LAOWA Weitwinkel-Shift-Objektiv für Voll- und Mittelformat
Venus Optics erweitert die Reihe von Objektiven mit nahezu verzerrungsfreier Abbildung um ein Weitwinkel-Shift-Objektiv für Voll- und Mittelformatkameras. Dank einer maximalen Verschiebung von bis zu ±11mm bei Vollformat eignet sich das Laowa 20mm f/4 Zero-D Shift ideal für die Architekturfotografie. Eine Rotationsfunktion ermöglicht es, die Shift-Verschieberichtung schnell vom Quer- ins Hochformat zu ändern, wobei der Objektivtubus in 15-Grad-Schritten einrastet. Die Gegenlichtblende des Objektivs lässt sich frei drehen. An der Front befindet sich ein 82-Millimeter Filtergewinde. Blendenwahl und Fokussierung erfolgen ausschließlich manuell. Der Mindestabstand beträgt 25 cm.
Das LAOWA 20mm f/4 Zero-D Shift kostet rund 1400 Euro (UVP) und ist ab Ende April 2022 mit den Anschlüssen Canon EF, Canon RF, Nikon F, Nikon Z, Sony E, L-Mount, Pentax K und Fuji GFX erhältlich. Weitere Informationen zum LAOWA Weitwinkel-Shift-Objektiv finden Sie auf den Internetseiten des Herstellers und auf www.laowa.de.
Pressemitteilung des Vertriebspartners B.I.G
LAOWA 20mm Shift-Objektiv für Voll- und Mittelformat
Mit dem 20 mm f/4 Zero-D Shift präsentiert LAOWA ein weiteres Weitwinkel-Shiftobjektiv für Voll- und Mittelformatkameras. Es bietet hervorragende optische Eigenschaften und technische Features. Der Bildwinkel beträgt enorme 94,4°, bei einer kompletten Shift-Panoramaaufnahme 117°. Das entspricht einer Brennweite von ca. 13 mm. Dank einer maximalen Verschiebung von bis zu ±11 mm bei Vollformat ist dieses Objektiv perfekt für die Architekturfotografie geeignet. Beim Mittelformat beträgt die Verschiebung an der X-Achse ebenfalls bis zu ±11 mm und an der Y-Achse bis zu ±8 mm. Selbst sehr hohe Gebäude können damit ohne stürzende Linien abgebildet werden. Shiften wäre zwar heute auch nachträglich per Bildbearbeitung möglich, aber das Bild würde dadurch beschnitten und so der Vorteil des großen Bildwinkels reduziert. Außerdem erspart dies Arbeit und die Qualität des Originals bleibt erhalten.
Das 20 mm f/4 Zero-D Shift ist ein weiteres Objektiv der erfolgreichen LAOWA Zero-D-Serie, mit der Fotografen Bildergebnisse mit geraden Linien ohne Verzeichnungen erhalten. Diese optische Höchstleistung und eine großartige Schärfe wird dank 16 Elementen in 11 Gruppen mit 2 sphärischen und 3 ED Elementen erreicht. Die Naheinstellgrenze mit nur 25 cm erlaubt beeindruckende Nahaufnahmen, wobei die Brennweite von 20 mm für eine im Weitwinkelbereich sehr natürliche Perspektive sorgt. Die hochwertige Linsenbeschichtung wurde ebenfalls noch mal verbessert, um neben der bereits signifikanten Verringerung der chromatischen Aberration, Flares und Ghosting noch weiter zu minimieren. Dank der 14 Blendenlamellen ergibt sich bei Aufnahmen gegen die Sonne oder eine punktförmige Lichtquelle ein sehr schöner 14-strahliger Sonnenstern. Die eingebaute Rotationsfunktion ermöglicht es Fotografen, die Änderung der Shift-Verschieberichtung ins Hochformat im Handumdrehen vorzunehmen. Der Mechanismus steht für komplette 360° zur Verfügung, wobei das Objektiv alle 15 Grad einrastet.
Ein weiteres Highlight ist die drehbare Gegenlichtblende, die sich gezielt in die Richtung des einfallenden Lichts drehen lässt, um unerwünschte Reflexionen zu vermeiden. Dadurch, dass die Front kein kuppelförmiges Glaselement hat, können Schraubfilter mit 82mm Durchmesser verwendet werden.
Lieferumfang: Objektiv, Rückdeckel, Frontdeckel und rotierende Gegenlichtblende
Technische Daten | |
Brennweite | 20 mm |
Bildwinkel | 94,4°, mit Shift 117° |
Sensortyp | Vollformat |
Maximale Blendenöffnung | f/4 |
Minimale Blendenöffnung | f/22 |
Blendenlamellen | 14 |
Blendeneinstellung | manuell |
Blendenring | stufenlos |
Optischer Aufbau | 16 Elemente in 11 Gruppen |
Fokussierung | manuell |
Naheinstellgrenze | 25 cm |
Abbildungsmaßstab | 0,17x |
Filtergewinde | 82 mm |
Material | Metall |
Abmessungen (DxL) | ca. 95×91 mm |
Gewicht | ca. 747 g |
Anschluss | Nikon Z, Sony E, Canon EF, Nikon F, Canon RF, Pentax K, Fuji GFX, L-Mount |
Ein sehr interessantes Objektiv. Kleiner, leichter, kompakter als vergleichbare Objektive (Nikon PC 19 mm f4 bzw. Canon TS-E 17 mm f4), und dazu auch noch mit üblichen Filtern zu verwenden! Wo ist der Haken?
