Technik

Pentax-Mittelformatkamera mit CMOS-Sensor

Mit der Pentax 645z präsentiert Ricoh eine Mittelformatkamera mit 50-MP-CMOS-Sensor, Live-View und einer ISO-Empfindlichkeit von bis zu 204.800.

Ricoh hat die bereits im Februar auf der CP+ angekündigte neue Mittelformatkamera für den Juli dieses Jahres in Aussicht gestellt und technische Details bekannt gegeben. Die auf dem Chassis der 645D basierende Pentax 645Z wurde mit zeitgemäßer Technik ausgestattet – allem voran ein 43,8 x 32,8 mm großer CMOS-Sensor mit 51,4 Megapixeln Auflösung, der eine in dieser Kameraklasse bislang unerreichte Empfindlichkeit von bis zu ISO 204.800 bietet. Mit einer rund fünf Mal schnelleren Prozessorgeschwindigkeit erfüllt die PENTAX 645Z ein weiteres Kriterium für viele Berufsfotografen und Foto-Enthusiasten. Damit beim Einsatz im Freien auch widrige Witterungsbedingungen der Kamera nichts anhaben können, ist das aus einer Magnesiumlegierung gefertigte Gehäuse mit 76 Dichtungen gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt.
Die Aufnahmefläche des neuen PENTAX 645Z-Sensors ist ungefähr um den Faktor 1,7 größer als bei einer Kleinbildkamera. Um ein Maximum an Detailauflösung zu erhalten, wurde auf einen Anti-Alaising-Filter verzichtet.
Ricoh verspricht zudem eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit. Diese soll durch die Verwendung unterschiedlicher Motoren für Auslösung, Spiegelmechanik und Blendensteuerung und den Prime III-Bildprozessor, der im Vergleich zur 645D fünf Mal schneller arbeitet, erreicht werden.
Bei der Belichtungssteuerung kommt ein 86.000-Pixel-RGB-Sensor für die Mehrfeldmessung zum Einsatz. Dabei werden nicht nur Autofokus- und Weißabgleichdaten sondern auch Bildbestandteile samt Vorder- und Hintergrund analysiert und so die optimalen Belichtungswerte ermittelt. Bei dieser Echtzeit-Bildanalyse werden auch Parameter, wie z.B. Farben oder Bewegungen, erkannt und berücksichtigt.
Das Autofokus-Modul ist mit 27 Sensoren (davon 25 Kreuzsensoren) für die Entfernungsmessung ausgestattet. Für die optimale Genauigkeit bei F2,8 Objektiven verfügt es über drei Flux-Sensoren. Und um auch bei schlechten Lichtbedingungen einwandfreie Messergebnisse sicherzustellen, bietet die Autofokusmessung einen sehr großen Arbeitsbereich von -3 EV bis +18 EV.
Während der Live-View-Ansicht wird die Schärfe per Kontrast-Autofokusmessung ermittelt. Bei manueller Einstellung der Entfernung kann das Bild für eine genaue Einstellung bis zu 16-fach vergrößert werden. Fokuspeaking lässt sich dabei individuell zuschalten.
Anders als beim Vorgängermodell verfügt der klappbare 3,2-Monitor mit 1.037.000 Bildpunkten auf der Kamerarückseite über eine Live-View-Funktion. Durch den Einsatz der so genannten „Air Gapless-Technologie“ sollen Reflexionen und Lichtstreuungen auf dem Display verhindert werden. Während die Live-View-Funktion benutzt wird, kann ein Raster eingeblendet werden, das je nach Motiv aus hellen oder dunklen Linien besteht.
Zur weiteren Ausstattung gehört ein optischer Sucher mit einem Bildfeld von 98%  und wechselbaren Mattscheiben. Die flache Bauweise wird durch ein Trapez-Glasprisma erreicht.
Serienbildaufnahmen erledigt die Kamera mit bis zu drei Bildern pro Sekunde und 300 Bildern in Folge. Filmaufnahmen sind mit der Pentax 645Z in Full-HD Auflösung (1.920 x 1.080) bei einer Bildrate von 60i, 50i, 30 B/Sek., 25 B/Sek. oder 24 B/Sek. im H.264 Format möglich. Neben dem eingebauten Stereomikrofon kann ein externes Mikrofon angeschlossen werden. Außerdem bietet die PENTAX 645Z die Option, Intervall-Videos in 4K-Auflösung (3.840 x 2.160) aufzunehmen. So können kurze Aufnahmesequenzen von 2 Sekunden z.B. für Timelapse-Filme gedreht werden.
Die Kamera ist mit einem dualen Kartenfach ausgestattet. In einen der beiden Slots kann bei Bedarf eine PENTAX FluCard eingesetzt werden. Mit dieser 16-GB Speicherkarte lässt sich eine kabellose Verbindung zu einem Desktop-Computer, Smartphone oder Tablet aufbauen – etwa um das Live-Bild zu übertragen, Einstellungen vorzunehmen oder Bilder zu überspielen.
Die PENTAX 645Z soll ab Juli 2014 erhältlich sein. Der Preis für das Gehäuse beträgt 8000 Euro, die Kombination mit einem 55-mm-Standardobjektiv wird für 9000 Euro angeboten. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten von Ricoh

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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