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Licht und Schatten

„Gestalten mit Licht und Schatten“ ist ein Buch, das jeder Fotograf gelesen haben sollte – zumindest wenn er seine visuelle Ausdrucksfähigkeit steigern will.

Ihren Namen erhielt die Photographie von der Malerei mit Licht. Doch drängt sich heute der Eindruck auf – besonders wenn man den Lehrbuchmarkt betrachtet –, es ginge beim Fotografieren um alles Mögliche, von der Kameratechnik bis zur Bildbearbeitung. Nur der Umgang mit dem Licht rückt mehr und mehr in den Hintergrund der Auseinandersetzung. Daher können wir uns glücklich schätzen, dass Oliver Rausch, Mitgründer und Betreiber zweier Kölner Lehrinstitutionen für Fotografen, sich dazu entschlossen hat, ein Buch nur über die Gestaltung mit Licht zu schreiben. Es kommt weitestgehend ohne irritierende technische Details aus, erklärt dafür aber systematisch und nachvollziehbar, wie man als Fotograf unterschiedliches Licht setzen, erkennen und handhaben lernt. Dieses Wissen hilft natürlich im Studio; aber auch bei der Arbeit mit natürlichem Licht kann man vom Gelernten profitieren. Wer etwas abstraktionsfähig ist, kann dieses Know-how zudem auf das digitale „Nachleuchten“ in Photoshop übertragen und bei Bedarf auch auf die Anforderungen von 3D-Software. Auch wenn der Untertitel anderes verspricht, geht es hier im Kern um die Arbeit mit Licht in der Porträtfotografie. Das lässt sich zwar recht mühelos auch für Stillleben adaptieren, doch bleibt die Anwendung auf Landschaften etwas im Dunklen. Ein Buch, das jeder Fotograf gelesen haben sollte – zumindest wenn er seine visuelle Ausdrucksfähigkeit steigern will.

Gestalten mit Licht und Schatten – Vom Porträt bis zur Landschaft
von Oliver Rausch 

Taschenbuch, 336 Seiten
Addison-Wesley, 2012
39,95 Euro

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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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