Adobe MAX 2025 Sneaks: Vorschau auf kommende KI-Funktionen

Wie jedes Jahr hat Adobe auf der hauseigenen Kreativmesse Adobe Max neben den aktuellen Neuerungen bei Anwendungen und Services auch in diesem Jahr einen Ausblick auf geplante Funktionserweiterungen gegeben, die sich noch im experimentellen Stadium befinden. Die jeweiligen Präsentationen der KI-Innovationen stehen als Videoclips auf der Website zur Adobe Max 2025 bereit und sind weiter unten bei den einzelnen Projekten integriert.
Innovationen für Fotografie und 3D
Die sechs vorgestellten Projekte im Bereich der Bildbearbeitung zielen darauf ab, die traditionellen Grenzen zwischen Aufnahme und Nachbearbeitung aufzulösen, indem sie tiefgreifende Manipulationen am Bildinhalt erlauben.

Project Surface Swap: Dieses Werkzeug nutzt KI zur Erkennung von Materialien und Oberflächen. Anwender können die Textur eines Objekts auf einem Foto nahtlos austauschen. Ein Innenarchitekt kann beispielsweise den Bezug eines Sofas oder den Holzboden in einem Bild schnell wechseln, wobei Beleuchtung und Perspektive des Originalfotos erhalten bleiben. Dies ermöglicht eine realitätsnahe Visualisierung von Design-Ideen, bevor tatsächliche Veränderungen vorgenommen werden.
Project Light Touch: Ähnlich wie das im Vorjahr gezeigte „Project Paras“ erlaubt dieses generative KI-Tool die nachträgliche Neugestaltung von Lichtquellen und Lichtstimmungen in einem fertigen Foto. Anwender können aus einer Tagaufnahme eine Nachtaufnahme machen, dramatische Akzente hinzufügen oder die Lichtsetzung komplett verändern.
Project Turn Style: Dieses neue Werkzeug soll es ermöglichen, Elemente innerhalb eines Fotos oder einer Illustration zu drehen, zu neigen oder im Raum neu zu positionieren, als wären sie dreidimensionale Objekte. Die KI stellt dabei sicher, dass die natürliche Textur, die Beleuchtung und die Details des Objekts während der 3D-Transformation erhalten bleiben.

Project Trace Erase: Die Technik bietet eine hochintelligente Form der Objektenfernung. Basierend auf sogenannten Diffusion Transformer Models entfernt das Programm nicht nur das ausgewählte störende Objekt (beispielsweise einen Müllkorb), sondern analysiert und beseitigt auch dessen Schatten, Reflexionen und die subtilen Verzerrungen in der Umgebung. Dies soll zu natürlich wirkenden, kontextsensitiven Bearbeitungen führen, die nahezu keine manuelle Nachbearbeitung erfordern.
Project New Depths: Mit diesem Werkzeug betritt Adobe das Feld der Bearbeitung von „Radiance Fields“ – auch als 3D-Fotos bekannt. Das Projekt bietet intuitive Werkzeuge, mit denen Anwender die Farbe, Form und Komposition im dreidimensionalen Raum optimieren können. Es macht die Manipulation der Tiefeninformation so einfach wie die Anpassung der Helligkeit.
Project Scene It: Das Projekt kombiniert generative Bild-zu-3D- und 3D-zu-Bild-Technologien. Anwender können die Struktur und den Stil komplexer 3D-Szenen kontrollieren. Das Tool erlaubt das Markieren einzelner Objekte in einer Szene und das Zuweisen von Referenzbildern zu diesen Objekten. Dadurch behält jedes Objekt sein individuelles Aussehen, während es frei im 3D-Raum bewegt und positioniert werden kann.
Werkzeuge für Video und Audio
Auch im Bereich Film und Ton präsentierte Adobe Projekte zur Optimierung und Beschleunigung der Workflows.
Project Clean Take: Dieses Audio-Projekt erleichtert die Bearbeitung von Dialogen. Die KI korrigiert falsche Aussprachen, isoliert Stimmen von Umgebungsgeräuschen, entfernt Störgeräusche und verfeinert die Sprachausgabe. Das alles soll in Sekundenschnelle erfolgen und als leistungsstarker Assistent für Filmemacher und Podcaster dienen, die ohne aufwendiges Studio-Setup Aufnahmen in Studioqualität erzielen möchten.
Project Frame Forward: Die frame-weise Videobearbeitung wird mit diesem Projekt umgangen. Der Anwender nimmt eine gewünschte Änderung – beispielsweise eine Farbkorrektur oder die Entfernung eines Objekts – an einem einzigen, annotierten Frame vor. Anschließend wendet die KI diese Bearbeitung auf das gesamte Video an, indem sie die Konsistenz und Präzision der Fotobearbeitung auf die Videoproduktion überträgt. Dies beschleunigt die Postproduktion erheblich.
Project Motion Map: Dieses KI-Werkzeug belebt statische Vektorgrafiken. Es analysiert Illustrationen und animiert sie automatisch auf eine Weise, die zielgerichtet und ausdrucksstark wirkt, ohne dass Keyframes oder manuelle Rigging-Prozesse notwendig sind. Das Ergebnis ist ein unkompliziertes Bewegungsdesign, welches die kreative Intention des Designers reflektiert.
Project Sound Stager: Das Werkzeug analysiert die visuellen Aspekte, das Tempo und die emotionale Stimmung eines Videos. Basierend auf dieser Analyse generiert es automatisch mehrschichtige Klanglandschaften, wobei es professionelle Sounddesign-Prinzipien berücksichtigt. Anwender können mit einem KI-Sounddesigner zusammenarbeiten, um den generierten Mix nach ihren Vorstellungen zu optimieren.
Mehr dazu erfahren Sie im Adobe Blog.








Adobe treibt sein Geschäftsmodell unaufhörlich auf die Spitze. Das Prinzip lautet: Man werfe in hoher Kadenz unausgegorene KI-Werkzeuge auf den Markt und halte damit die Kunden bei der Stange. Und mit dieser Geschäftspolitik rechtfertigt Adobe (wie auch andere Softwareschmiede) Preiserhöhungen. Für mich stellt sich die Frage, wie lange ich dieses Spiel noch mitmachen will.