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Adobe Patchday: Kritische Sicherheitslücken gefährden Photoshop und InDesign

Adobe hat im Mai wichtige Updates bereitgestellt, die kritische Schwachstellen in vielen Programmen schließen. Werden diese Lücken nicht zeitnah durch die Installation der Patches geschlossen, könnten Angreifer im schlimmsten Fall die Kontrolle über Rechner erlangen, sensible Projektdaten entwenden oder den kreativen Workflow empfindlich stören. Beim Adobe Patchday geht um den Schutz Ihrer Arbeit und die Integrität Ihrer Systeme.

Die aktuelle Bedrohungslage: Was Kreative wissen müssen

Adobe warnt in seinen neuesten Sicherheitsbulletins vor mehreren Schwachstellen, die als kritisch eingestuft werden. Betroffen sind unter anderem sowohl Photoshop, Lightroom als auch InDesign in verschiedenen Versionen für Windows und macOS. Diese Sicherheitslücken sind keine rein theoretischen Konstrukte, sondern stellen reale Einfallstore dar, die von Angreifern ausgenutzt werden könnten. Die Gefahr besteht darin, dass speziell präparierte Dateien – beispielsweise ein scheinbar harmloses Bild oder ein Layout-Dokument – beim Öffnen schädlichen Code auf dem System ausführen.

Die Konsequenzen solcher Angriffe sind vielfältig und potenziell verheerend: Sie reichen von der Ausspähung vertraulicher Informationen über die Manipulation oder den Diebstahl Ihrer Projektdateien bis hin zur vollständigen Übernahme Ihres Arbeitsrechners durch Fremde. Auch Denial-of-Service-Angriffe, die Ihre Software zum Absturz bringen und so Ihre Arbeitsprozesse lahmlegen, sind denkbar. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Risiken nicht nur abstrakter Natur sind, sondern direkte Auswirkungen auf Ihre tägliche Arbeit und die Sicherheit Ihrer Datenbestände haben können. Die von Adobe bereitgestellten Patches zielen darauf ab, diese Einfallstore zu schließen, indem die interne Verarbeitung von Daten und Speicherzugriffen sicherer gestaltet wird.

Proaktiv handeln: So sichern Sie Ihre kreativen Prozesse wirksam ab

Die wichtigste und dringlichste Maßnahme ist die umgehende Installation der von Adobe bereitgestellten Sicherheitsupdates. Nutzer sollten in ihrer Creative Cloud Applikation die Update-Funktion nutzen oder die Aktualisierungen direkt von der Adobe-Website beziehen.

Doch mit dem einmaligen Patchen am Adobe Patchday ist es nicht getan. Eine robuste Sicherheitsstrategie für Kreativprofis umfasst mehrere Ebenen. Dazu gehört der Einsatz starker, einzigartiger Passwörter für Ihr Adobe-Konto und alle damit verbundenen Dienste, idealerweise abgesichert durch eine Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA). Diese zusätzliche Sicherheitsebene erschwert es Angreifern erheblich, Zugriff auf Ihre Konten zu erlangen, selbst wenn Ihr Passwort kompromittiert sein sollte.

Vorsicht ist auch beim Öffnen von Dateien aus unbekannten oder nicht vollständig vertrauenswürdigen Quellen geboten. Im Zweifel sollten solche Dateien zunächst mit aktueller Sicherheitssoftware überprüft werden. Regelmäßige und umfassende Backups Ihrer kreativen Arbeit und Ihrer Systemkonfigurationen sind unerlässlich, um im Falle eines Sicherheitsvorfalls oder Datenverlusts schnell wieder handlungsfähig zu sein. Adobe Creative Cloud bietet hierfür Cloud-Speicheroptionen auf ihren Servern, aber auch lokale Sicherungskopien auf ihren eigenen Datenträgern oder einem NAS-System sind absolut empfehlenswert. Eine aktuelle Endpoint-Security-Lösung, also eine zuverlässige Antivirensoftware und eine aktivierte Firewall, bilden eine vor allem in der Windows-Welt weitere wichtige Verteidigungslinie gegen Schadsoftware und unbefugte Zugriffsversuche.

Die aktuellen Warnungen sind kein Einzelfall. Die Historie zeigt, dass Software dieser Komplexität immer wieder Ziel von Angreifern wird. Umso wichtiger ist es, ein dauerhaftes Bewusstsein für Cybersicherheit zu entwickeln und die von Adobe und anderen bereitgestellten Sicherheitsfunktionen aktiv zu nutzen. Dazu gehört auch, die Prinzipien der sicheren Dateihandhabung zu verinnerlichen und den digitalen Arbeitsplatz als schützenswertes Gut zu betrachten.

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

3 Kommentare

  1. Guter Hinweis, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es final sinnvoll ist, „Spieler und Schiedsrichter“ in einer Funktion zu haben > Creative Cloud Produkte und Adobe Cloud-Speicher.
    Gegen individuellen Datenverlust bei HDD / SSD-Schaden Haken dran, aber bei den benannten Szenarien, zeigt sich oft eine umfassendere Betroffenheit einzelner Player, wenn es zur Ausnutzung einer Lücke kommt..
    Online-Datensicherung zu einem DSGVO-konformen RZ ist erschwinglich und Dank Tools wie Nextcloud kein Hexenwerk mehr. Es gibt hier auch performante Player ohne Muttergesellschaft außerhalb der EU (oder CH)…
    Für „Sicherheitsliebende“ gibt es auch Dienstleister, die Storage-Produkte anbieten, welche mit wirklich redundanten RZ in DEU arbeiten. (OK, Bayern und Thüringen erfüllen nicht ganz die Geo-Redundanz-Kritieren, aber…).

    1. Für alle, die ihre Software regelmäßig beziehungsweise automatisch aktualisieren, ist es eh kein Thema. Ich habe schon seit über einer (Photoshop und Lightroom) beziehungsweise zwei Wochen (InDesign) gepatchte Versionen der Apps installiert.

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