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DOCMATALKS: Verdummen wir durch Soziale Medien und KI?

Ab heute steht unser neuer Podcast in den virtuellen Regalen von Apple und Spotify. Und darum geht es diese Woche in den DOCMATALKS:

Verlieren wir durch Smartphones, Social Media und KI unsere geistige Fitness – oder gewinnen wir neue Fähigkeiten? In dieser Folge von DOCMATALKS sprechen wir über alarmistische Thesen wie die „digitale Demenz“, diskutieren aktuelle Forschung zu Multitasking, Aufmerksamkeitsstörungen und Orientierungsverlust – und zeigen zugleich, wie digitale Medien Lernen, Austausch und Kreativität fördern können. Zwischen persönlichen Beobachtungen, wissenschaftlichen Studien und kontroversen Meinungen entsteht ein differenziertes Bild: Digitale Technologien verändern unser Denken – die Frage ist, ob wir die Balance zwischen Nutzen und Abhängigkeit finden.

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Christoph Künne

Christoph Künne, von Haus aus Kulturwissenschaftler, forscht seit 1991 unabhängig zur Theorie und Praxis der Post-Photography. Er gründete 2002 das Kreativ-Magazin DOCMA zusammen mit Doc Baumann und hat neben unzähligen Artikeln in europäischen Fachmagazinen rund um die Themen Bildbearbeitung, Fotografie und Generative KI über 20 Bücher veröffentlicht.

2 Kommentare

  1. Guten Morgen. Diese Frage wird oft gestellt – und meist sehr einseitig beantwortet. Meiner Meinung nach muss man mehrere Blickwinkel einnehmen. Digitale Medien und KI sind kein Ersatz für Denken, sondern Werkzeuge. Wer lernen will, kann damit enorm viel erreichen. Ich selbst habe in den letzten Monaten/Jahre so viel über Linux, Skripte und Python (comfyUI) gelernt wie nie zuvor. Das wäre ohne diese Werkzeuge nicht in dieser Intensität möglich gewesen. Natürlich gibt es die Gefahr, Inhalte unkritisch zu konsumieren. Aber das liegt nicht an der Technologie selbst, sondern daran, wie man sie nutzt. Wer nachfragt, experimentiert und interagiert, vertieft sein Wissen, anstatt nur „zu schlucken“. Viele empfinden KI als Bedrohung, weil sie glauben, etwas würde ihnen „weggenommen“. In Wahrheit ist es eher so: Man bekommt etwas nicht einfach geschenkt, sondern man zahlt (ob mit Geld, Daten oder Aufmerksamkeit). Dafür erhält man Informationen, die zusammengesetzt einen enormen Mehrwert haben können – gerade weil sie oft maßgeschneidert auf ein spezifisches Problem sind. Daher empfinde ich nicht, dass KI uns dumm macht.

    Gruß
    Mario

  2. …das ist leider nur fades technik-gedöns, was man auch irgendwo nachlesen könnt. statt über sensoren zu fabulieren, gibt es ja auch elementare fakten. und nach denen war der weitgehende tod analoger technik mit den telefonen plus kamera eingeläutet. nun nannte sich jeder, der so ein ding gerade halten konnte, fotograf, und schnell folgten die privaten schulen, die jeden ausbildeten, der dafür bezahlte, und die am ende unmengen „digitaler techniker“ produzierten, und leider nur wenige künstler, die analog weitermachten, weil ja auch die dozenten nur mittelmässige fotografen waren – die anderen, wenigen, lebten ja von ihrem beruf. dann machten die neuen unerfahrenen die preise in der mfm-klasse kaputt, weil sie davon nix wussten oder stolz auf ihre tollen dumping-jobs waren, jetz flogen nur noch anglismen durch die gegend, eine simple portraitsitzung war nun ein shooting, das lässt sich sehr gut an ihren cv‘s ablesen, wo sie wirklich mit jeder veröffentlichung angeben, in ihren ladenstudios voller babybilder. ein profi würde nach zwanzig berufsjahren im beruf besser aufschreiben können, wo er nicht veröffentlicht hat. inzwischen gaben ilford die papierschiene auf, und fuji die herstellung ihrer besten filme, weil sie obsolet wurden.
    vergangenes jahr schloss das letzte analoge profi-labor in berlin, wo selbst amerikanische künstler ihre grossen prints machen liessen. kodak wäre wohl nie an den platzhirschen nikon und canon vorbeigekommen, schon gar nicht in der consumer-klasse, die man getrost beim namen nennen kann: dem gigantischen heim-und amateurbereich. und vergessen wir nicht das ende der tonnenweisen ungeahnte nutzung von analogem film-material, wie zb. in den geschwindigkeits-blitzern, die sehr viel film verbrauchen mussten, weil digital bis vor kurzem ja kein beweis war. selbst die filmindustrie hatte nun ihre red-kameras statt eastman-kodak etc., auch deren filmrollen und tonneweise kopien, gern paar hunder für einen kinostart, und das jede woche in tausenden kinos weltweit. so starben der analoge film und seine technik, so starb nicht nur kodak. alle faktoren sind teil des verschwindens, und vermutlich gibt es in ein paar jahren keinen einzigen giessmeister mehr, von dem man lernen könnte – dem herrn der finsternis – wie man die luft anhält, in der dunklen werkhalle, wenn die gereiften nudeln zur filmschicht aufgegossen werden – anyway.
    es ist wohlfeil, sich einzureden, dafür müsste nun etwas anderes, ganz tolles entstehen: die tonnenweise fotografie hat so viel dummheit an die oberfläche gespült, selbstwahrnehmung getäuscht, denn postmoderne bedeutet, das nur real ist, was auf dem telefon gespeichert wurde, wenn man also pech hat und nicht in den ersten reihen steht, auf hochgewhaltene handys schaut, statt auf ein ereignis. die sozialen medien hätten ohne selbst-bild und dessen ton nie ihren suchtfaktor entwickelt und aus jeder kultur pop gemacht, oder boulevard und soviel unglück an der äusserlichkeit produziert, wie wahrscheinlich in keiner anderen kulturepoche. kodaks untergang ist teil eines sehr viel grösseren verlustes, und das ist ein drama, und es bleibt darum völlig egal, wer wann die besseren chips auf den markt gebracht hat. vorhang.
    und zum schluss, nur aus spass: wenn wir kunst, also digi-prints zb. an museen verkaufen, bekommen die drei (in zahlen 3) exemplare. zur sicherheit, doch als eines signiert, denn wer weiss… wie absurd. auch, wenn „hundert jahre farbstabil“ auf dem papier steht. denn auch das ist digital, mit beschränkter haftung, kann ja jeder gern irgendwas behaupten oder auf die verpackung schreiben…

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