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Sind nackte Frauen in DOCMA geschmacklos?

Eine DOCMA-Leserin findet das Cover unseres aktuellen Hefts sexistisch und meint, wir würden junge Frauen zu Deko-Objekten degradieren. Sie hat jedes Recht, diese persönliche Meinung zu vertreten. Ob sie damit allerdings wirklich für alle Frauen spricht, ist fraglich. Und Doc Baumann – der als Kunstwissenschaftler seine Doktorarbeit zum Thema „Bildwahrnehmung“ verfasst hat – sieht das mit der Darstellung nackter Frauen ganz anders.

Sind nackte Frauen in DOCMA geschmacklos?
So sieht das Titelmotiv der aktuellen DOCMA-Ausgabe aus. Na ja, nicht ganz – der Zensurstreifen wurde mit Rücksicht auf die prüden Facebook-Regeln ergänzt. Dabei wurde hier nicht einmal eine reale Frau „zum Deko-Objekt degradiert“; da sitzt nur ein 3D-Avatar aus set.a.light 3D.

Kürzlich erreichte uns die folgende Mail:

„Liebe Docma-Redaktion,

als Frau, Leserin und Abonnentin ärgere ich mich in schöner Regelmäßigkeit über die sexistische Darstellung von Frauenkörpern in Ihren Heften. Durch ausgiebige Nutzung des Verflüssigenfilters ins Comic-hafte verzerrte Körper, die weit weg von jeder Realität sind, machen mich immer wieder sprachlos. Genauso wie geschmacklose Settings, in denen junge Frauen, die gerade dem Teenageralter entwachsen sind, zum Deko-Objekt degradiert werden. 

Bisher habe ich darüber zähneknirschend hinweg gesehen, weil die Docma ja auch gute Inhalte hat, wegen denen ich sie abonniert habe. Auf dem Cover nach dem Prinzip „Sex sells“ hört nun aber endgültig jedes Augenzudrücken bei mir auf. Bei der nächsten Frauendarstellung dieser Art kündige ich mein Abo. Denn das ist ein klares Signal an alle Frauen, dass Sie sie offensichtlich nicht als Abonnentinnen haben möchten, sondern lieber ein reines Männermagazin sein wollen.

Beste Grüße,

T. P. (Name in Abstimmung mit der Verfasserin abgekürzt)

Jede/r hat das Recht auf eine eigene Meinung

Ich möchte meiner Entgegnung darauf vorausschicken, dass Frau P. selbstverständlich das Recht auf ihre persönliche Meinung hat und ebenso selbstverständlich auch darauf – wenn auch für uns bedauerlich –, daraus Konsequenzen zu ziehen bezüglich ihres Abos.

Eigentlich setze ich mich mit Meinungen ungern auseinander. Eine Meinung kann man als solche nicht widerlegen. Sie kann meilenweit von der eigenen entfernt sein, aber jede/r hat – nicht nur verfassungsmäßig garantiert – das Recht auf die eigene Meinung. Allerdings darf ich ebenso selbstverständlich eine andere Meinung haben.

Wenn die nun aufeinanderprallen, könnte man sich endlos ergebnislos streiten. Daher ist es weit sinnvoller, stattdessen mit „Urteilen“ zu argumentieren (natürlich nicht im juristischen Sinne). Denn ein Urteil über einen Sachverhalt hat den Vorzug, als richtig oder falsch bewertet werden zu können. Es muss zum einen logisch stimmig sein und darf keine Widersprüche enthalten, und es muss zum anderen empirisch abgesichert sein und sich auf nachprüfbare Fakten beziehen.

Der Kern der Kritik von Frau P. ist, DOCMA stelle in schöner Regelmäßigkeit Frauenkörper sexistisch dar. Ich müsste sehr lange suchen, um dafür einen Beleg zu finden, was aber daran liegen mag, dass ich andere Vorstellungen von sexistischer Darstellung habe als Frau P.. Da „sexistisch“ also ein sehr dehnbarer Begriff ist, reduziere ich das der Einfachheit halber auf die leichter nachprüfbare „Darstellung nackter oder halbnackter Frauen“.

Ja, die gibt es in DOCMA. Ich habe mir gerade mal die Mühe gemacht, am Beispiel des letzten Heftes, das Anlass der Leserinnen-Kritik war, nachzumessen: 2,09 % der Papierfläche sind mit nackten oder halbnackten Frauen, dabei habe ich selbst „nackte“ Roboter und Wiederholungen desselben Motivs mit einbezogen. (Zum Glück sind Jesus und Johannes auf Raphaels wiedergegebenem Gemälde, obwohl ganz nackt einschließlich Genitalien, männlichen Geschlechts und mussten nicht berücksichtigt werden). 2 % sind nun nicht gerade heftdominierend.

Aber gut, man darf sich dennoch daran stören. Wenn die pure Nacktheit stört, dann kann ich dagegen keine Argumente auffahren. Ich halte das für prüde, andere nicht. Also nehmen wir uns doch noch einmal den Begriff „sexistisch“ vor. Hier könnte man Zweierlei betrachten: Die Frage, ob einige unserer Abbildungen dieser Beschreibung entsprechen – wichtiger aber, ob diese Beschreibung überhaupt ein klares Kriterium ist.

