Hautretusche per KI

Die traditionellen Hautretusche-Techniken wie Bandpass oder Frequenztrennung eignen sich mit etwas Erfahrung sehr gut zur Glättung und Retusche von Haut. Spezialisierte KI-Software wie die hochpreisigen Plug-ins von Retouch4me erzielt hochwertige Ergebnisse, aber auch Photoshops Funktion»Generatives Füllen« bietet mit einem Trick recht ansehnliche Resultate. Neuralfilter Hautglättung In der KI-Filtersammlung von Photoshop, den »Neural Filters«, findet sich auch die »Hautglättung« (a). Die Aufgabe dieses Filters ist das Soften der Haut, ohne Poren zu verlieren. Pickel und dergleichen müssten Sie vor der Anwendung des Filters manuell retuschieren. Zeigt die Haut starke Rötungen (c), so werden diese selbst bei maximaler Anwendungsstärke (b) nicht reduziert, sondern nur verwischt (d). Sie müssten hier also zusätzlich zur Retusche noch eine selektive Farbkorrektur oder eine Frequenztrennung durchführen. Bei geringer Anwendungsstärke können Sie den Filter zur leichten Hautglättung gut einsetzen. Er hat bei höheren Werten von »Weichzeichnung« und »Glättung« jedoch dasselbe Problem wie eine unsachgemäße traditionelle Retusche: Die Haut wirkt teigig bis künstlich. Der Filter hat zudem zwei Probleme: Zum einen wirkt er sich nur auf Gesichtshaut, nicht aber auf Hals oder Dekolleté aus, zum anderen wird er offenbar seit seiner Einführung vor fünf Jahren nicht weiterentwickelt. Im Gegensatz zu »Generatives Füllen«, dessen Anwendung ich Ihnen im Folgenden zeige. 01 Auswahl der Gesichtshaut In der Betaversion (26.5) von Photoshop können Sie die Gesichtshaut mit dem »Objektauswahlwerkzeug« (a) automatisch auswählen lassen. Klicken Sie hierzu in der Optionsleiste auf »Personen auswählen« (b), auf das Vorschaubild der zu bearbeitenden Person (c) und dann auf »Nase«, »Gesichtshaut« und »Oberkörperhaut« (d). Mit »Anwenden« (e) wird eine Auswahl erzeugt, die Sie anschließend mit »Lasso« oder »Auswahlpinsel« optimieren sollten. 02 Auswahldichte reduzieren Würden Sie jetzt einfach »Generatives Füllen« anwenden, erhielten Sie ein komplett anderes Gesicht. Um das zu vermeiden, müssen Sie zuvor die Auswahldichte senken. Öffnen Sie mit einem Doppelklick auf das Icon für den Maskierungsmodus (a) die »Masken-Optionen«, stellen Sie sicher, dass »Farbe bedeutet: Maskierte Bereiche« (b) ausgewählt ist und klicken Sie auf »OK«. Sie befinden sich jetzt im Maskierungsmodus, der die nicht ausgewählten Bereiche standardmäßig mit einer roten Überlagerung anzeigt. Zum Senken der Auswahldichte rufen Sie die »Tonwertkorrektur« auf (»Strg/Cmd-L«) und reduzieren Sie den Tonwertumfang, indem Sie den Weißpunkt auf ungefähr 100 abdunkeln (c). Klicken Sie auf »OK« und verlassen Sie den Maskierungsmodus mit der Taste »Q«. Die – leider nicht abschaltbare – Warnung, dass die Auswahlkanten nicht sichtbar sein werden, bestätigen Sie mit »OK« (d). 03 Haut generieren Rufen Sie »Bearbeiten > Generatives Füllen« auf (a) und bestätigen Sie den Dialog, ohne einen Prompt einzugeben. Aufgrund der reduzierten Auswahldichte orientiert sich die neu generierte Haut an der originalen Hautstruktur und Gesichtsform der abgebildeten Person. Klicken Sie bei Bedarf im »Eigenschaften«-Bedienfeld auf »Generieren« (b), falls die ersten drei Variationen (c) nicht zu Ihrer Zufriedenheit ausfallen. In der Regel gehört das erste Ergebnis aber zu den besseren. Da sich »Generatives Füllen« nicht strikt an die Auswahlgrenzen hält, werden immer auch die Konturen und Details von Augen (d), Nase und Mund verändert. Erzeugen Sie daher eine Gruppe mit der generativen Ebene (oder rastern Sie die Ebene einfach), fügen Sie eine Maske hinzu, kehren Sie diese um (»Strg/Cmd-i«) und übermalen Sie mit weißer Farbe und weicher Pinselspitze in der Maske nur die Bereiche der Haut, die optimiert werden sollen (f). Das Resultat (e) kann sich auch bei höherer Bildauflösung sehen lassen.

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