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Boomerman & Co.: Wenn KI persönliche Actionfiguren formt

Wer in letzter Zeit auf LinkedIn oder Instagram unterwegs war, kam kaum an ihnen vorbei: Actionfiguren im Stil der 80er und 90er Jahre, verpackt in Blisterkarten, die jedoch keine Superhelden oder Filmcharaktere zeigten, sondern die Nutzer selbst – oder zumindest deren digitale Pendants. Der „Boomerman“-Trend, wie er schnell getauft wurde, mag auf den ersten Blick wie eine amüsante Social-Media-Spielerei wirken. Doch hinter den bunten Plastik-Avataren steckt mehr: Es ist ein zugängliches Beispiel für die rasant fortschreitenden Fähigkeiten aktueller KI-Bildgeneratoren und wirft ein Schlaglicht darauf, wie diese Technologien auch professionelle Kreativprozesse beeinflussen könnten. Für Fotografen und Bildbearbeiter lohnt sich ein genauerer Blick auf die Technik, die dahintersteckt, und auf das Potenzial, das über virale Trends hinausgeht.

Erzeuge ein hochwertiges 3D-Rendering einer cartoonähnlichen Figur, präsentiert in einer Blisterverpackung im Stil eines Sammler-Spielzeugs. Der Kartonhintergrund ist rot und trägt ein retro-inspiriertes Spielzeugetikett. Oben in der Mitte, in großen, fettgedruckten Großbuchstaben innerhalb eines weißen Rahmens mit schwarzem Rand, steht UNLIMITED EDITORS. Direkt rechts darunter etwas kleiner steht CHRISTOPH KÜNNE und darunter PLUBLIZIST & PROMPTOLOGE  Oben links zeigt eine kleine weiße Sprechblase "18+". Die Figur steht aufrecht, eingegossen in eine durchsichtige Plastikbox. Ihr Gesicht ist wie auf dem Foto, in folgender Pose: stehend. Die Figur trägt einen schwarzen Tweedanzug. An der Seite der Figur sind drei Miniatur-Accessoires integriert: ein Buch mit dem Text DIE FEINEN UNTERSCHIEDE, eine digitale Mittelformat Kamera und ein Laptop.
Erzeuge ein hochwertiges 3D-Rendering einer cartoonähnlichen Figur, präsentiert in einer Blisterverpackung im Stil eines Sammler-Spielzeugs. Der Kartonhintergrund ist rot und trägt ein retro-inspiriertes Spielzeugetikett. Oben in der Mitte, in großen, fettgedruckten Großbuchstaben innerhalb eines weißen Rahmens mit schwarzem Rand, steht UNLIMITED EDITORS. Direkt rechts darunter etwas kleiner steht CHRISTOPH KÜNNE und darunter PLUBLIZIST & PROMPTOLOGE Oben links zeigt eine kleine weiße Sprechblase „18+“. Die Figur steht aufrecht, eingegossen in eine durchsichtige Plastikbox. Ihr Gesicht ist wie auf dem Foto, in folgender Pose: stehend. Die Figur trägt einen schwarzen Tweedanzug. An der Seite der Figur sind drei Miniatur-Accessoires integriert: ein Buch mit dem Text DIE FEINEN UNTERSCHIEDE, eine digitale Mittelformat Kamera und ein Laptop.

Die Technik hinter dem Trend: Prompting für Persönlichkeiten

Im Kern basiert der Trend auf den Bildgenerierungsfähigkeiten von ChatGPT, die mit dem neueren GPT-4o-Modell, zugänglich sind. Der Prozess ist technisch relativ überschaubar: Nutzer laden ein Foto hoch – idealerweise ein Porträt oder Ganzkörperbild – und formulieren einen Text-Prompt, der die gewünschte Szenerie beschreibt. Hier liegt bereits der erste Anknüpfungspunkt für Profis: Die Qualität des Ergebnisses hängt maßgeblich von der Präzision und Detailliertheit des Prompts ab.

Die Analyse von erfolgreichen Prompts für solche Boomerman-Actionfiguren zeigt wiederkehrende Muster, die auch für andere KI-gestützte Visualisierungsaufgaben relevant sind:

Klare Anweisungen: Befehle wie „Erstelle“ leiten die Bildsynthese ein.

Stilreferenzen: Angaben wie „fotorealistisch“, „Barbie Action figure, „3D“ definieren den visuellen Charakter.

Detaillierte Beschreibungen: Spezifikationen zu Kleidung, Accessoires und vor allem zur Verpackung sind entscheidend für den gewünschten Look.

Personalisierung: Namen, Labels, Farbangaben oder spezifische Gegenstände, die zur dargestellten Person passen, verleihen Individualität.

Die Analyse von Prompts zeigt aber auch die aktuellen Grenzen auf: Präzise Proportionen, feine Details oder komplexe Lichtstimmungen sind oft schwer exakt zu steuern. Die Abhängigkeit von guten Referenzfotos und die teils inkonsistente Interpretation von Stilvorgaben und der Textelemente bleiben Herausforderungen. Zudem werfen solche Technologien ethische Fragen bezüglich Urheberrecht und der Darstellung von Personen auf.

Fazit für Kreativprofis

KI-Bildgeneratoren sind inzwischen weit mehr als nur Werkzeuge für Social-Media-Gags. Das Verständnis für Prompt-Engineering und die Kenntnis der Stärken und Schwächen verschiedener KI-Modelle wird zunehmend zu einer relevanten Fähigkeit für Fotografen, Designer und Bildbearbeiter. Der „Boomerman“-Trend ist somit weniger eine Revolution als vielmehr ein plakatives Symptom einer technologischen Entwicklung, die den visuellen Kreativbereich nachhaltig verändern wird.

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

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