Was sagt sie aus? Im Kern, dass die Darstellung einer mehr oder weniger nackten Frau diese auf ihre Nacktheit und ihren Körper reduziert und zum Objekt der Betrachtung macht. Ist gegen diese Beschreibung entsprechender Bildern etwas einzuwenden? Nein. Folgt daraus etwas ethisch negativ zu Bewertendes? Ebenfalls nein.

Jeder Bildinhalt ist ein Gegenstand der Betrachtung

Das mag Sie nun wundern, aber ich werde es gern begründen: Denn diese Aussage ist banal. Selbstverständlich ist jedes Bild dafür gemacht, zum Objekt von Betrachtung zu werden, sonst würde es gar nicht erst hergestellt. Daher ist alles, was auf Bildern zu sehen ist, Objekt von Betrachtung. Das gilt für nackte Frauen ebenso wie für Gänseblümchen oder Schreibtischlampen.

Also kann man diesen Aspekt schon einmal weglassen, denn er ist völlig aussagelos – wollte man ihn aufrecht erhalten, würde er sich gegen alle Bilder richten. Bleibt also das Argument, das Bild einer nackten Frau würde diese auf ihren nackten Körper reduzieren. Stimmt das? Meistens ja. Aber auch diese Aussage ist banal, da sie jedes Bild betrifft. Ein Zeitungsfoto unserer Kanzlerin am Rednerpult oder bei einer Sitzung zeigt sie in ihrer Rolle als Politikerin – und nicht als Naturwissenschaftlerin, die sie ebenso ist; um diesen Aspekt ihrer Person zu visualisieren, würde man sie bitten, sich in einem Labor ablichten zu lassen. Sie wird auch nicht in einer der vielen anderen sozialen Rollen gezeigt, die zu ihr gehören – das Foto reduziert sie auf ihre Funktion als Politikerin.

Man könnte darüber diskutieren, ob es ein gutes Bild ausmacht, wenn ihm diese Fokussierung auf eine bestimmte Rolle und Funktion besonders gut gelingt – oder im Gegenteil, wenn es davon absieht und „den Menschen an sich“ wiedergibt. Aber das ist hier zweitrangig. Wichtig ist hier nur: Bei Bildern ist die Reduzierung von Menschen auf einen bestimmten Aspekt ihrer Persönlichkeit nicht die Ausnahme, sondern eine selbstverständliche Grundlage. (Mit anderen Worten: Es geht bei einem guten Bild – auch in anderen Medien – nicht nur darum, Menschen, Objekte oder Szenen wiedererkennbar darzustellen, sondern sie als etwas darzustellen, unter einem bestimmten Aspekt, der für Modell, Bildermacher oder Betrachter im jeweiligen Kontext relevant ist.)

Frauen, zu Deko-Objekten degradiert?

Ein Model, das im Studio oder sonstwo mehr oder weniger nackt für einen bestimmten Präsentationskontext fotografiert wird, ist primär unter dem Aspekt seiner körperlichen Makellosigkeit und Schönheit relevant. Es ist in diesem Zusammenhang völlig uninteressant, ob es ansonsten Fan von Lady Gaga ist, seine Nächte damit verbringt, die Werke von Kant und Hegel zu verschlingen oder Parfumfläschchen sammelt. Das alles sieht man auf dem Foto nicht, und für ein Bild bedeutsam ist nur, was man sieht.

Ist das Interesse an ihrem nackten Körper abwertend? Keineswegs – ebenso, wie es nicht abwertend ist, dass das Foto einer engagierten Ärztin oder Krankenschwester im Corona-Umfeld sie nur in dieser sozialen Rolle präsentiert (und umgekehrt keinerlei Interesse daran hat, ob sie einen Model-Körper hat oder nicht).

Frau P. beklagt „geschmacklose Settings, in denen junge Frauen, die gerade dem Teenageralter entwachsen sind, zum Deko-Objekt degradiert werden.“ Nun, als Kunstwissenschaftler weiß ich, dass seit der Antike Frauen dieser Altersklasse bevorzugt Modelle von Aktdarstellungen waren (und sind) und das abendländische Ideal weiblicher Schönheit repräsentieren. Was die Degradierung als „Deko-Objekt“ betrifft – mit dieser Sichtweise müsste man einen erheblichen Anteil der Gemälde, Zeichnungen und Statuen in den Museen in geschlossene Abteilungen verbannen oder gleich bilderstürmerisch auf einen Scheiterhaufen werfen.

