KI

Imagen Video bietet KI-Farbkorrektur für Videografen

Imagen, eine bereits etablierte KI-gestützte Plattform für KI-unterstützte Fotobearbeitung, hat mit der Einführung von Imagen for Video einen Schritt in den Bereich der Videobearbeitung gewagt. Im Fokus steht dabei die Frame-für-Frame-Farbkorrektur. Bereits im April hatte das Unternehmen diesen Schritt in einem Blog-Post angekündigt, jetzt steht Imagen Video als Betaversion zur Verfügung.

Die automatische, KI-basierte Farbkorrektur nimmt Editoren eine Menge Routinearbeit ab, indem sie Farb- und Lichtunterschiede präzise und adaptiv ausgleicht und so eine homogene Bildsprache sicherstellt.

Technisch betrachtet wird bei der Frame-für-Frame-Farbkorrektur jedes Einzelbild eines Videos von der KI analysiert. Bei der automatischen Korrektur werden Parameter wie Beleuchtung, Kontrast, Tonwert und Belichtung berücksichtigt und für jeden Frame individuell angepasst, ohne den Fluss und die Konsistenz der Bildfolge zu behindern. Das Resultat ist ein konsistenter Farblook über unterschiedliche Aufnahmesituationen und Sequenzen hinweg, beispielsweise von Außenaufnahmen bei hellem Tageslicht bis hin zu dunklen Innenraumszenen.

Genau wie die Imagen AI-Profile für die Fotografie sind auch die Imagen Video AI-Profile verschiedene Farbkorreturprofile, die die Farbe jedes Clips korrigieren, wobei der Stil konsistent bleibt und sich an unterschiedliche Lichtverhältnisse anpasst.

Im Vergleich zu bisherigen webbasierten oder klassischen Farbkorrekturtools, die meist eine globale Anpassung auf ganze Clips vornehmen oder nur manuelle Keyframe-Setzungen erlauben, setzt Imagen mit der KI-gestützten Frame-für-Frame-Lösung einen neuen Automationstandard. Andere Programme, wie Kapwing, bieten ebenfalls webbasierte Farbkorrektur mit Steuerung von Kontrast, Weißabgleich oder Belichtung, erledigen dies jedoch nicht auf frame-genauer Ebene und nicht durch vollautomatisierte KI-Analyse. Traditionelle Bearbeitungsprogramme wie Adobe Premiere führten jüngst eher Verbesserungen im Metadatenhandling, GPU-Beschleunigungen und allgemeine Workflow-Erleichterungen ein, ohne das Color-Grading prinzipiell zu automatisieren.

Während Werkzeuge wie VSDC oder Adobe Premiere ihre Farbkorrektur-Werkzeuge zwar erweitern und verfeinern, wird Imagen mit diesem gezielten Frame-genauen Ansatz zum Vorreiter für die Integration von KI als operativer Bestandteil in der Farbkorrektur.

Mit Imagen Video lassen sich mehrere Clips gleichzeitig bearbeiten und das farbkorrigierte Video zurück in den Adobe Premiere-Projektordner laden. Die Stapelverarbeitung von Videos verspricht eine erhebliche Zeitersparnis.

Imagen Video Beta kann ab sofort kostenlos getestet werden.

Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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