Technik

Ricoh kündigt Entwicklung der GR IV an

Ricoh Imaging hat die Entwicklung der GR IV angekündigt. Die für den Herbst 2025 geplante Kompaktkamera richtet sich wie das Vorgängermodell GR III an Fotografen, die Wert auf Mobilität, hohe Bildqualität und eine schnelle Reaktion legen. Das neue Modell soll mit einem etwas höher auflösenden Sensor, einem verbesserten Objektiv und einem neuen Prozessor ausgestattet werden.

Das Herzstück der GR IV bildet ein neu entwickelter CMOS-Bildsensor im APS-C-Format. Er löst rund 25,7 Megapixel auf und liefert damit mehr Details als die GR III mit ihrem 24-Megapixel-Sensor. Die maximale Lichtempfindlichkeit steigt auf ISO 204.800. Das bringt Vorteile bei schwachem Licht, etwa bei nächtlichen Straßenszenen oder Innenaufnahmen mit wenig Beleuchtung. Wie bisher hat die Kamera eine Sensor-Shift-Bildstabilisierung, die Verwacklungen ausgleichen soll.

Mit einer Brennweite von 18,3 Millimetern, was einem klassischen 28-Millimeter-Weitwinkel im Kleinbildformat entspricht und ideal für Reportage, Street- und Reisefotografie ist, und einer Lichtstärke von f/2.8, bietet das Objektiv die gleichen Eckdaten wie bei der GR III. Neu ist jedoch der optische Aufbau: Statt sechs Linsen in vier Gruppen, wie bei der GR III, werden nun sieben Linsen in fünf Gruppen verbaut, darunter drei asphärische Elemente. Das soll Verzerrungen und Abbildungsfehler weiter reduzieren.

Die Schnappschusskamera soll sich zudem dank neuem Bildprozessor durch eine schnellere Verarbeitung und eine bessere Farbdarstellung auszeichnen. Der Autofokus arbeitet weiterhin hybrid, kombiniert also Phasen- und Kontrastmessung. Der „Full Press Snap“-Modus erlaubt es, mit einem Druck auf den Auslöser sofort auf eine voreingestellte Distanz zu fokussieren. Das ist praktisch, wenn auf der Straße der entscheidende Moment nur einen Wimpernschlag dauert. Die Gesichtserkennung bleibt an Bord. Im Makromodus gelingen Nahaufnahmen wie bisher ab sechs Zentimetern Abstand.

Der interne Speicher wächst von 2 auf 53 Gigabyte. Damit lassen sich auch längere Fototouren ohne zusätzliche Karte bewältigen. Wer mehr Platz braucht, nutzt microSD-Karten statt der bisher üblichen SD-Karten. Die Videoauflösung bleibt bei Full-HD mit 60 Bildern pro Sekunde. Das reicht für flüssige Clips, etwa von Straßenszenen oder spontanen Interviews.

Ein Sucher fehlt weiterhin. Die Bildkontrolle erfolgt über das fest verbaute 3-Zoll-Display mit über einer Million Bildpunkten.

Die Kamera ermöglicht Raw-Aufnahmen im DNG-Format. Für kreative Kontrolle stehen zahlreiche Bildstile zur Verfügung, darunter Schwarzweiß, Retro und Cross Processing.

Weitere Neuerungen

Ricoh entwickelt außerdem die neue Smartphone-App „GR WORLD“. Sie erweitert die Möglichkeiten zur Bildübertragung und Fernsteuerung der Kamera. Wer unterwegs arbeitet, kann Fotos direkt auf das Mobilgerät senden und teilen. Die drahtlose Verbindung nutzt moderne Standards und bietet mehr Sicherheit durch WPA3-Verschlüsselung. Unterstützt werden alle Modelle der GR-Serie, die nach der RICOH GR II auf den Markt gekommen sind.

Geplant ist zudem eine spezielle HDF-Version der Kamera. HDF steht für „Highlight Diffusion Filter“. Dieser Filter sorgt für weichere Glanzlichter und einen diffusen Look, ähnlich wie bei analogem Filmmaterial. Die HDF-Variante soll im Winter folgen.

Ricoh weist darauf hin, dass ein Designmuster der derzeit in Entwicklung befindlichen RICOH GR IV ab Samstag, dem 31. Mai 2025, im GR SPACE in Tokio, Peking und Shanghai präsentiert wird.

Die technischen daten der Ricoh GR IV finden Sie hier.

Die wichtigsten Unterschiede zur GR III:

MerkmalRicoh GR IIIRicoh GR IV
Sensor24 MP APS-C25,7 MP APS-C
Max. ISO102.400204.800
Objektiv18,3 mm, 6 Linsen/4 Gruppen18,3 mm, 7 Linsen/5 Gruppen
Asphärische Linsen23
Interner Speicher2 GB53 GB
SpeicherkartenformatSDmicroSD
Neuer BildprozessorNeinJa
Neue AppNeinJa („GR WORLD“)
HDF-FilterNeinGeplant

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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