Man könnte sogar so weit gehen zu sagen, dass es respektlos gegenüber Frauen ist, die – ohne Druck und Zwang, freiwillig und dafür honoriert – sich nackt fotografieren lassen, wenn die daraus entstehenden Bildergebnisse als unangemessene Reduzierung auf Nacktheit kritisiert werden. Denn für viele von ihnen sind diese Bilder eine wirtschaftliche Basis, während das Fotografiertwerden für die meisten anderen nur ein nebensächlicher Aspekt ist. Die Spezialisierung auf bestimmte körperliche Merkmale ist sicherlich kein Grund, Models respektlos zu behandeln – so, wie es umgekehrt kein Grund wäre, eine Schriftstellerin oder Supermarkt-Kassiererin respektlos zu behandeln, weil sie keinen Model-Körper hat.

Oder anders herum: (Männliche) Sportler werden gut bezahlt und bewundert, weil sie ihre jeweilige Sportart sehr gut beherrschen – das impliziert weder, dass sie in Kunst- und Literaturgeschichte brillieren, noch dass sie zentrale Formeln der Quantenchromodynamik im Kopf ableiten können oder in TV-Interviews etwas sagen, das nicht ohnehin selbstverständlich ist. Und ihre mediale Vorstellung hat auch nicht nur zur Folge, dass ich als Mann mich auf die von ihnen präsentierte soziale Rolle reduziert sehe.

Frau P. beklagt die „ausgiebige Nutzung des Verflüssigenfilters ins Comic-hafte [für] verzerrte Körper, die weit weg von jeder Realität sind“. Ich habe dazu zwar in DOCMA keine aktuellen Beispiele finden können, weiß aber natürlich, dass so vorgegangen wird (und dass kaum ein Tutorial zum Thema Beauty-Retusche ohne dieses Werkzeug auskommt). Das finde ich allerdings kaum bedenklich, denn Aufgabe von Bildbearbeitung ist in der Regel die Perfektionierung des Dargestellten – oder mit anderen Worten: die Angleichung an ein Ideal. Hier ist es ein ästhetisches Ideal. Man kann und darf das Ergebnis als „verzerrte Körper“ beschreiben – ich würde es genau anders herum sehen.

Ohne das hier weiter ausführen zu können: Diese Praxis der Idealisierung und sogar der Montage ist keineswegs neu, sondern in der bildenden Kunst seit Jahrtausenden geläufig; ich verweise hier nur auf das Beispiel des altgriechischen Malers Zeuxis von Herakleia und die Jungfrauen von Kroton.

Sind nackte Frauen in DOCMA geschmacklos?
Sexistisch ginge vielleicht so. Hätten wir das gewollt, hätte es nur des Drehens an ein paar Reglern in set.a.light 3D bedurft.

Muss ich mich über Bilder nackter Männer ärgern?

Mit alledem will ich übrigens keineswegs leugnen, dass es sexistische Bilder gibt, die ethisch negativ bewertet werden können. Etwa dann, wenn halbnackte Frauen in der Werbung für Produkte werben, die mit körperlicher Schönheit gar nichts zu tun haben. Ich finde das allerdings auch nicht schlimmer, als wenn irgendwelche andere Produkte mit einem Porträt von Albert Einstein beworben werden. Die Models werden für ihren Job wenigstens bezahlt.

Ich käme nie auf die Idee, mich darüber zu ärgern, wenn Bilder nackter Männer präsentiert werden (die sicherlich weitaus attraktiver und jünger sind als ich). Dass überall Fotos von Männern mit Anzug und Krawatte in der Rolle erfolgreicher Manager gezeigt werden, führt nicht dazu, dass ich meine davon abweichende eigene soziale Rolle in Frage stelle. Man könnte diese Diskussion noch endlos fortsetzen, etwa den Aspekt beleuchten, inwieweit solche Bilder die Erwartungshaltung unterstützen, Frauen seien jederzeit verfügbare Sexualobjekte – aber das soll ja nun keine Doktorarbeit werden.

Zum Abschluss möchte ich kurz auf zwei weitere Kritikpunkte von Frau P. eingehen. Zum einen, wir hätten dieses Motiv aus „Sex-sells“-Erwägungen aufs Titelbild genommen. Auch das stimmt – und ist dennoch aussagelos. Denn selbstverständlich wählen wir jedes Titelbild auch nach dem Kriterium aus, dass es für die Betrachter/innen im Zeitschriftenhandel interessant und attraktiv ist. Und wenn es, zum Thema passend, eben eine nackte Frau zeigt, schließen wir es deswegen nicht aus. „Sex sells“ ist also nicht der Antriebsmotor, aber wir nehmen es in Kauf.

Es wäre wohl hirnrissig, wenn wir absichtsvoll ein Motiv verwenden, von dem wir erwarten, dass es abstößt, damit sich das Heft möglichst schlecht verkauft. Der „Trump-Joker“ auf der DOCMA davor war nicht schön, aber interessant (und bestimmt nicht sexy), davor eine Max-Ernst-Hommage, ein Getreidefeld, eine – voll bekleidete – springende Frau, ein Porträt, zwei Halbnackte (ach, zum Glück diesmal Männer) … Mit anderen Worten, da „Sex sells“ offenbar keine durchgehende Verkaufsstrategie von uns ist, sticht auch dieses Argument nicht.

