Hasselblad Mittelformatkamera X2D II – besserer Autofokus und HDR-Workflow

Hasselblad hat die X2D II 100C angekündigt, das Nachfolgemodell seiner spiegellosen Mittelformatkamera. Der Hersteller knüpft an die X2D 100C an und hat die Kamera an entscheidenden Stellen optimiert – unter anderem durch eine höhere Geschwindigkeit, einen Serienautofokus mit Motivverfolgung, End-to-End-HDR und ein verbessertes Handling. Trotzdem liegt der empfohlene Verkaufspreis für das neue Modell 1500 Euro unter dem des Vorgängers.
Die Hasselblad X2D II 100C baut auf einem verbesserten 100-Megapixel-CMOS-Sensor im Format 43,8 × 32,9 mm auf. Er bietet eine Farbtiefe von 16 Bit, einen neuen nativen ISO-Wert von 50 und einen erweiterten Dynamikumfang von 15,3 Blendenstufen. Dadurch sind noch feinere Tonwertabstufungen in den hellsten und dunkelsten Bildbereichen möglich.
Der kontinuierliche Autofokus mit 425 Phasendetektionsfeldern (statt bisher 294) und LiDAR-Unterstützung soll bewegte bewegte Motive wie Fahrzeuge präzise verfolgen. Die Motiverkennung basiert auf Deep- Learning- Algorithmen. Ein AF-Beleuchter assistiert bei schwachem Licht und fungiert zusätzlich als Anzeige für den Selbstauslöser.
Die neue Hasselblad X2D II 100C erreicht eine Serienbildrate von etwa drei Bildern pro Sekunde. Damit ist die Kamera deutlich flotter als viele andere Mittelformat-Systeme, bleibt aber hinter den Werten aktueller Vollformatkameras zurück. Diese Geschwindigkeit ermöglicht es zum Beispiel, dynamische Modelbewegungen oder schnell wechselnde Gesten in Porträtserien zuverlässig einzufangen, ohne dass der Workflow ins Stocken gerät, reicht aber nicht für die Sportfotografie.
Die Kamera ist die erste Mittelformatkamera mit echtem End-to-End-HDR (High Dynamic Range). Das von Hasselblad so genannte „HNCS HDR“, die Hasselblad Natural Colour Solution mit extrem hohem Dynamikumfang, ermöglicht es, HDR-Bilder direkt als HEIF oder Ultra HDR JPEG in der Kamera zu verarbeiten. Es reduziert laut Hasselblad effektiv Überbelichtung, verbessert die Darstellung von Lichtreflexen und sorgt für eine größere Farbtiefe, sodass detailreiche HDR-Bilder entstehen, die dem entsprechen, was das Auge wahrnimmt. Mit Phocus Mobile 2 können Fotografen Bilder auch unterwegs bearbeiten und HNCS HDR-Verarbeitung auf Raw-Dateien anwenden.

Die Bilder können auf dem neuen OLED-Touchscreen angezeigt werden, der eine Helligkeit von bis zu 1400 Nits erreicht – rund 75 Prozent mehr als beim Vorgängermodell – und Licht und Schatten sehr klar darstellt. Der 3,6-Zoll-Bildschirm lässt sich um 90° nach oben und um etwa 43° nach unten neigen und ausziehen, ohne den digitalen Sucher (EVF) zu verdecken.
Das fünfachsige Bildstabilisierungssystem IBIS (In-Body Image Stabilization) wurde weiterentwickelt und kompensiert jetzt bis zu zehn Blendenstufen. So lassen sich laut Hasselblad Langzeitbelichtungen von mehreren Sekunden, etwa von nächtlichen Straßenzügen, freihändig aufnehmen, ohne dass Verwacklungen auftreten.
Hasselblad behält den internen 1-TB-SSD-Speicher bei und erweitert die Konnektivität um einen CFexpress Typ B-Slot für noch schnellere Datenübertragung. Zu einem reibungslosen Workflow sollen auch und die Integration von USB-C 3.1, Wi-Fi und Bluetooth beitragen.
Das Gewicht der Kamera fällt mit 840 Gramm inkl. Akku um 7,5 Prozent geringer aus als das der X2D 100C. Ihr Design bleibt im Stil minimalistisch und hochwertig. Das neue Modell bietet eine ergonomisch verbesserte Form sowie einen neuen Griff und verfügt über zusätzliche Custom-Buttons (insgesamt 8). Ein neuer 5D-Joystick ermöglicht eine schnelle Fokuspunktwahl und eine intuitive Menüführung, ohne den Bildschirm zu berühren. Die X2D II 100C setzt damit stärker auf eine komfortable, individuell anpassbare Bedienung, wodurch sich regelmäßige Einstellungen schneller erreichen lassen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Hasselblad.









