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3D-Modelle: Das bessere Stockmaterial?

3D-Modelle? Unsere Leserschaft ist gespalten: Die einen wünschen sich mehr Themen rund um die kreative Bild-Erschaffung mit 3D-Software, andere schreiben uns schon eine Beschwerdemail, wenn auch nur zwei Seiten zum Thema 3D im Heft sind. Letzteres finde ich sehr schade, denn 3D erweitert die kreativen Spielmöglichkeiten ungemein.

3D-Modelle
Hier habe ich ein frei verfügbares 3D-Modell in Photoshop geladen, einen Hintergrund-Verlauf hinzugefügt und das Ergebnis mit Spiegelungen und im Gitternetz-Darstellung von Photoshop rendern lassen. (Bild: Olaf Giermann)

3D-Modelle: Selbst erzeugen?


Zugegeben, 3D-Programme sind nochmal ein ganz anderes und deutlich komplexeres Kaliber als Photoshop. Denn wo Sie in Photoshop in der Bildbearbeitung nur „Pixel schubsen“, die man im Prinzip nur in Helligkeit und Farbe ändern kann, prasseln beim Erlernen von 3D-Programmen viele fremdartige Begriffe auf den unbedarften Bilderbastler ein, die auch noch alle miteinander zusammenhängen. Polygone, Meshes, UVs, Unwrapping, Texturen, Replicators, Constraints, Dynamics und und und … um mal nur ein paar der einfacheren Dinge zu nennen. 😉

3D-Modelle
Die Arbeit mit 3D eröffnet ganz neue, kreative Möglichkeiten. Die 3D-Funktionen von Photoshop sind da vielleicht nur die Einstiegsdroge. 😉 (Bild: Olaf Giermann)

Aber um all das muss und soll es im Heft ja gar nicht allzu detailliert gehen. Denn in erster Linie behandeln wir ja Lightroom und Photoshop – und letzteres kann inzwischen in Sachen 3D schon einiges.


3D-Modelle: 3D in Photoshop erzeugen


Text-Extrusionen sind in Photoshop tatsächlich kinderleicht. Die Basisform erzeugen Sie aus einer Textebene mit nur einem Klick und können anschließend das Erscheinungsbild über die »Eigenschaften«-Palette anpassen.

3D-Modelle
Einfache Textextrusionen wie diese sind in Photoshop ein Kinderspiel. Es muss jedoch nicht bei einfachen Buchstaben wie diesen bleiben, denn Sie können alle Oberflächen frei anpassen.

Mit den Extrusionsmöglichkeiten von Photoshop können Sie interessante grafische Elemente erzeugen. Wie das geht, erläutere ich in DOCMA 75 ab Seite 42.

3D-Modelle
Surreale Welten erschaffen Sie schon mit den 3D-Funktionen von Photoshop.

Eigene, einfache 3D-Modelle kann man theoretisch auch in Photoshop bauen – im Vergleich zu den spezialisierten 3D-Programmen sind die Möglichkeiten jedoch sehr eingeschränkt und auch ziemlich umständlich, so dass ich niemandem ernsthaft empfehlen würde das zu tun.

3D-Modelle
Einfache, grafisch wirkende 3D-Modelle wie diese sind auch in Photoshop schnell erzeugt … (Bild: Olaf Giermann)
3D-Modelle
… soll es jedoch etwas aufwendiger und selbst gebaut sein, müssen Sie auf ein spezialisiertes 3D-Programm ausweichen, wie etwa ZBrush, Modo, Cinema 4D oder das kostenlose Blender. (Bild: Olaf Giermann „Best friends. Das Leben und ich“)

3D-Modelle: 3D statt Stockbildern in Photoshop


Sie können jedoch fertige 3D-Modelle aus dem Internet laden und in Photoshop mit Oberflächentexturen, Spiegelungen, Licht und Schatten versehen. Sehr hochwertige Modelle kosten dabei meist etwas Geld, aber Sie finden auch sehr viele gut geeignete, kostenlose Modelle sowie Materialien.

Einige Seiten dafür hat Adobe für Sie zusammengestellt. Auf deren Übersichtsseite gelangen Sie direkt in Photoshop über »3D > weitere Inhalte abrufen«.

Der große Vorteil von 3D-Stockmodellen gegenüber Stockfotos: Sie haben die volle Kontrolle über alle Aspekte des 3D-Modells von der Oberflächenbeschaffenheit, über die Beleuchtungssituation bis hin zu Perspektive! Erkauft werden diese Vorteile mit einem etwas höheren Zeitaufwand und der benötigten Renderzeit. Aber falls Sie mal kein passendes Stockfoto finden, ist das vielleicht dennoch der schnellste Weg zum Ziel.

3D-Modelle
Der kleine Roboter ist ein Stockmodell. In Photoshop wurden die Texturen hinzugefügt, die Lichtquelle angepasst und das Bild gerendert. Weitere Anpassungen wären nötig, aber Sie sehen schon, was man mit fertigen 3D-Modellen alles anstellen kann. (Bild: Olaf Giermann)
3D-Modelle
Derselbe Roboter in einer anderen, schnell zusammengefügten Szene. Dank 3D lässt sich Licht und Persepktive und vieles mehr frei anpassen. (Bild: Olaf Giermann)

Verteufeln Sie 3D also nicht, sondern erkennen Sie die Möglichkeiten. Das Ganze ist ein sehr spannendes Thema, zu dem es viel zu erzählen gäbe. In diesem Sinne.

Beste Grüße!

Olaf Giermann
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Olaf Giermann

Olaf Giermann gilt heute mit 20 Jahren Photoshop-Erfahrung sprichwörtlich als das »Photoshop-Lexikon« im deutschsprachigen Raum und teilt sein Wissen in DOCMA, in Video­kursen und in Seminaren.

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