Ungewählte Sprecherin aller Frauen

Recht ärgerlich fand ich übrigens den Satz von Frau P.: „Denn das ist ein klares Signal an alle Frauen, dass Sie sie offensichtlich nicht als Abonnentinnen haben möchten, sondern lieber ein reines Männermagazin sein wollen.“ Der Satz enthält so viele Fehler und Unterstellungen, dass mir ganz schwindlig wird:

Unsere Frauendarstellungen seien ein „Signal“. Ein Signal ist ein absichtsvoll gesendetes Zeichen an einen Zeichenempfänger mit der Erwartung einer intendierten Verhaltensänderung. Und nicht irgendein Signal, sondern ein „klares“. Und nicht an irgendwen, sondern an „Frauen“ – ja, sogar an „alle Frauen“! Hier wird’s nun kritisch, denn damit schwingt sich Frau P. zur selbsternannten Sprecherin aller Frauen auf und diffamiert implizit alle Leserinnen, die ihre Sichtweise nicht teilen, als unkritische Trottelinnen. Um der Übertreibung noch eins draufzusetzen, ist dieses „klare Signal“ sogar „offensichtlich“. Und worin besteht es nun?

Angeblich darin, dass wir keine weiblichen Abonnentinnen oder Leserinnen wollen. Warum sollten wir diese in jeder Hinsicht unsinnige Absicht haben? Tut mir leid – aber das ist Blödsinn! Da wir ein bisschen was von Kommunikation verstehen, könnten wir ein solches Signal viel leichter senden, wenn wir das denn wollten, und brauchten nur fett aufs Cover zu drucken: Nur für Männer – weibliche Käufer unerwünscht! Das wäre „klar“ und „offensichtlich“. Und was schließlich das „reine Männermagazin“ betrifft: Nach meiner Erfahrung wird DOCMA im Zeitschriftenhandel im Umfeld von Foto- und Computermagazinen angeboten und nicht neben Playboy und Penthouse. Deren Leser würden 2 % Heftfläche mit (halb-)nackten Frauen sicherlich unbefriedigend finden.

Fazit: ich finde es völlig selbstverständlich, Frauen in derselben Weise zu respektieren wie Männer und dafür einzutreten, dass sie sozial, wirtschaftlich, juristisch und sowieso gleich behandelt werden. Und ich wüsste nicht, warum das eine oder andere Foto mich von dieser Einstellung abhalten sollte. Aber es ist mir auch immer etwas verdächtig, wenn bestimmte Forderungen bruchlos mit denen erzkonservativer Kreise oder religiöser Fundamentalisten übereinstimmen.

Es ist das gute Recht von Frau P., mit der Abo-Kündigung zu drohen, wenn noch mal so ein Bild im Heft auftaucht. Zu dem Zeitpunkt, als ihre Zuschrift eintraf, hatte ich allerdings schon einen Beitrag für die nächste DOCMA fertiggestellt, in dem ich am Beispiel von Botticellis Gemälde „Die Geburt der Venus“ – also schon wieder eine nackte Frau! – den Fotostudio-Simulator set.a.light 3D mit seinen Einsatzmöglichkeiten für Bildmontagen vorstelle. Hätte ich nun die Arbeit von einer Woche in den digitalen Mülleimer werfen sollen? Bei allem Verständnis für abweichende Positionen, aber erpressen lassen möchte ich mich nicht.

Beschwerde – Antwort – Schweigen

Eine letzte Anmerkung noch: Ich finde die (ausbleibenden) Reaktionen immer bemerkenswert, wenn ich (wie meine Kollegen) mir Mühe gebe, auf eine Zuschrift oder Kommentare zu einem Blog-Post ausführlich zu antworten und Argumente anzuführen, die die Kritik entkräften könnten oder wenigstens eine andere Sichtweise aufzeigen – oder auch aus gerechtfertigter Kritik zu lernen.

Kürzlich hatte ich etwas zur Kritik an den Corona-bedingten Einschränkungen geschrieben. Danach folgte ein aufgebrachter Kommentar, wie ich so etwas behaupten könnte, es gebe doch diese oder jene Gegenbeispiele! Schlusssatz: „Ich finde es offen gesagt erbärmlich das sich auch Docma auf das Niveau begibt andersdenkende nicht ernst zu nehmen und deren Intelligenz zu beleidigen.“ Nachdem ich das ausführlich widerlegt hatte, mit exakten Quellenangaben und Berechnungen (und höflicherweise die Frage vermieden hatte: „welche Intelligenz“?), kam … nichts mehr. Keine Gegenargumente (welche auch?), vor allem kein Eingeständnis: Sorry, da hatte ich wohl Unrecht.

Und leider war es im Fall von Frau P. nicht anders: Ich habe ihr umgehend geantwortet, mit den hier aufgeführten Argumenten (wenn auch nicht so ausführlich). Eine Antwort darauf kam nicht.

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Doc Baumann

Doc Baumann befasst sich vor allem mit Montagen (und ihrer Kritik) sowie mit der Entlarvung von Bildfälschungen, außerdem mit digitalen grafischen und malerischen Arbeitstechniken. Der in den Medien immer wieder als „Photoshop-Papst“ Titulierte widmet sich seit 1984 der digitalen Bildbearbeitung und schreibt seit 1988 darüber.

