Schnee-Zauber ohne Schamanen
Nun ist der Winter also doch noch gekommen, mit Schnee und Eis. Viele freut das – Doc Baumann nicht. Der hätte sich gern damit begnügt, die weiße Pracht mit Hilfe von Photoshop in die Fotos zu zaubern. Seine Methode ist auf jeden Fall schneller, billiger und umweltfreundlicher als Schneekanonen, die weiße Skipisten in grüne Landschaften sprühen. In #DOCMA 68 können Sie ihm beim Schneemachen über die Schulter schauen.
Im aktuellen DOCMA-Heft finden Sie gleich drei unterschiedliche Verfahren, um digitalen Schnee fallen zu lassen. In der Vorstellung eines PR-Projekts für die Berliner Stadtreiniger zeigt Uli Staiger am Rande eine entsprechende Technik, und in einem speziellen Artikel beschreiben Doc Baumann und Olaf Giermann, auf welchem Weg sie Schnee oder Regen ins Bild bringen. Das hört sich aufwendig an – ist aber in wenigen Minuten erledigt.
Im selben Artikel demonstriert Ihnen Doc Baumann zudem, wie Sie eine normale Szene winterlich gestalten. Schauen Sie sich dazu unser Aufmacherbild oben an: Dort fällt nicht nur Schnee, sondern er bleibt sogar liegen und bedeckt Straße und Objekte. Das scheint nun allerdings eine wirklich zeitaufwendige Angelegenheit zu sein, oder? Keineswegs, wenn man weiß, wie es geht, ist auch das in Sekunden erledigt. Mehr verraten wir an dieser Stelle noch nicht.
Natürlich lassen sich solche Szenen mit zusätzlichem Arbeitsaufwand noch weit realistischer gestalten. Wo der digitale Schnee nicht liegen bleiben will, können Sie ihn auf zusätzlichen Ebenen mit weißem Pinsel – gegebenenfalls im Modus »Sprenkeln« – manuell hinzufügen.
Eine grundsätzlich wichtige Sache wollen wir Ihnen aber schon hier ans Herz legen: Schnee (für Regen gilt dasselbe) fällt nicht wie ein Vorhang in einer engen Schicht und einer bestimmten Entfernung vom Betrachter, sondern er erfüllt den ganzen Raum. Es reicht also nicht aus, schöne dicke Flocken zu basteln und die als Ebene über eine Szene zu legen. Das sieht künstlich aus. Denken Sie daran, dass Schneeflocken mit zunehmender Entfernung kleiner und dichter werden, was sich mit mehreren Ebenen leicht nachahmen lässt. Das aber bedeutet auch, dass vor nahen Objekten weniger Schnee fällt als weiter im Hintergrund; vor solchen nahen Objekten sollten Sie also Schneeschichten in der Ferne per Ebenenmaske ausblenden.
Das Schöne dabei: Man holt sich am Monitor keine kalten Finger und kommt nicht ins Rutschen. Und statt mühsam Schnee zu schippen, blenden Sie im Bedarfsfall die weißen Ebenen einfach wieder aus.