Sony bringt mit „Camera Verify” eine Lösung zur Echtheitsprüfung von Fotos

Sony stellt mit „Camera Verify“ eine neue Lösung zur Authentifizierung von Bildern vor. Die Funktion, die bislang nur für wenige Kameramodelle und bestimmte Nachrichtenagenturen erhältlich ist, soll Nachrichtenagenturen und Medienprofis helfen, die Echtheit von Fotos zu sichern. Das ist unerlässlich, da künstliche Intelligenz (KI) und Bildmanipulationen immer ausgefeilter werden. Mit der aktuellen Betaversion können Urheber Informationen zur Bildauthentifizierung über eine spezielle URL weitergeben.
Digitale Signatur direkt bei der Aufnahme
Camera Verify arbeitet mit C2PA-Signaturen. C2PA steht für „Coalition for Content Provenance and Authenticity“. Diese Signaturen dokumentieren, wann und mit welcher Kamera ein Bild aufgenommen wurde. Zusätzlich speichert die Kamera proprietäre 3D-Tiefeninformationen. Beide Datensätze werden direkt beim Auslösen in die Bilddatei eingebettet. Das System unterscheidet so zwischen echten Kamerafotos und KI-generierten Bildern.
Verifizierung über eine spezielle URL
Neu ist die Möglichkeit, Verifizierungsdaten per externer URL weiterzugeben. Nachrichtenagenturen können für jedes Bild eine eindeutige Internetadresse generieren. Über diese URL prüft ein Empfänger, ob das Bild authentisch ist. Zum Beispiel kann ein Redakteur beim Empfang eines Fotos mit einem Klick auf die URL einen Prüfbericht aufrufen. Der Bericht zeigt, ob das Bild echt ist und ob es nach der Aufnahme verändert wurde.
Flexibilität und Kontrolle für Agenturen
Agenturen wählen gezielt aus, welche Authentizitätsmerkmale sie teilen. Das kann etwa der Name der Kamera, das Aufnahmedatum oder die Information sein, ob das Bild nachträglich bearbeitet wurde. Diese Flexibilität beschleunigt den Veröffentlichungsprozess und stärkt das Vertrauen in Bildinhalte.
Lizenzpflicht und unterstützte Kameras
Für die Nutzung von Camera Verify ist eine Digital Signature License erforderlich. Diese Lizenz lässt sich über die Sony Creators’ Cloud erwerben. Unterstützt werden derzeit folgende Kameramodelle (jeweils ab einer bestimmten Firmware-Version):
- Alpha 1 II
- Alpha 1
- Alpha 9 III
- Alpha 7S III
- Alpha 7 IV
Camera Verify funktioniert mit JPEG- und Raw-Dateien. Nach dem Kauf der Lizenz aktiviert der Nutzer die Authentifizierung direkt in der Kamera.

Praxisbeispiel
Ein Fotograf dokumentiert eine Demonstration. Die Kamera versieht jedes Bild mit einer digitalen Signatur und 3D-Tiefendaten. Die Nachrichtenagentur erhält das Bild und gibt eine Verifizierungs-URL an die Redaktion weiter. Ein Bildredakteur prüft mit einem Klick, ob das Foto echt ist und ob es nachträglich bearbeitet wurde. Im Idealfall lassen sich Manipulationen oder KI-Fälschungen auf diese Weise schnell erkennen und ausschließen.
Zukunftspläne und Brancheneinbindung
Sony plant, Camera Verify nach Herbst 2025 auch für Videoinhalte anzubieten. Das Unternehmen engagiert sich im C2PA-Lenkungsausschuss und arbeitet an Standards für die Authentifizierung digitaler Medieninhalte. Ziel ist es, die Nachvollziehbarkeit und Transparenz im Umgang mit Fotos und Videos zu stärken.
Branchentrend
Neben Sony bieten auch andere Hersteller wie Leica und Nikon Kameras mit C2PA-Signatur an. Die Initiative CAI/C2PA (Content Authenticity Initiative/Coalition for Content Provenance and Authenticity) entwickelt gemeinsame Standards für die Bildauthentifizierung. Die Fotobranche reagiert damit auf die wachsende Unsicherheit durch KI-generierte Inhalte.
Einschränkungen der Beta-Version
Camera Verify steht zunächst nur ausgewählten Nachrichtenagenturen zur Verfügung. Die Beta-Version bleibt vorerst kostenlos, Änderungen am Funktionsumfang sind möglich. Eine breite Verfügbarkeit für alle Kunden ist noch nicht festgelegt.
Weitere Informationen zur Kamera-Authentizitätslösung finden Sie hier.