Seit Jahren beschäftige ich mich mir Architekturfotografie, wozu ich PC-Objektive von Nikon mit den Brennweiten 85, 45, 24 und 19 mm benutze. Auch in der Landschaftsfotografie setze ich diese gern ein, da auch dort bei geneigten Objektiven stürzende Linien entstehen – und Bäume scheinbar umkippen. Doch in der Natur mit dem PC 19 mm und gegebenenfalls unhandlichen Grau- und Verlaufsfiltern zu hantieren …
Insofern musste ich nicht lange überlegen, um das LAOWA 20mm zu kaufen. Wenig später hielt ich das Objektiv mit der Seriennummer 000600 in den Händen. Der erste Eindruck ist überzeugend; hervorragend verarbeitet und alle Bedienelemente gleiten leicht und sauber.
Gewöhnungsbedürftig ist hingegen die als stufenlos beworbene Blendeneinstellung, die dennoch bei vollen Blendenwerten ganz leichte Stufen hat. Jedoch zu leicht, um blind auf einen bestimmten Wert einzustellen. So muss vor jedem Auslösen die Einstellung manuell unter Sichtkontrolle vorgenommen werden, was in der Praxis wohl ab und an versäumt wird. Das Problem ist von Nikon mit elektrischen Übertragung einer voreingestellten Blende wesentlich eleganter gelöst.
Eine Streulichtblende soll für optimale Wirkung so groß als möglich sein; doch sobald sie in den Bildwinkel hineinragt, gibt es Vignettierungen. Aus diesem Grund sind Störlichtblenden bei Weitwinkelobjektiven oft tulpenförmig, um sowohl an langen und kurzen Bildseiten sowie an Ecken nicht abzuschatten. Insofern ist fraglich, weshalb das Teil hier drehbar ausgeführt ist. Und noch etwas irritiert: die Feststellschraube ist nicht fixiert und lässt sich vollständig herausschrauben – und somit verlieren. Doch da das Objektiv von mir vor allem für den Einsatz mit Filtern vorgesehen war, die Streulichtblende dabei nicht eingesetzt wird, ist der Mangel für mich nicht wesentlich.
Leider überträgt das Objektiv keine Brennweiten- und Blendenwerte in die Metadaten des digitalen Bildes. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb man auf einen dafür üblichen Chip verzichtet hat.
Die Überprüfung der optischen Leistung habe ich parallel im Vergleich mit meinem Nikon PC 19 mm vorgenommen. Dazu habe ich als erstes von einem schweren (!) Stativ mit Fernauslöser eine Blendenreihe von f4 bis f22 aufgenommen. Das offenblendige Bild war der Hammer! Allerdings unterliege ich keineswegs einer Euphorie, sondern blankem Entsetzen. Ich kann mich nicht entsinnen, etwas derartig unscharfes, kontrastarmes und mit solch extremer Vignettierung gesehen zu haben.
Wohl verbessert sich die Schärfe mit dem Abblenden, und auch die Vignettierung nimmt erwartungsgemäß ab, jedoch bleibt die Kontrastarmut bestehen. Erst ab Blende 11 lässt sich mit dem Objektiv einigermaßen arbeiten, wobei dessen Leistung immer noch schlechter als die des Nikon PC 19 mm bei Blende 8 ist. Die vom Hersteller beworbene Verzeichnungsfreiheit hingegen ist ohne jeden Tadel. Gerade Linien bleiben gerade, wozu es beim Nikon einer leichten Korrektur in der Bildbearbeitung bedarf.
Die Verwendung von Filtern habe ich mit einem einzelnen Graufilter der Größe 100×100 mm geprüft. Bei Nutzung der Shiftfunktion ist das Vorhaben jedoch vollkommen indiskutabel – Vignettierung werden in ungeahnter Stärke sichtbar. Beim Nikon – allerdings mit einem Plattenfilter der Größe 150×150 mm – besteht das Problem nicht. Doch ist nicht das Versprechen des Herstellers, auf diesen übergroßen Filter verzichten zu können?!
Insgesamt handelt es sich bei dem von mir geprüften Objektiv um ein grottenschlechtes Exemplar. Womöglich war es dejustiert, weshalb ich es nicht vollkommen verdammen will. Die vom Hersteller verkündeten Versprechungen sind in jedem Fall interessant; und so werde ich ein wenig abwarten und dann erneut prüfen. Eventuell hat der Hersteller bis dahin Kinderkrankheiten beseitigt.