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Farbräume

Digitalfotografen kommen nicht umhin, sich mit Farbräumen auseinanderzusetzen, denn Farbraumkonvertierungen sind des ambitionierten Fotografens tägliches Brot, beispielsweise bei den Kameraeinstellungen, der Konvertierung von RAW in TIFF-Dateien und dem anschließenden Drucken.

Schaut man bei Wikipedia, so steht geschrieben: „Der Farbraum einer farbgebenden Methode umfasst möglichst alle Farben, die innerhalb des Farbmodells darstellbar sind. Bei der Verwirklichung der Farbdarstellung sind zwangsläufig alle farbgebenden Methoden verlustbehaftet. Einige Farben haben zwar einen definierten Farbort, sind aber mit den verfügbaren Farbmitteln nicht darstellbar. Die darstellbaren Farben bilden innerhalb des Farbmodells einen Körper, auch als Gamut bezeichnet. Dieser Körper wird Farbraum genannt, der Farbraum kann im idealen Fall das ganze Farbmodell erfüllen. Farbräume dienen zur Visualisierung von Differenzen zwischen einem Idealzustand und der geforderten Realität.“
Kommen wir lieber zur Praxis, denn nicht alle wissen, das bei jeder Umwandlung von dem einen Farbraum in einen anderen, Farben verloren gehen. Farben lassen sich im Handumdrehen, also beispielsweise von Adobe RGB in sRGB, umwandeln – entsprechend schnell sind Farben verschwunden. Farbräume – und das gibt auch die Ausführung in Wikipedia wieder – sind theoretische Konstruktionen. Der Grund liegt auf der Hand, denn nur so ist es möglich, Farbe nach festgelegten Kriterien zu beschreiben und innerhalb dieses Farbraums vergleichbar und damit steuerbar zu machen.
RGB Würfel
Jeder Anwender sollte wissen, dass zwischen einem Arbeits- und Gerätefarbraum unterschieden wird. Bei sRGB, Adobe RGB oder CMYK handelt es sich um Arbeitsfarbräume. Es sind quasi dreidimensionale Gebilde, die über eine Helligkeits- Magenta-Grün, und eine Blau-Gelb-Achse verfügen. Farben, die das Gerät – Kamera, Monitor, Drucker – darstellen kann, werden als Gerätefarbräume bezeichnet, die abhängig von der Hardware und den zur Verfügung stehenden Profilen sind. Fotografiert man im JPEG-Modus mit seiner digitalen Spiegelreflexkamera, gilt es, die Kameraeinstellungen im Blick zu haben, denn der Kamerafarbraum wird auf den eingestellten Arbeitsfarbraum (sRGB oder Adobe RGB) konvertiert / reduziert. Das bedeutet, dass digitale Spiegelreflexkameras wesentlich mehr Farben aufzeichnen, als in den gebräuchlichen Arbeitsfarbräumen Platz finden. Wird im RGB-Modus fotografiert, spielt das übrigens keine Rolle, da man später bei der Konvertierung den gewünschten Arbeitsraum auswählen kann.
Eine digitale Spiegelreflexkamera kann zirka 1,6 Millionen Farben wiedergeben, der Adobe RGB-Farbraum umfasst zirka 1,3 Millionen Farben und der sRGB-Farbraum an die 900.000 Farben. Man muss kein großer Rechenkünstler sein, um zu erkennen, dass der Adobe RGB Farbraum annähernd 50 Prozent mehr an Farben umfasst als sRGB. Prinzipiell sollte man immer im Adobe RGB Farbraum fotografieren, denn so hält man sich alle Optionen offen. Werden diese Aufnahmen beispielsweise für das Internet / die Bildschirmdarstellung oder die Projektion benötigt, reicht sRGB aus und dahin lassen sich die Adobe RGB-Bilder bei Bedarf konvertieren.
Quelle: profoto-online.de

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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