Move it!

Der Filter »Pfadweichzeichnung« erlaubt nicht nur lineare oder kreisförmige Bewegungsverwischungen. Er bietet auch einige versteckte Möglichkeiten, Unschärfen und Stroboskop-Effekte um ein Drehgelenk herum zu erzeugen. | Olaf Giermann Ausgangsfoto: master1305 – Adobe Stock #221293355stock.adobe.com/221293355 01 Pfadweichzeichnung: Grundlagen Duplizieren Sie die Hintergrundebene und stellen Sie die Tänzerin mit »Auswahl > Motiv« und Hinzufügen einer Ebenenmaske frei. Konvertieren Sie die Ebene in ein Smartobjekt, um die Verwischung als Smartfilter anzuwenden. Wählen Sie »Filter > Weichzeichnergalerie > Pfadweichzeichnung«. Der Filter zeichnet das Bild anhand eines im Dialog angezeigten Pfades weich. Nach dem Öffnen befindet sich bereits ein solcher auf der Arbeitsfläche, der für eine horizontale Verwischung sorgt (a). Die Stärke des Effektes legen Sie mit dem Parameter »Geschwindigkeit« fest (b). Tipp: Mit dem Regler »Verjüngung« können Sie die Verwischung mit zunehmendem Abstand von den Ausgangspixeln reduzieren. Der Effekt fällt dadurch sanfter aus. 02 Zentrierte Weichzeichnung Der Filter zeichnet normalerweise bidirektional weich, wodurch die Bewegungsspuren gleichermaßen vor als auch hinter dem Motiv erscheinen (a). Möchten Sie die Verwischungen nur auf einer Seite sehen, deaktivieren Sie die Option »Zentrierte Weichzeichnung« (b). Die Pfad-Weichzeichnung erfolgt dabei immer in Richtung der Pfeilspitze des Pfades. Leider gibt es keine einfache „Pfad umkehren“-Option. Entspricht das Ergebnis also nicht Ihren Erwartungen, müssen Sie den Bewegungspfeil ändern oder einen neuen anlegen. 03 Pfade anlegen Löschen Sie den bestehenden Pfad mit der Rückschritttaste. Einen neuen generieren Sie, indem Sie ins Bild klicken. Mit jedem weiteren Klick wird ein neuer Ankerpunkt erzeugt, so dass Sie auch Kurven anlegen können. Mit einem Doppelklick schließen Sie das Anlegen des Pfades ab. Einzelne Punkte lassen sich durch einen Klick auswählen und dann verschieben. Weitere Pfade fügen Sie auf dieselbe Weise hinzu. Liegen mehrere Pfade vor, bestimmt jeder seinen eigenen „Fluss der Weichzeichnung“. Zwischen diesen Effekten entsteht ein weicher Übergang. Tipp: Die Länge eines Pfades ändert nicht die Stärke der Weichzeichnung. Diese wird durch »Geschwindigkeit« festgelegt. 04 Weichzeichnungsformen bearbeiten Aktivieren Sie die Option »Weichzeichnungsformen bearbeiten« (b), erscheinen am Anfangs- und Endpunkt des Pfades rote Pfeile (a). Damit lassen sich unterschiedliche Bewegungsrichtungen festlegen. Bei diesen Pfeilen spielt – anders als beim Pfad – auch deren Länge eine Rolle; man könnte sie deshalb auch Vektorpfeile nennen. Die Länge des Pfeils am Pfad-Startpunkt steuert die »Geschwindigkeit«, die am Ende die »Endpunkt-Geschwindigkeit« (c). Der mittlere Anfasspunkt (d) erlaubt das Verkrümmen eines Vektorpfeils und damit auch unterschiedlich geschwungene Wischeffekte. 05 Weichzeichnung im Filter maskieren Mit den bis hier geschilderten Funktionen können Sie Weichzeichnungspfade für alle Gliedmaßen erzeugen und in eigene Richtungen weichzeichnen. Das Problem: Auch der Körper wird weichgezeichnet (a). Die Lösung: Schalten Sie die Weichzeichnung am Startpunkt jedes Pfades aus, indem Sie den Anfasspunkt mit gehaltener Strg/Cmd-Taste anklicken (b). Möchten Sie einen größeren Bereich von der Weichzeichnung aussparen, erzeugen Sie weitere Pfade, bei denen Sie auf gleiche Weise sowohl Start- als auch Endpunkt der Weichzeichnung deaktivieren (c). Inaktive Punkte (= Geschwindigkeit auf Null) werden grau dargestellt. 06 Stroboskop-Effekte Unterhalb der Weichzeichnungs-Parameter finden Sie im Fenster das Panel »Bewegungseffekte« (d). Erhöhen Sie den Wert für »Stroboskopstärke« (e), wird die im Ausgangsbild (a) softe Bewegungsspur in mehrere „Einzelabdrücke“ der weichgezeichneten Bereiche unterteilt (b). Deren Anzahl legen Sie mit dem Regler »Stroboskopblitze« fest (f). Je höher Sie den Wert für die »Stroboskopstärke« wählen, um so schärfer werden die wiederholten Elemente dargestellt (c).