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Making-of: „Surf in the City“ 3/3

Sportler-Fotograf Paul Ripke hat ein eigenwilliges System, mit dem er die „Lookfindung“ für seine Bilder vornimmt. Christoph Künne hat ihn dazu in einem Kurzinterview befragt.


 

DOCMA: Paul, wie weit interessiert dich als Fotograf heute noch die Arbeit mit Photoshop?
PR: Wie Du schon andeutest: Ich verstehe ich mich erst mal Fotograf. Allerdings skizziere und layoute ich meine Ideen in Photoshop selbst. Für die Feinarbeit – vor allem bei Montagen – fehlt mir einfach die Geduld. Das können meine drei Postproduktioner viel besser.
DOCMA: Deine Bilder verdanken einen Teil der Wirkung auf den Betrachter ihren coolen Farb-Looks. Überlässt Du die Lookfindung auch Deinen Postproduktionern?
PR: Bei den Looks lege ich meist selbst Hand an. Ich habe mir eine Reihe von Presets in Alien Skins Plug-in »Exposure« definiert, die ich zur Lookfindung nutze. Damit das schnell geht, arbeite ich zunächst mit 1000 Pixel großen Bildern, um zu einem »Look-Layout« zu gelangen. Den endgültigen Look baue ich dann im Photoshop mit den dort verfügbaren Werkzeugen nach, weil es in aller Regel eben nicht ausreicht das Plug-in drüberlaufen zu lassen. Man muss schon für jedes Bildelement überlegen, wie stark es von dem Look betroffen sein soll, um perfekt zur Geltung zu kommen.
DOCMA: Gibt es auch Situationen, in denen Du Dich ausschließlich auf die deine Presets verlässt?
PR: Weniger Aufwand betreibe ich bei meinen eigenen Reportage-Projekten. Dort geht es um Stimmungen und die Bilder werden am Ende auch nicht hochauflösend gedruckt. In solchen Fällen muss man logischerweise nicht ganz soviel Augenmerk auf die Details richten, wie bei Kampagnen für Agenturen. Solche einfachen Preset-Looks bringen schnell Emotionalität in „nur“ korrekt belichtet Fotografien – das ist ein wichtiger Schlüssel zur Bildaussage. Im Studio machen wir regelmäßig »Look-Übungen«, bei denen meine Mitarbeiter und ich uns ein Foto vornehmen, es jeder für sich farblich ausarbeiten und hinterher darüber sprechen, warum und wieso wir eben genau diese Ausarbeitung gewählt haben. Solche Gespräche am parktischen Beispiel schulen sowohl das Auge als auch die Systematik des Herangehens.
Wir danken für das Gespräch.

Teil 1 erzählt mit Fotos und Videos vom Making-of des Wake­board-Artworks


Teil 2 der Miniserie umfasst es ein Step-by-Step-Tutorial des „Surf in the City“-Projekts.


Teil 3 beschäftigt sich mit den persönlichen Arbeitstechniken von Paul Ripke bei der Lookfindung.


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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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