Altglas

Altenheim für historische Technik

Altglas-Report

Die Sammlung des Deutschen Kameramuseums gehört inhaltlich und vom Umfang her zu den bedeutendsten in Deutschland. Museumsleiter Kurt Tauber bezeichnet es scherzhaft als Altenheim für historische Technik. Es beherbergt zahlreiche Einzelstücke, die sonst nirgendwo zu sehen sind.

Deutsches Kameramuseum
Das Deutsche Kameramuseum bietet einen virtuellen 3D-Rundgang und ist auch hier eine feste Größe: Zurzeit sind 10.000 Bilder und Medien sowie 4.000 Objekte der Sammlung online. Bisher erzielte die Voigtländer Vito B die meisten Klicks – ein überraschendes Indiz für das Interesse an klassischen Kameras.

Die Sammlung besticht durch Vielfalt und Originalität. Echte Highlights sind die monumentale, 4,40 Meter lange Falz-&-Werner-Reprokamera aus den späten 1920er-Jahren sowie ein vollständig eingerichteter Fotoladen mit Originaldekoration und einer alten Registrierkasse. Viele Besucher erleben hier eine Zeitreise durch die Geschichte der Fotografie und entdecken Geräte, die sie einst selbst besessen oder bewundert haben. „Hatte ich auch mal“, „Weißt du noch?“ oder „Hätte ich damals gerne gehabt“ sind häufig gehörte Sätze. Selbst Kinder und Ehefrauen lassen sich von der Begeisterung anstecken.

Die 4,40 Meter lange Reprokamera stammt aus den 1920er-Jahren (Kurt Tauber).
Deutsches Kameramuseum
Der Fotoladen mit originaler Deko (Kurt Tauber).

Das Deutsche Kameramuseum ist ein Paradies, nicht nur für Enthusiasten. Gegründet von Kurt Tauber, einem leidenschaftlichen Sammler und ehemaligen Lokalredakteur aus der Region, fand das Museum 2008 nach über zehn Jahren Suche endlich seine Heimat in der Marktgemeinde Plech.

Deutsches Kameramuseum
Mit dem Inhalt dieser Kartons begann Kurt Tauber 2008 den Aufbau seines Museums in der Marktgemeinde Plech (Kurt Tauber).
Deutsches Kameramuseum
Altenheim für historische Technik: Der Robot Primafot gilt als Vorläufer der Passbildautomaten (Kurt Tauber).

Heute besitzt es über 30.000 Exponate und zeigt davon auf 250 Quadratmetern eine beeindruckende Auswahl historischer Kameras, Projektoren, Laborgeräte und Fotos. „Wir möchten die Alltagsgeschichte der Fotografie präsentieren. Kameras, die viele irgendwann besaßen oder gerne haben wollten, die aber oft ein Traum blieben. Aber natürlich haben wir auch viele Exponate, die kaum einer kennt. Die Mischung macht’s“, erklärt Kurt Tauber.

Viele Ausstellungsstücke kommen als Spenden ins Museum. „In gute Hände abzugeben“ – mit diesem Gedanken trennen sich Sammler oder ihre Erben leichter von ihren wertvollen Stücken. So fanden auch eine Linhof-Großformatkamera, eine beeindruckende Leica-Sammlung inklusive einer Replik der Ur-Leica von 1914 und 100 Leitz-Diaprojektoren ihren Weg nach Plech. Hier werden sie als Zeitzeugen der Fotografie für die Nachwelt erhalten.

Ob Foto-Fan oder Geschichtsinteressierter – das Deutsche Kameramuseum in Plech ist ein Ort, der historische Technik lebendig macht. Lassen Sie sich von der Vielfalt und dem Charme vergangener Zeiten inspirieren und entdecken Sie die Welt der Fotografie auf eine ganz besondere Weise! Wer das Museum nicht persönlich besuchen kann, hat die Möglichkeit, einen virtuellen Rundgang zu erleben. Alle Informationen für einen realen Museumsbesuch in Plech bei Nürnberg finden sich hier.

 

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Bernd Kieckhöfel

Bernd Kieckhöfel hat einige Jahre für eine lokale Zeitung gearbeitet und eine Reihe von Fachartikeln zur Mitarbeiterführung veröffentlicht. Seit 2014 schreibt er für Fotoespresso, DOCMA, FotoMagazin sowie c't Digitale Fotografie.

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