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15 Kommentare

  1. Na, das hat den Doc ja sehr getroffen. Einen ganzen langen Beitrag mit Rechtfertigungen war es ihm wert. Na so was…
    Was mich wundert: kamen solche „Beschwerden“ nicht schon häufiger, und auch von Männern? Ich persönlich – und ich bin ein Mann – empfinde viele Titelbilder der Docma so abstoßend, dass ich das Heft nie offen hinlege, weil es mir peinlich wäre, damit in Verbindung gebracht zu werden (Beispiel: Docma 92: Ein Mann verhaut einer nackten Frau den Po).
    Ich bin mir ziemlich sicher, das anpruchsvollere Titelbilder und Bildbeispiele, die dem Niveau des geschriebenen Inhaltes der Zeitschrift entsprechen, auch dem Verkauf förderlich wären.
    Mit Grüßen von Jens

    1. Hallo Jens – na ja, man kann ja nicht alles wissen – aber das „peinliche DOCMA-Cover“ von Heft 92 war das Siegerbild des DOCMA-Awards, von der ganzen Jury gewählt. Und es zeigt auch nicht einen Mann, der einer Frau den nackten Po verhaut, sondern einen Priester, der einen Messdiener missbraucht. Die Montage zitiert das Gemälde von Max Ernst „Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen“ (https://museenkoeln.de/portal/bild-der-woche.aspx?bdw=1998_29). Ein Max-Ernst-Gemälde offen hinzulegen ist eigentlich nicht sonderlich peinlich … Wieviel anspruchsvoller, als ein zentrales Werk der neueren Kunstgeschichte zu zitieren, darf’s denn sein? Viele Grüße, Doc

      1. Hallo Doc,
        es ist leider nicht so, dass der durchschnittliche Betrachter einer Zeitschriftentitelseite (also so einer wie ich) das fundierte Wissen eines Doktors der Kunst mitbringt. Und auch die ganze Aufmachung der Titelseite läßt nicht erahnen, welch tiefschürfender Kunstgedanke diesem Bild zu Grunde liegt (satirisch gemeint) .
        Da verhaut ein Mann einer nackten Frau den Po – so sieht das aus für mich.
        Und die Jury mag Gründe gehabt haben, dieses Bild als Siegerbild zu nehmen – das ändert für die Bildwirkung auf mich rein garnichts.
        Mit Grüßen von Jens

        1. Hmm … für mich war es ziemlich offensichtlich, dass es sich bei der nackten Person, die der Priester übers Knie gelegt hat, um einen männlichen Jugendlichen handelt, der durch das Weihrauchfass als Messdiener identifizierbar ist. Wir hatten durchaus damit gerechnet, dass dieses Motiv Anstoß erregen würde, aber doch eher bei Katholiken, die sich an der kirchenkritischen Botschaft stören würden (katholische Würdenträger schauen bei sexuellem Missbrauch durch ihre Priester weg). Es lässt sich nie ganz ausschließen, dass ein Bild missverstanden wird, aber wenn das passiert, können wir nichts tun, als das Missverständnis aufzuklären.

        2. Hallo Jens,
          ich akzeptiere gern, dass nicht jede/r über das Hintergrundwissen verfügen muss, in dieser Montage das Zitat von Max Ernst wiederzuerkennen. Dann tun sich aber zwei Probleme auf: Zum einen kann man dann wenigstens erwarten, dass ein Heftleser (auf Seite 117 der Ausgabe ausführlich und ganzseitig erläutert) zur Kenntnis nimmt, wie und auf welcher Grundlage das Bild entstanden ist. Und zweitens: Wer ist „schuld“, wenn ein Zitat nicht erkannt wird? (Den Jury-Mitgliedern, außer mir auch keine Kunstwissenschaftler, war es vertraut)?
          Wenn das Argument dann allerdings lautet: kenne ich nicht und auf mich wirkt es nun mal so, dann muss man den kompletten Kontext künsterischer und gestalterischer Arbeit in Frage stellen, wo nahezu alles von impiziten und expliziten Zitaten abhängt. Und genau das war ja auch das Thema des Awards: Remix Culture.

  2. Oh ha …
    Erst beschwert sich ein Leser über das seiner Meinung nach zu geringe Niveau, bekennt sich allerdings wenig später zur Unwissenheit. Und schiebt trotzig nach, dass sich für ihn nix ändert.

    Meinungsfreiheit (das muss man doch mal sagen dürfen …) ist eine prima Sache, die es zu verteidigen gilt. Auch wenn es schwer fällt – man muss Peinlichkeiten hinnehmen, die der Logik die Schamröte ins Gesicht treiben.

