35 Jahre Photoshop

Zurück in die Zukunft. DOCMA-Chefredakteur Benjamin Lorenz nimmt Sie mit auf die Reise von einer genialen Eingebung zweier Brüder hin zu einem globalen Erfolgsmodell. Happy Birthday! Vor 35 Jahren, im Februar 1990, begann eine Revolution in der digitalen Bildbearbeitung. Adobe Photoshop, das heute als Synonym für professionelle Fotobearbeitung gilt, wurde veröffentlicht. Doch der Weg zu diesem Meilenstein begann einige Jahre zuvor – mit zwei Brüdern, deren Neugier und Experimentierfreude die kreative Welt verändern sollten. Die Anfänge: Thomas und John Knoll und die Geburt von Photoshop Fakt ist: Ohne die Brüder Thomas und John Knoll gäbe es Photoshop nicht. Rückblick: Thomas, ein Informatikstudent an der University of Michigan, experimentierte Ende der 1980er Jahre mit der Darstellung von Graustufenbildern auf dem Bildschirm seines Macintosh Plus. Die damals verfügbare Software war unzureichend, also begann er, eigene Programme zu schreiben. Sein Bruder John, ein Spezialist für visuelle Effekte bei Industrial Light & Magic (ILM), erkannte das Potenzial dieser Software und schlug vor, sie weiterzuentwickeln. Gemeinsam arbeiteten die beiden an einem leistungsfähigen Bildbearbeitungsprogramm, das sie zunächst „Display“ nannten. Bald wurde daraus die Software„ImagePro“ und schließlich „Photoshop“. Doch wie wird aus einer Idee ein echter Erfolg? Kurzum, John nutzte seine Kontakte in der Filmindustrie, um das Programm in Hollywood bekannter zu machen, während Thomas die Software kontinuierlich verbesserte. 1988 präsentierten sie ihre Arbeit mit dem Namen „Adobe Photoshop“ – doch es sollte noch zwei Jahre dauern, um auch wirtschaftlich erste Erfolge zu verzeichnen. Die ersten Versionen: Ein Programm setzt neue Maßstäbe Im Jahr 1990 veröffentlichte Adobe die erste Version von Photoshop für den Macintosh. Das Programm hatte damals nur wenige Werkzeuge, aber es revolutionierte die Bildbearbeitung. Funktionen wie die Tonwertkorrektur, der Klonstempel und verschiedene Auswahlwerkzeuge ermöglichten erstmals eine präzise digitale Retusche. Ein entscheidender – und für den Erfolg nachhaltiger – Wendepunkt war die Einführung der Ebenenfunktion in Photoshop 3.0 (1994). Sie ermöglichte eine zerstörungsfreie Bearbeitung und wurde schnell zum Standard in der Grafik- und Designwelt. Mit Photoshop 5.0 (1998) kam das Magnetische Lasso, und im Jahr 2000 wurde mit dem Verflüssigen-Filter eine bis heute beliebteste Funktionen eingeführt. Photoshop in Hollywood: Der Sprung in die Filmwelt Schon bevor Photoshop offiziell veröffentlicht wurde, hatte John Knoll es für die visuellen Effekte in James Camerons „The Abyss“ (1989) eingesetzt. Dort wurde es genutzt, um die berühmte Wasser-Pseudopod-Sequenz zu erstellen – eine Pionierleistung in der Computeranimation. Seitdem ist Photoshop aus der Filmwelt nicht mehr wegzudenken. Ob in „Titanic“, „Star Wars“ oder „Avatar“ – viele ikonische Szenen entstanden mit Hilfe von Photoshop. Die digitale Revolution und die Gegenwart Die Einführung der Creative Cloud im Jahr 2012 brachte einen weiteren, teils heftig umstrittenen, Umbruch. Denn Photoshop wurde nun nicht mehr als Einmalkauf angeboten, sondern als Abo-Modell mit kontinuierlichen Updates. Viele prophezeiten seinerzeit das Ende des Geschäftsmodells – doch es setzte sich durch. Adobe CC ist heute Standard. Zudem ist Photoshop nicht mehr nur ein Programm für Profis, sondern durch die einfache Bedienung und die Integration von KI-gestützten Werkzeugen können auch Anfänger beeindruckende Ergebnisse erzielen. Danke, Thomas und John Knoll!

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