Software

Google Photos bekommt neue Bearbeitungswerkzeuge für Videos

Google hat die Video-Bearbeitungsfunktionen in der Google Photos App überarbeitet und um fünf neue Werkzeuge erweitert. Die Änderungen bringen neue Vorlagen, eine modernere Bearbeitungsoberfläche und Optionen für Musik und Text direkt in die App. Die Neuerungen sollen besonders für Nutzer interessant sein, die aus Fotos und kurzen Clips kompakte Videos gestalten wollen.

Im Kern zielt die Aktualisierung darauf ab, den Prozess beim Kombinieren von Fotos und Videos flüssiger zu machen. Anwender finden im „Create“-Bereich der App nun eine Option für sogenannte Highlight-Videos. Wählt man dort mehrere Clips und Fotos aus, setzt Google Photos diese automatisch zu einem einzelnen Video zusammen. Die App nutzt dabei Vorlagen, die Musik, Schnitte und Texte bereits enthalten. Man kann sich das vorstellen, wie ein festes Format, in dem Bilder und Clips bereits an den Takt einer Musikspur angepasst sind – ähnlich wie eine Schablone, in die eigene Inhalte eingefügt werden.

Die neuen Templates stehen zunächst auf Android-Geräten zur Verfügung. Sie enthalten standardisierte Übergänge, eingebettete Musik und Platzhalter für Texte. Nutzer wählen eine Vorlage, markieren ihre Medien und lassen Google Photos einen ersten Entwurf produzieren. Das Ergebnis ähnelt einer Kurzsequenz, bei der Fotos wie Filmstills im Takt der Musik wechseln.

Parallel dazu hat Google den Video-Editor komplett neu gestaltet. Er läuft jetzt auf Android und iOS und bietet eine sogenannte universal timeline (einheitliche Zeitleiste). In dieser Zeitleiste liegen alle Clips und Fotos in chronologischer Reihenfolge, und man kann sie direkt im Zeitverlauf verschieben, kürzen oder neu anordnen. Anwender, die zuvor mehrere einzelne Clips wie Aufnahmen eines Events hatten, können jetzt intuitiv eine Sequenz zusammenstellen, ohne die Medien in externe Programme zu exportieren.

Wr seine Videos mit einem passenden Soundtrack aufpeppen möchte, kann jetzt durch die App-Bibliothek mit Musikstücken blättern und eine passende Untermalung auswählen.

Neu ist auch die Möglichkeit, Text direkt ins Video einzufügen. Auf Android-Geräten lässt sich Text als Überlagerung platzieren, also wie eine Beschriftung, die über einem Clip oder Foto steht beispielsweise um Bezug zu einem Kontext herzustellen oder einzelne Szenen zu kommentieren. Google Photos bietet mehrere Schriftstile, Farben und Hintergrundoptionen an, so dass sich der Text optisch an die Stimmung des Videos anpassen lässt.

Schließlich ersetzt der neue Editor auf Android auch den bisherigen Standard-Videoeditor. Man kann nun nicht nur Highlight-Videos bearbeiten, sondern auch einzelne Clips öffnen und dort direkt Schnitte, Musik und Text anpassen.

Einige Funktionen wie die Vorlagen stehen derzeit nur auf Android-Geräten bereit, andere Teile der neuen Video-Werkzeuge werden nach und nach ausgerollt.

Mehr dazu lesen Sie im Google Blog (engl.).

Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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