  3. Hier folgt die ausführliche Kritik eines Lesers, der Probleme mit der Anmeldung auf unserer Seite hatte, daher setze ich das jetzt selbst hier rein und antworte dann darauf:

    Lieber Herr Baumann,

    ich habe Ihnen ja gelegentlich geschrieben, weil ich Ihre Kommentare großartig fand und sie/Sie mir aus der Seele sprachen. Aber diesmal…

    Da beschwert sich eine Leserin über Sexismus in der Docma. Das überrascht mich nicht, mir selbst ging der Begriff schon häufig beim Anschauen der (Beispiel)bilder durch den Kopf. Und ich bin ein alter (61), weißer, schwuler Mann.

    Auf diese Kritik antworten Sie mit

    1. „sexistisch“ sei ein sehr dehnbarer Begriff, weshalb Sie ihn
    2. „der Einfachheit halber“ auf das Thema „nackte Frauen im Heft“ reduzieren.

    Das ist ein interessanter kommunikativer Kunstgriff, mit dem Sie im Wesentlichen sagen: Mag sein, dass die Leserin Sexisus sieht. Mir ist das aber zu kompliziert, ich habe auch keine Lust, sie zu fragen und um eine Begründung zu bitten. Stattdessen suche ich mir lieber eine Frage aus, die vielleicht irgendwie damit zu tun hat und bei deren Beantwortung Docma dann gut da steht.

    Ist das nicht ein bisschen unter Niveau? Sie würden ja sicherlich nicht darauf kommen, das Thema „Rassismus“, weil es so „dehnbar“ ist, auf die Zahl der von weißen Polizisten erschossenen Schwarzen zu reduzieren. Und damit dann begründen, dass es in Deutschland keinen Rassismus gebe.

    Sexismus (wie Rassismus, Homophobie, Antiziganismus usw.) ist ein strukturelles Thema. Nackte Frauen _können_ ein Ausdruck davon sein, wie z.B. das Titelbild der Docma 94 deutlich zeigt: Warum sitzt da eine _nackte_ Frau auf dem Stuhl statt einer bekleideten? Ließe sich der „Unterwasser“-Effekt ab S. 105 nicht auch anders illustrieren als mit einer in hautenges Gummi, Latex oder Leder (kann ich nicht entscheiden) gekleideten weiblichen Figur? Dito „Praxisbeispiel Hautfarbe angleichen“ auf S. 101. Leicht geöffnete (vulgo „sinnliche“) Lippen beim Model links, „verführerischer“ Schulterblick beim Model rechts. Genauso die Modellauswahl auf S. 99 und die Aufmacher für den gazen Text auf S. 96. Die Develop-Persona in Affinity-Photo (S. 83) darf eine Dame mit weitgespreizten Beinen illustrieren.

    Aber da Sie Kunstwissenschaftler sind, schreiben Sie u.a. „Nun, als Kunstwissenschaftler weiß ich, dass seit der Antike Frauen dieser Altersklasse bevorzugt Modelle von Aktdarstellungen waren (und sind) und das abendländische Ideal weiblicher Schönheit repräsentieren.“ Pallas Athene „gerade dem Teenager-Alter“ entwachsen? Aphrodite? Von Michelangelo reden wir lieber nicht, der hat ja auch gerne athletische Jünglinge dargestellt. „das abendlänische Ideal weiblicher Schönheit“ … mag sein, aber das ist natürlich definiert von heterosexuellen Männern, die die Kunst über Jahrhunderte dominierten. Es ist also wohl nur das Ideal der kleineren Hälfte der Gesellschaft. Dass man irgendetwas „schon immer“ so gemacht hat, ist allerdings ein hinreichend schlechtes Argument. Immerhin hat man Schwule früher in den Knast oder ins KZ gesteckt und Frauen als Hexen verbrannt. Zivilisatorischer Fortschritt darf auch die Darstellung von Menschen in der Kunst betreffen, die Ansichten darüber können sich wandeln.

    Statt auszurechnen, wie viel Prozent der Docma-Fläche mit nackten Frauen bedeckt ist, wäre es m.E. lehrreicher, Frauenbilder in mehr oder weniger „erotischen“, lasziven, sexualisierten Posen zusammenzuzählen. Und sich zu überlegen, _warum_ die Damen in dieser Situation so dargestellt werden. Ob das nötig ist für den behandelten Sachverhalt. Ob man auch Frauen in anderen Posen nehmen könnte (bspw. wie auf S. 110/111). Oder einen Mann. Halbnackt, ganz nackt, lasziv guckend, vielleicht so wie in der guten alten Davidoff-Werbung (oder noch besser: Care, aber daran erinnert sich vermutlich niemand mehr).

    Kurz: Sie haben Ihrer Leserin (und den Mitlesenden) signalisiert, dass Sie den Vorwurf „Sexismus“ nicht ernst genug nehmen, um sich mit ihm zu beschäftigen. Stattdessen haben Sie sich ein Thema ausgesucht, um das es nicht ging. Und damit haben Sie dann der Leserin „bewiesen“, dass ihre Kritik unberechtigt ist. Kein Wunder, dass sie nicht mehr darauf antwortet. Wichtig wäre m.E., so eine Kritik in dem Sinne ernst zu nehmen, dass man nachfragt und zuhört. Ich fand in dem Zusammenhang das Buch „Sprache und Sein“ von Kübra Gülümsay sehr erhellend.

