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Auswahl und Masken

Mit jedem Anlegen einer Auswahl in Photoshop erzeugen Sie eine Maske, mit der sie einen bestimmten Bildbereich markieren.

Sobald Sie eine Auswahl anlegen und diese in beliebiger Weise dazu benutzen, um ein Bild zu verändern, wenden Sie bereits eine Maske an. Allerdings wird sie nicht ausdru?cklich so genannt, weil Sie Ihre Aufmerksamkeit in diesem Fall auf die Auswahl richten und nicht auf die geschu?tzten Bereiche. Es interessiert Sie zunächst nur, wo Sie etwas tun wollen, und nicht, wo Sie keine Eingriffe vornehmen können. Zur Bearbeitung freigegeben ist die Fläche innerhalb der Auswahl, nachdem Sie sie auf irgendeine Weise erstellt haben. In diesem Fall wurde der selektierte Bereich hinsichtlich seiner Farbe und Helligkeit verändert, und der rote Strich wurde hinzu gemalt. Umgekehrt lässt sich derselbe Vorgang aber auch so beschreiben, dass in dem Bild alles mit Ausnahme der Auswahl maskiert und vor Veränderungen geschu?tzt ist.

Auswahlformen
Sie erzeugen also mit jedem Anlegen einer Auswahl automatisch zugleich eine umgekehrte Maske. Innerhalb der Auswahlgrenzen können Sie malen, Filter benutzen, Farbe und Helligkeit modifizieren, den Bereich kopieren, löschen oder duplizieren. Dies alles lässt sich nicht mit den Pixeln machen, die außerhalb der Auswahlgrenzen liegen und damit maskiert sind. Wie Sie Auswahlen herstellen, bearbeiten, verändern oder kombinierenwird ausfu?hrlich in Band 1 der Edition DOCMA dargestellt. Hier sehen Sie vier Auswahlbeispiele: Links eine rechteckige, rechts daneben eine runde Form. Die Augen wurden manuell mit dem Lasso ausgewählt. Bei genauem Hinsehen erkennen Sie, dass die Augen-Auswahl rechts eine weiche Kontur aufweist, deren Auswirkungen ein wenig u?ber die Auswahlkontur hinausreichen.

Beispiel fu?r Maskenschutz
Schauen wir uns dazu ein Beispiel aus der Praxis an, das zeigt, wie sich das Freigeben und Maskieren von Bildbereichen auswirkt. Dabei ging es darum, ein Porträtfoto um rund 30 Jahre altern zu lassen. Glatze, kleine Falten, weiße Haare, Brille, Altersflecken und anderes wurden bereits in fru?heren Bearbeitungsschritten hinzugefu?gt (links). Nun werden die bereits vorhandenen tieferen Falten an Stirn und Nasenwurzel verstärkt. Dazu wählen Sie zunächst mit dem Lasso Bereiche aus, deren obere oder linke Kanten mit einer vorhandenen Falte zusammenfallen. Erzeugen Sie eine neue Ebene im Modus „Multiplizieren“, nehmen Sie einen breiten, weich begrenzten Pinsel, greifen Sie – mit gedru?ckter Alt-Taste – eine dunkle Stelle aus dem Bild ab, und malen Sie mit schwacher Deckkraft entlang der oberen Auswahlkanten.

Auswahl umkehren
Photoshop lässt eine Pinselspur nur innerhalb der Auswahlgrenzen zu, der Bereich außerhalb davon ist maskiert, also vor Eingriffen geschu?tzt. Um die Grenzen nicht zu hart erscheinen zu lassen, empfiehlt sich eine weiche Auswahlkante. Nachdem Sie die dunkle Schattierung aufgetragen haben, kehren Sie die Auswahl um. Nun können Sie (auf einer neuen, negativ multiplizierenden Ebene) im zuvor maskierten Bereich helle Ränder malen.
Tipp: Nicht nur beim Malen sollten Sie immer die Form der Werkzeugspitze sichtbar einblenden lassen, um zu sehen, wo deren Grenzen liegen. Das lässt sich unter Photoshops Voreinstellungen festlegen, die Sie mit Strg-/Befehlstaste-K aufrufen; unter „Bildschirm- und Zeigerdarstellung“ aktivieren Sie „Pinselspitze in voller Größe“ beziehungsweise ab CS2 „Pinselspitze mit Fadenkreuz anzeigen“.

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Weitere Auszüge aus der Enzyklopädie finden Sie hier.

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Doc Baumann

Doc Baumann befasst sich vor allem mit Montagen (und ihrer Kritik) sowie mit der Entlarvung von Bildfälschungen, außerdem mit digitalen grafischen und malerischen Arbeitstechniken. Der in den Medien immer wieder als „Photoshop-Papst“ Titulierte widmet sich seit 1984 der digitalen Bildbearbeitung und schreibt seit 1988 darüber.

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