Die große Geste

Große Gesten und eine theatralische Mimik sind aus der Mode geraten, nachdem sie einen Höhepunkt ihrer Popularität in der Kunst des Barock hatten. Die heute üblichen coolen, oft gelangweilten Posen können aber die Nostalgie nach mehr Expressivität ­wecken. Michael J. Hußmann plädiert für mehr Mut zu starken Gefühlen.

Das Theater war lange ein Rückzugsort für die ­großen Gesten, mussten die Schauspieler doch noch die Zuschauer in den letzten Reihen erreichen, die dem Bühnengeschehen in früheren Jahrhunderten nicht immer ihre volle Aufmerksamkeit schenkten. Deshalb spricht man ja auch von theatralischen Gebärden. Ähnlich war es beim Stummfilm, dessen Darsteller den Verlust des sprachlichen Ausdrucks mimisch und gestisch kompensierten. Nach der Erfindung des Tonfilms war aber bald Schluss mit Heldinnen, die verzweifelt ihre Hände rangen und vor Schreck die Augen aufrissen. Vor Kamera und Mikrofon mussten die Schauspieler lernen, sich zurückzunehmen und auf ihre Stimme und kleine Gesten zu vertrauen.

Ganz anders war …

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