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Digitale Ordnung ist das halbe Leben

Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts entwickeln neue intelligente Technologien, die in der digitalen Bilderflut Ordnung schaffen.

Dem Bilderchaos Herr werden ? in Zeiten der digitalen Fotografie ist Unterstützung beim Archivieren von Bildern sehr gefragt. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT haben auf der CeBIT neue intelligente Technologien vorgestellt, die in der digitalen Bilderflut Ordnung schaffen.
Man hat es quasi vor Augen: das Foto aus Malaga vor drei Jahren. Die ganze Familie war damals beim Sonnenuntergang am Strand. Nur, wo ist das Bild bloß gelandet? Seitdem es Digitalkameras gibt, ist Fotografieren zum Volkssport geworden. Tausende von Bildern entstehen in kürzester Zeit und füllen Gigabytes der Festplatte. Wer aber nach Jahren seine Schnappschüsse noch wiederfinden möchte, muss sorgfältig Ordnung halten und wie bei Papierfotos auch, die digitalen Bilder »beschriften«. Damit haben sowohl Profis als auch schnappschusswütige Amateurfotografen zu kämpfen.
In Zukunft könnte das System aceMedia diese lästige Arbeit erledigen. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT stellten auf der CeBIT einen Prototypen vor, der Bilder beim Speichern auf der Festplatte selbständig und intelligent organisiert. Das Projekt wird von der EU gefördert. aceMedia untersucht neue Bilder hinsichtlich einer Vielzahl von visuellen und inhaltlichen Eigenschaften.
Bei der Analyse entgeht aceMedia nach Angaben der Entwickler kaum etwas: Das System kann beispielsweise erkennen, ob eine Aufnahme drinnen oder draußen gemacht wurde. Ebenso soll das Programm ?wissen?, ob es eine natürliche oder eine künstliche Landschaft vor sich hat und so das Strandpanorama von der Skyline unterscheiden.
Auch Gesichter soll sich das System einprägen können. Erkennt aceMedia ein Gesicht wieder, ordnet es dem Bild den Namen der Person zu. Automatisch »beschriftet« das System dann jedes Bild entsprechend seiner Merkmale. Experten nennen diese digitalen Beschriftungen auch Metadaten. Anhand dieser lässt sich ein Bild jederzeit leicht wiederfinden. Suchen kann der Anwender entweder indem er das gewünschte Stichwort eingibt, oder aber ein Beispielbild auswählt, zu dem aceMedia dann alle visuell ähnlichen Bilder anzeigt. Eine weitere Funktion von aceMedia: es kann Bilder und Videos auch automatisch in Sammlungen nach Themen oder Zeiträumen ordnen.
„aceMedia wurde nach Angaben des des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik von Anfang an nach den Bedürfnissen von Anwendern entwickelt. Die Kombination neuer Verfahren verspricht eine einfache Handhabung, Flexibilität und Vergnügen und soll damit sowohl professionelle Fotografen und Bilderagenturen als auch Hobbyknipser bei der Archivierung ihrer digitalen Bildbestände unterstützen.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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