Technik

Meyer-Optik-Görlitz legt Primoplan 1,9/75 neu auf

primoplan-70Meyer-Optik-Görlitz legt mit dem Primoplan 75 f1,9 ein weiteres historisches Objektiv aus der Mitte des letzten Jahrhunderts wieder auf, dass sich durch ein außergewöhnliches Bokeh auszeichnet. Dank seiner 14 Blendenlamellen zeichnet es selbst abgeblendet markante Unschärfeplättchen. Das Objektiv wurde neu gerechnet und an die Anforderungen der digitalen Fotografie angepasst, ohne seine ursprüngliche Charakteristik zu verlieren. Es wird mit Anschlüssen für Canon EF, Nikon F, Sony E, Fuji X, Micro Four Thirds (MFT), M42 und Leica M (Messsucherkopplung wird nicht unterstützt, Fokussierung via Live View) erhältlich sein.

Das Primoplan 1,9/75 wurde ursprünglich ab dem Jahr 1935 mit der Exakta als „Nacht Exakta“ verkauft. Nach dem Krieg wurde es in den Jahren 1952–1955 erneut gebaut, diesmal mit einem V im Namen, und war aufgrund seiner außergewöhnlichen Grundschärfe und seines cremigen Bokehs als Porträt-, Bühnen und Sportobjektiv sehr beliebt.

Das Primoplan 75 f1,9 kann ab sofort auf der Homepage von Meyer-Optik-Görlitz zum Vorzugspreis von 1.499 Euro (bis 30.11.2016) bestellt werden, die Auslieferung erfolgt ab Dezember 2016.

Alternativ bietet Meyer-Optik-Görlitz das Objektiv als „Belohnung“ – sprich im Bundle – für Unterstützer der Kickstarter-Kampagne an, die derzeit für das Schwesterobjektiv Primoplan 58 f1.9 läuft. Die Kickstarter-Kampagne erreichte nach nur 30 Minuten ihr Finanzierungsziel von 100.000 Euro. Mittlerweile hat die Finanzierungssumme die Marke von 350.000 Euro schon überschritten. Eine Beteiligung ist nur noch mit Mindestbeiträgen von 649 USD möglich. Wer sich mit 1.600 USD beteiligt, bekommt dafür beide Objektive zusammen, also mit deutlichem Preisvorteil (Der finale Preis für beide Objektive wird bei 3.500 USD liegen). Lieferbar soll das Paket ab März 2017 sein.

 

Pressemeldung von Meyer-Optik-Görlitz


Zum Start der Görlitzer Fototage präsentierte Meyer-Optik-Görlitz den Prototyp des Primoplans 1,9/75.

Görlitz/Koblenz, 12. September 2016 – Meyer-Optik-Görlitz legt das sagenumrankte Primoplan 75 f1,9 wieder auf. Das kündigte die net SE, zu der Meyer-Optik-Görlitz gehört, im Rahmen einer Pressekonferenz zum Start der Görlitzer Fototage am 9. September 2016 an. Das Objektiv ist ab sofort auf der Homepage von Meyer-Optik-Görlitz zum Vorzugspreis von 1.499 Euro oder im Rahmen der Kickstarter Kampagne zusammen mit seinem Schwesterobjektiv Primoplan 58 f1.9 vorbestellbar.

Primoplan 1,9/75: das verschollene Objektiv
Ursprünglich wurde das Primoplan 1,9/75 ab 1935 mit der Exakta als „Nacht Exakta“ verkauft. Nach dem Krieg wurde es in den Jahren 1952–1955 erneut gebaut, diesmal mit einem V im Namen. In dieser kurzen Zeit erlangte das 1,9/75 Primoplan seinen legendären Ruf als Porträt-, Bühnen und Sportobjektiv.