    Ach ja, da Sexismus ja ein strukturelles Problem ist: Zählen Sie doch bei Gelegenheit mal nach, wie viele Frauen unter den Autor_en_ der Docma sind. In den Ausgaben 92/93/94 habe ich keine einzige gefunden. Dito bei Friends of Docma in der Nr. 93.

    Herzliche Grüße C. K.

    1. Lieber Herr K.
      Vielen Dank für Ihren ausführlichen Text. Ich werde gern auf Ihre zentralen Kritikpunkte eingehen:

      Die Reduktion von „Sexismus“ auf „Bilder nackter Frauen“ habe ich nicht deswegen vorgenommen, weil ich mich um das Problem herumdrücken wollte oder um einen „kommunikativen Kunstgriff“ anwenden, sondern weil ich zuvor geschrieben hatte, dass sich über Meinungen schlecht diskutieren lässt.
      Frau P. findet das Cover sexistisch – ich nicht. Dabei hätte ich es ja belassen können. Sexismus kann man nicht messen – die Quadratzentimeter mit Bildern (halb-)nackter Frauen dagegen schon. Mir ging es an dieser Stelle lediglich um die Möglichkeit der Quantifizierung.
      Und bereits wenige Zeilen darunter bin ich dann ja auch wieder zum Begriff „Sexismus“ zurückgekehrt.
      Gäbe es im konkreten Kontext die Notwendigkeit, „Rassismus“ zu quantifizieren, würde ich ebenso vorgehen, ohne damit zu behaupten, der Begriff sei mit einer solchen Reduktion hinreichend erfasst.

      Zum Alter der Frauen und meiner Behauptung, „dass seit der Antike Frauen dieser Altersklasse bevorzugt Modelle von Aktdarstellungen waren (und sind) und das abendländische Ideal weiblicher Schönheit repräsentieren“. Sie stellen das mit Bezug auf Pallas und Aphrodite in Frage. Dabei kann es ja nicht um das Alter der (unsterblichen) Göttinnen selbst gehen, sondern um ihre Darstellungen in Statuen und Gemälden. Nun, Athena wird in der Regel reifer dargestellt, war aber auch nie typisch für die Darstellung weiblicher Schönheit (obwohl ich die Statue der Athena Giustiniani in den Vatikanischen Museen für die einer außerordentlich schönen Frau halte). Aphrodite dagegen wurde immer mit einem sehr jungen Körper dargestellt (nicht Teenager, aber dem Teenager-Alter entwachsen).

      Dass etwas schon immer so war“, ist in der Tat kein hinreichendes Argument. Allerdings finde ich es bedenklich, die jahrtausendealte Tradition der abendländischen Kunst (die unsere Wahrnehmung, Geschmacksurteile und Einstellung wesentlich beeinflusst hat), mit Schwulen im KZ und Hexenverbrennung in einen Topf zu werfen. Natürlich wandeln sich auch ästhetische Vorstellungen – aber gerade unser Thema ist ein Beispiel dafür, dass sich bestimmte ideale seit Jahrtausenden eben nicht gewandelt haben.

      Zu Ihrer Anmerkung der „sexualisierten Posen“: Das sehe ich in den meisten Fällen nicht so. Beim Tutorial „Gleiche Farbe“ etwa hatte ich lediglich zwei vergleichbare Bilder mit viel nackter Haut gesucht, um die Farbübertragung daran zu exemplifizieren – und extra drauf geachtet, dennoch keine Brüste zu zeigen. Wenn diese für mich völlig harmlosen Bilder auf Sie „lasziv“ wirken, dann sind wir einfach wieder an dem Punkt, wo ich sagen muss: Ihre Wahrnehmung und Ihre Konnotationen in allen Ehren, aber ich sehe es nicht so.

      Sie schreiben, ich habe den Vorwurf des Sexismus nicht ernst genug genommen. Doch, habe ich, aber ich teile ihn nicht in diesem Fall (und ich habe durch das zweite Bild in meinem Beitrag visualisiert, was ich darunter verstehen würde). Und, mit Verlaub, mein Text ist doch wohl ausführlich genug (eigentlich viel zu lang); hätte ich die Kritik von Frau P. – und Ihre – nicht hinreichend ernst genommen, hätte ich sie weder im Blog überhaupt aufgegriffen noch mir so viel Mühe gemacht, meine abweichende Position möglichst nachvollziehbar zu erläutern.

      Und was schließlich die Zahl der Autorinnen in DOCMA betrifft: Vielleicht hat das ja was mit der Zahl der Autorinnen zu tun, die überhaupt über Photoshop und Bildbearbeitung schreiben? Als DOCMA-Leser wissen Sie sicherlich, dass wir schon viele Texte und ganze Serien von weiblichen Verfasserinnen im Heft hatten. (Übrigens finde ich es sexistisch, das zu zählen, als brauchten wir Quoten-Autorinnen, um unsere Fortschrittlichkeit zu belegen und als ginge es um das Geschlecht der Verfasser/innen und nicht um die inhaltliche Qualität der Beiträge.) Aber wenn Sie uns eine kompetente Autorin vorschlagen möchten – oder sich eine auf Grund dieses Disputs von sich aus bei uns melden möchte – sind wir da genauso offen wie Männern gegenüber.

