Die moralische Seite: Darf man ein Foto bearbeiten?

Bei meinen Fotos und Bildern unterscheide ich nach zwei Zielsetzungen, die maßgeblich beeinflussen, was und wie bearbeitet werden darf, sollte oder muss: Fotos zur Dokumentation und Fotos für das Umsetzen einer persönlichen Vision mit objektiven, subjektiven oder kreativen Anpassungen. Wir stellen Ihnen die Unterschiede im Detail vor. 01 Fotos zur Dokumentation Fotos zur Dokumentation brauchen keine oder nur eine dezente Bildbearbeitung. Dazu zählen: journalistische Fotos – Beschnitt, Optimierung von Tonwerten und Farben sind erlaubt, aber keine Retuschen (a). Erinnerungsfotos und Schnappschüsse – Verbessern und Entfernen von Störungen sind kein Problem, das Hinzufügen neuer Objekte dagegen schon (b). Referenzfotos für Digitalkünstler (Illustratoren, Concept-Artists, 3D-Künstler) müssen nicht einmal gut aussehen, sondern nur die Details deutlich zeigen, die man künstlerisch verarbeiten möchte (c). 02 Fotos als Vision Hier geht es darum, ein Foto (a) exakt nach Ihren Vorstellungen zu verändern. Bei Bildern für die eigene Wohnzimmerwand, geschönte Erinnerungsfotos als Geschenk oder als Kunst ist jede Form der Bildbearbeitung erlaubt und ein Muss. Verändern Sie jedoch das gesamte Bild massiv, tauschen etwa den Himmel aus oder basteln eine Fotomontage, sollten Sie das Ergebnis ehrlicherweise nicht mehr als Foto bezeichnen (b). 03 Drei Zielsetzungen der Fotobearbeitung Bei der Optimierung eines Fotos folgen Sie einer bis drei Zielsetzungen: Objektive Anpassungen, damit das Foto so aussieht wie vor Ort (a) Subjektive Korrekturen, damit das Bild so aussieht, wie Sie es vor Ort empfunden haben oder wie Sie sich daran zurückerinnern (b) Kreative Veränderungen, um mit dem Foto Ihre Vision, also Ihre ganz eigene Vorstellung umzusetzen.

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