Technik

Canon stellt EOS R6 Mark III mit 32,5-MP-Sensor und verbesserter Leistung vor

Canon hat die drei Jahre alte EOS R6 Mark II technisch überarbeitet und präsentiert nun die EOS R6 Mark III mit wesentlich erhöhter Auflösung und zahlreichen technischen Verbesserungen.

Die EOS R6 Mark III nutzt den Vollformatsensor mit 32,5 Megapixeln, der auch in Canons neuer Videokamera C50 verbaut ist, in Verbindung mit dem aktuellen Digic-X-Prozessor. Damit löst sie deutlich höher auf als die EOS R6 Mark II mit ihren 24,2 Megapixeln, jedoch reicht die Standardempfindlichkeit nur noch bis ISO 64000 statt ISO 102400 beim Vorgängermodell. In der Praxis dürfte das kaum ein Nachteil sein, da bei hohen ISO-Werten ohnehin die Bildqualität leidet. Wie das Vorgängermodell kann auch die R6 III Raw-Serienaufnahmen mit Autofokus und elektronischem Verschluss mit bis zu 40 Bildern pro Sekunde (fps) machen – mit mechanischem Verschluss bringt sie es auf 12 fps.

Die kombinierte Bildstabilisierung – optisch im Objektiv und sensorbasiert in der Kamera – gleicht Verwacklungen um bis zu 8,5  Belichtungsstufen aus. Damit ist der Stabilisator gegenüber der EOS R6 II, bei der 8 Belichtungsstufen genannt wurden, etwas leistungsfähiger geworden.

Die Videofähigkeiten der Kamera hat Canon deutlich erweitert. Während die EOS R6 Mark II intern Filme in 4K (60 fps) und 10 Bit aufzeichnet, nimmt das neue Modell 7K-Raw-Videos mit bis zu 60p sowie 4K-60p-Videos durch Oversampling auf. Für ruckelfreie Zeitlupen unterstützt sie 4K 120p und Full HD 180p. Der sogenannte Open‑Gate‑Modus nutzt die volle Sensorfläche, was flexible Ausschnitte und nachträgliche Stabilisierung in der Postproduktion ermöglicht.

Zudem wurden zahlreiche Filmfunktionen aus dem professionellen Segment integriert: ein Waveform‑Monitor zur Belichtungskontrolle, Proxy‑Aufzeichnung zur effizienten Nachbearbeitung, Metadaten‑Tagging für strukturierte Workflows sowie vollständige Audio‑Unterstützung über vier Kanäle. Der neue HDMI‑Ausgang in voller Größe erleichtert den Anschluss externer Recorder oder Monitore.

Für die präzise Fokussierung mit dem vom Vorgängermodell übernommenen Dual Pixel CMOS AF II nutzt die R6 Mark III verbesserte Motiverkennungs‑Algorithmen. Sie erkennt verschiedene Tierarten ebenso wie Fahrzeuge oder Menschen und verfolgt diese selbst bei schneller Bewegung. Eine neue Funktion kann bis zu zehn Gesichter für bevorzugtes Tracking speichern.

Im Voraufnahme‑Modus zeichnet die Kamera bis zu 20 Bilder schon vor dem Durchdrücken des Auslösers auf – ein Puffer, der entscheidende Momente auffängt, bevor der Auslöser vollständig gedrückt ist.

Zum Speichern stehen zwei Kartenslots zur Verfügung – einer für CFexpress -Typ-B-, einer für SD‑Karten im UHS‑II‑Standard (Ultra High Speed II). Sie ersetzen die bisherigen zwei SD-Slots. Für Funkverbindungen sind  5-Gigahertz-WLAN und Bluetooth 5.1 an Bord. So können Aufnahmen direkt vor Ort drahtlos übertragen werden, etwa an Redaktionen, Agenturen oder Cloud‑Dienste.

Zur Ausstattung der Kamera gehören wie bisher ein 3,69 Millionen-Punkt-EVF und ein klappbares Touchscreen-Display mit 3 Zoll Diagonale und 1,6 Mio. Bildpunkten.

Ein überarbeitetes Bedienkonzept mit frei belegbaren Rädern und Tasten unterstützt individuelle Einstellungen. Dual‑Aspect‑Marker zeigen bei der Aufnahme an, wie sich ein Motiv auf unterschiedliche Seitenverhältnisse zuschneiden lässt – etwa für Social‑Media‑Formate oder klassische Video‑Projekte.

Die EOS R6 Mark III positioniert sich leistungsmäßig zwischen der EOS R6 Mark II und der EOS R5 Mark II. Die unverbindliche Preisenpfehlung liegt bei bei 2.900 Euro. Weitere informationen finden Sie auf der Website von Canon.

Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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