Objektive

Laowa stellt 35mm f/2.8 Zero-D Tilt-Shift 0.5x Macro mit Zero-D-Technologie vor

Laowa erweitert sein Spezialobjektiv-Sortiment um ein weiteres Tilt/Shift-Objektiv für Architektur, Landschafts- und Produktfotografie. Der Shift-Mechanismus ermöglicht eine Perspektivkorrektur und erleichtert Panoramaaufnahmen, die Tilt-Funktion kann für Miniatureffekte, erweiterte Schärfentiefe und selektive Unschärfe eingesetzt werden. Das neue 35mm f/2.8 Zero-D Tilt-Shift 0.5× Macro ist mit spiegellosen Kamerasystemen von Canon (RF), Nikon (Z), Sony (E) und Leica (L) sowie den Mittelformatmodellen GFX und XCD von Fujifilm und Hasselblad kompatibel.

Die Bezeichnung „Zero-D“ im Namen steht für „Near-Zero Distortion“, also eine nahezu verzerrungsfreie optische Konstruktion. Um die Verzeichnung und die Farbfehler gleichzeitig zu korrigieren, kommt eine optische Konstruktion aus 14 Elementen in 12 Gruppen inklusive apochromatischer Linsen zum Einsatz. Das Objektiv bietet einen Bildwinkel von 87,5 Grad an Vollformatkameras. Es bringt 1350 Gramm auf die Waage und misst 149 mal 105 Millimeter. An der Front des Metallgehäuses befindet sich ein 77-Millimeter-Filtergewinde. Eine integrierte Arca-Swiss-kompatible Objektivhalterung sorgt für eine schnelle und stabile Befestigung auf dem Stativ.

Perspektivkorrektur durch Shift-Mechanismus

Die Shift-Funktion, also das Verschieben der optischen Achse, ermöglicht Fotografen eine präzise Kontrolle über die Perspektive. In der Architekturfotografie dient dieser Mechanismus der Korrektur von stürzenden Linien. Verzerrungen werden vermieden und das Motiv wird geometrisch genau wiedergegeben.

Darüber hinaus erleichtert die Shift-Funktion die Aufnahme von Panoramen. Indem der Fotograf das Objektiv horizontal verschiebt, nimmt er mehrere Einzelbilder aus derselben Kameraposition auf. Dies vermeidet Parallaxenfehler und gewährleistet eine fehlerfreie Zusammensetzung der Aufnahmen in der Nachbearbeitung.

Das Objektiv bietet bei Vollformatkameras einen maximalen Versatz von ±12 Millimetern. Bei Mittelformat-Systemen, wie Fujifilm GFX oder Hasselblad XCD, erreicht der Versatz noch ±8 Millimeter. Eine 360-Grad-Drehung des Bajonetts erlaubt zudem die Ausrichtung des Tilt- und Shift-Mechanismus in jede beliebige Richtung. Dabei rastet die Position in 15-Grad-Schritten ein.

Schärfentiefen-Management mittels Tilt-Mechanismus

Die Tilt-Funktion gestattet die Neigung der optischen Achse, um die Schärfeebene präzise zu steuern. das Objektiv ermöglicht eine Neigung der optischen Achse von bis zu ±10 Grad – sowohl an Vollformat- als auch an Mittelformat-Kameras. Durch das Kippen lässt sich die Schärfentiefe auf ein schmales Band komprimieren, sodass nur ein Streifen, meist in der Mitte des Bildes, scharf abgebildet wird. Der angrenzende Bereich wird extrem schnell und stark unscharf. So lässt sich beispielsweise ein Miniatureffekt erzeugen, der Bildmotive wie Spielzeuge erscheinen lässt.

Umgekehrt nutzt man die Tilt-Funktion zur Erweiterung der Schärfentiefe, vor allem in der Landschafts- oder Produktfotografie. Normalerweise muss ein Objektiv stark abgeblendet werden, um eine große Schärfentiefe zu erzielen. Dies führt jedoch zu Beugungsunschärfen. Dadurch, dass die Schärfeebene nicht mehr parallel zum Sensor verläuft, sondern schräg dazu, lässt sich die Schärfe entlang einer gewünschten Achse im Raum ausdehnen. Ein Abblenden ist dazu nicht erforderlich.

Halb-Makro-Fähigkeit

Die zusätzliche Fähigkeit für Halb-Makroaufnahmen erweitert das Anwendungsspektrum des neuen Laowa-Objektivs. Das Objektiv erreicht den maximalen Abbildungsmaßstab bei der Naheinstellentfernung von 22,8 Zentimetern. Die Kombination der Halb-Makro-Fähigkeit mit dem Tilt-Shift-Mechanismus ermöglicht sowohl einen kreativen selektiven Fokus auf bestimmte Details als auch eine erweiterte Schärfentiefe für Makroaufnahmen.

L-Mount-Nutzer weist der Hersteller darauf hin, dass das Objektiv nicht mit den folgenden Panasonic Lumix Modellen kompatibel ist: S52, S1M2, S1R2, S1M2E, S5M2X.

Das Laowa 35mm f/2.8 Zero-D Tilt-Shift 0.5× Macro wird zu einem Preis von 1249 US-Dollar angeboten. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten von Laowa.

Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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