenwerbung, Prospekten und Illustration (etwa Poster, Titelbilder, CD-Cover und Ähnliches). In jeder dieser Kategorien gibt es einen Preis, der zeitgleich mit dem DOCMA Award zugesprochen wird. Teilen müssen ihn sich der Auftraggeber, die Agentur und die ausführenden Bildbearbeiter (die uns gern als Whistleblower vertraulich mitteilen dürfen, dass sie das ja auch ganz grauenvoll finden, der Kunde oder Art Director aber darauf bestanden hat). Künftig wird nicht mehr nur fremdgeschämt; nun dürfen die Verantwortlichen selbst.
Über die Preisträger wird die Jury des DOCMA Awards entscheiden. Die Auserkorenen erhalten dann ein schönes Objekt, über dessen angemessene Gestaltung wir derzeit noch nachdenken.
Es wird auch lohnende Gewinnprämien geben. Die erhalten allerdings nicht die Verantwortlichen, sondern die Einsender/innen, die uns für die Bildkritik-Seiten die Horror-Beispiele zusenden. Aus den im Heft vorgestellten wählt die Jury am Ende die drei schlimmsten aus, danach gibt es die Prämien. Wir hoffen auf zahlreiche Zusendungen für eine repräsentative Übersicht.

Wir wollen mit dieser Bildauswahl der Preisvergabe für den DOCMA Bad Pixel Award 2014 nicht vorgreifen. Aus naheliegenden Gründen haben wir zwei Firmen – BMW und Knorr – gewählt, deren Anzeigenmotive immer wieder in unserer Bildkritik auftauchen (obwohl die Auftraggeber genug Geld haben, um ordentliche Arbeit zu bezahlen). Beide Beispiele demonstrieren bemerkenswerte Unkenntnis der Perspektive, aber es gibt noch viele andere Kriterien für schlechte Bildmontagen.

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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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