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(WS) Animalische Ahnen



Wie man sich aus alten Familienfotos Charaktere für ein surreales ­Erzählprojekt bastelt, erklärt Rike Mahlberg
Ein Bild muss für sich stehen können. Doch ist es oftmals interessanter, wenn man seinen Bildern durch Texte eine zusätzliche Bedeutung gibt. Die meisten Fotografen beschränken sich in dieser Hinsicht maximal auf einen Bildtitel. Rike Mahlberg erzählt dagegen in ihren Arbeiten gerne lange Geschichten, bestehend aus mehreren Bildern und Texten. Oder sie geht noch einen Schritt weiter und liefert ? wie in diesem Fall ? dem Betrachter die Ausstattung, um eigene Geschichten aus einer Szene heraus weiter zu entwickeln.
Eine Art Gesellschaftsspiel also mit selbstgestalteten Spielkarten aus Photoshop. Das Projekt ?Ahhhhhnen? zeigt exemplarisch, wie man mit collagierten Bildern eine virtuelle Welt erschaffen kann, die Raum für die eigene Fantasie lässt.
Zunächst hatte die Künstlerin Vintageprints aus dem Familienalbum gescannt und diese anschließend mit Tierköpfen verfremdet. Als die Ahnengalerie bildlich fertiggestellt war, erhielten die Charaktere eine erzählerische Grundausstattung. Also einen Namen, Beziehungen zueinander und ein paar verbindende Handlungselemente, die eine kleine, szenische Geschichte ergaben. Stilistisch bedient sich Mahlberg dabei bild- wie textlich der Ästhetik der Kaiserzeit. Um die Grundzutaten von interessierten Betrachtern weiter ausgestalten zu lassen, lud Rike Mahlberg die fünf Bilder einzeln mit entsprechender sprachlicher Verlinkung in die Fotocommunity, wo sich mittels der Kommentarfunktion bald eine ganze Reihe von mehr oder weniger geistreichen Weiterentwicklungen fanden. Was dabei herauskam, kann jeder selbst unter (www.docma.info/5287.html) nachlesen. Wir wollen uns hier auf die photoshop-technische Seite des Projekts konzentrieren und am Beispiel des Dr. Eselsohr zeigen, wie solche Mischwesen entstehen. Was genau dafür zu tun war, erklärt Rike Mahlberg in ­eigenen Worten. (ck)


Die einzelnen Schritte des Workshops vom Ausgangsmaterial bis zum fertigen Ergebnis finden Sie in DOCMA 26.


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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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