      Mit ebenfalls herzlichem Gruß
      Doc Baumann

  4. Vielen Dank! Ich denke auch, nur so kommt man weiter. Ich behaupte ja nicht, mit allem recht zu haben – erwarte aber, um überzeugt zu werden, gute Gegenargumente. Bei den negativen Kommentaren stören mich vor allem jene, die auf saubere Argumentation verzichten und die Person des Verfassers angreifen – das ist einfach schlechter Stil und nimmt die Motivation, darauf einzugehen.

  5. Hallo zusammen,
    nehmt das nächste Mal nen Kerl in Badehose. Würde mir jetzt keine Probleme machen ^^
    Dann sind solche fruchtlosen Diskussionen obsolet.
    Ansonsten weiter so. Ihr macht nen super Job hier. Lasst es euch nicht von ein paar ……….. vermiesen.
    LG
    Rued

  6. Hallo Doc,
    mach dich bitte nicht verrückt. Das ist eine Kafka-Falle.
    Diese neuen Puritaner sind weder konsistent in ihrer Philosophie, ihren Forderungen noch kann man sie zufriedenstellen, egal wie viel Mühe man sich gibt. Ich beobachte in letzter Zeit hier eher das Gegenteil. Sobald man sich für irgendetwas Entschuldigen möchte und auf Forderungen auch nur einen pixel weit eingeht, benehmen die sich diese Leute wie Haie welche Blut im Wasser gewittert haben.
    Halt die Ohren steif und mach dein Ding.
    LG
    Adi

  7. Hallo Adi,
    danke für den Tipp – aber wie Du gesehen hast, habe ich in der Woche drauf noch mal sehr ausführlich Stellung genommen – und dabei zwar nicht gerade um Entschuldigung gebeten, aber durchaus gewisse Probleme eingeräumt (z.B. dass eine solche durchdachte Argumentation auch von den falschen Leuten dankbar aufgegriffen werden kann, von denen mich sicherlich mehr trennt als von meinen Kritikerinnen). Ich bin nach wie vor so naiv, auf die Kraft von nachvollziehbaren und belegbaren Argumenten zu setzen. Wenn sich dann irgendwann zeigt, dass man/frau sich auf dieser Ebene nicht auseinandersezen mag, hab ich’s wenigstens versucht, mehr kann ich nicht tun.
    auch LG
    Doc

  8. Danke, Doc für diese durchdachten Antworten. Als bildender Künstler war ich schon öfters mit dem Thema konfrontiert und habe mehrfach absichtlich Männer abwertend/als Objekt/etc. dargestellt in der Hoffnung, das würde irgendwann bemerkt oder könnte als Beispiel herhalten. Leider alles Fehlanzeige. Interessiert schlicht kein Schwein. Ist ja einerseits ein gutes Zeichen, aber andererseis scheinbar nicht das Beutschema als Aufreger. Es fand sich schlicht niemand, der mir da einen Strick draus drehen wollte.

  9. Guten Tag Herr Baumann,
    warum kaufe ich Docma und andere Photozeitschriften selten? Aus genau den Gründen, die die Leserin genannt hat: mir gefällt das Frauenbild nicht. Ihr ganzer Artikel macht deutlich, dass Sie sich nicht mit der Genderfrage auseinandergesetzt haben. Eines Tages wird es Ihnen so gehen wie der Autoindustrie, die die Umweltfrage total verschlafen hat. In dieser Gesellschaft ändert sich das Bewußtsein über die Geschlechterfrage und der Umgang damit, auch wenn „alte weisse Männer“ die Entwicklung verschlafen.
    Herzliche Grüße, Regine

    1. Hallo Regine,
      doch, habe ich. Aber das bedeutet ja nicht automatisch, dass ich bei dieser Auseinandersetzung zu denselben Ergebnissen kommen muss wie Sie. Ich finde vieles widersprüchlich und unzureichend begründet, und wenn ich die lange Zeit des Nachverfolgens seit den 1970ern überblicke, hat es auch sehr viele Veränderungen, Kehrtwendungen und Neuorientierugen gegeben.
      Es mag durchaus sein, dass ich gewisse Entwicklungen nicht nachvollziehen mag (ohne sie deswegen zu verschlafen) – aber nach dieser Begründung müsste ich inzwischen AfD-Positionen einnehmen, nur weil ein relevanter Teil der Bevölkerung sie heute vertritt. Und ich befürchte, dass es mehr Änderungen im gesellschaftlichen Bewusstein in dieser Richtung gibt als in der Geschlechterfrage, so, wie Sie sie vertreten. Das kann wohl also kaum eine hinreichende Begründung für eine Positionsänderung sein, wenn mich die Argumente nicht überzeugen.
      Herzliche Grüße zurück, DocB

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