„Wir sind sehr stolz, dass wir eines der herausragendsten Objektive der Fotogeschichte an dem Ort seiner Entstehung wieder enthüllen konnten“, sagt Dr. Stefan Immes, CEO der net SE. „Das Objektiv erlangte sehr schnell Weltruhm und galt damals als eines der besten und schnellsten seiner Klasse. Viele bezeichnen es als das verschollene Objektiv, denn es fiel wohl politischen Entscheidungen in der zentral gelenkten Wirtschaft seiner Zeit zum Opfer. Fotografen auf der ganzen Welt trauern ihm bis heute nach, denn beim Primoplan 75 f1.9 treffen konstruktive Klarheit und präzise Mechanik auf optische Vollkommenheit.“ Dank seiner besonderen Abbildungseigenschaften erzielen einzelne Exemplare des historischen Primoplans 75 f1.9 im Gebrauchtmarkt Preise von 4.000 Euro und mehr.

Unvergleichliche Abbildungsleistung
Das Primoplan 75 f1.9 ist bekannt für seinen feinen Verlauf von Schärfe zu Unschärfe, seine außergewöhnliche Grundschärfe und sein einzigartiges, verträumtes und cremiges Bokeh, welches die Lichter wie von Zauberhand ineinanderfließen lässt. Die fast perfekte Hauttonwiedergabe erleichtert die Postproduktion enorm.

Die Brennweite von 75 mm sorgt für einen natürlichen Bildwinkel und verdichtet nicht so stark wie längere Brennweiten. Dank seiner 14 Blendenlamellen zeichnet es selbst abgeblendet beeindruckende Unschärfeplättchen. „Ich habe schon mit vielen Objektiven gearbeitet, aber kein Objektiv zeichnet so fein wie das Primoplan 75 f1.9. Es ist für mich jetzt wie ein Pinsel, den ich nicht mehr aus der Hand geben möchte“, so Benedikt Ernst, international bekannter Mode und Porträtfotograf.

Die Konstrukteure damals und heute
Entwickelt wurde das Primoplan 75 f1.9 vom genialen Konstrukteur Paul Schäfter. Meyer-Optik-Görlitz meldete am 17.6.1936 über die Primoplan Konstruktion einen Gebrauchsmusterschutz an. Auch die Neufassungen der Objektive stammen aus Görlitz, Meyer-Optik-Görlitz entwickelte sie mit Unterstützung des verantwortlichen Ingenieurs Dr. Wolf-Dieter Prenzel. Er hat das Primoplan 75 f1.9 neu gerechnet und nach intensiver Entwicklungszeit schonend an die Anforderungen der digitalen Fotografie angepasst, seine charakteristischen Eigenschaften blieben dabei erhalten. Mit Meyer-Optik-Görlitz arbeitet er seit der Gründung Hand in Hand am Wiederaufbau der Marke zusammen.

Als Erweiterungen des Cooke-Triplets konstruiert
Beim Primoplan 75 f1.9 handelt es sich um die Erweiterung eines Cooke-Triplets: Um eine zentrale Zerstreuungslinse herum sind zwei Linsengruppen gestellt, die je als Sammellinse wirken. Die hintere Gruppe besteht aus einer einzelnen bikonvexen Sammellinse. Diese außergewöhnliche Konstruktion sorgt für atemberaubende Bilder.

Verfügbare Anschlüsse
Canon EF, Nikon F, Sony E, Fuji X, Micro Four Thirds (MFT), M42, Leica M (Messsucherkopplung wird nicht unterstützt / Fokussierung via Live View)

Technische Daten
– Lichtstärke:f1.9-16
– Blendlamellen:14, AR-beschichtete Blendlamellen
– Optische Konstruktion: 5 Elemente in 4 Baugruppen
– Linsen: Schott Glas, O’Hara Anti Reflex Beschichtung
– Format: 24 x 36 mm (Kompatibel mit Vollformat und APSC)
– Filterdurchmesser: Ø 62 mm
– Filtergewinde: M 52 x 0,5
– Brennweite: 75 mm
– Naheinstellgrenze: 75 cm
– Bildwinkel: +/-16°
– Fokus: Manuell
– Breite: Ø 58 mm / Länge:55 mm
– Gewicht: ca. 300g

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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Kommentar

  1. Was ist davon zu halten? Können Meyer Görlitz ihre Versprechen einhalten und die Objekte auch wirklich liefern? Das Trioplan war ja für Dez15 versprochen, ausgeliefert soll es nun im September werden…
    Was mein Ihr?

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