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Vorausschauende „Retusche“ per Intelligenz ohne K

„Gewusst wie, spart Energie“ ist seit Jahren mein Lieblingsmotto. Auf TikTok stolperte ich über einen coolen Fotografen-Trick, der zu diesem Motto passt und viel Zeit bei der Retusche ersparen kann.

Später unerwünschte PErsonen auf Hochzeitsfotos sind keine Seltenheit. Da muss man dann aufwendig retuschieren, oder? © Suzy Hazelwood, Pexels
Später unerwünschte Personen auf Hochzeitsfotos sind keine Seltenheit. Da muss man dann aufwendig retuschieren, oder? © Suzy Hazelwood, Pexels

Das Problem

Geschwister und andere Verwandte kommen zu Hochzeiten natürlich mit ihren derzeitigen Partnern. Und diese landen dann selbstverständlich auch auf allen Hochzeitsgruppenfotos. Es ist aber gar nicht selten, dass sich diese Pärchen trennen. Und dann stört der Ex natürlich häufig und Fotografen werden gebeten, diese aus den Bildern zu retuschieren. Und das kostet richtig viel Zeit, wenn es gut aussehen soll – auch wenn man sich inzwischen von künstlichen Intelligenzen helfen lassen kann.

Die Lösung

Auf TikTok ging ein Video viral (inzwischen über 6,8 Millionen Aufrufe, in dem der englische Fotograf Adam Lowndes seine ganz pragmatische und offensichtliche Lösung zeigt: Er nimmt einfach bei Hochzeiten immer auch einen „Safety shot“ auf, also ein Foto zur Sicherheit, für das er die Partner bittet, aus dem Bild zu gehen. Auf der Hochzeit lockert dieser „Witz“ immer auch die Stimmung ein wenig (bisher reagierte wohl noch niemand empört). Und der Fotograf muss nicht aufwendig retuschieren, wenn es denn einmal zum Ernstfall kommt. In den Kommentaren äußerten sich einige, dass sie sich solche Fotos gewünscht hätten, weil eben genau das passiert ist, an das in so einer Situation niemand denken mochte.

Screenshots des (ansonsten unspektakulären) Videos. Vorausschauende „Retusche“ per Intelligenz ohne K
Screenshots des (ansonsten unspektakulären) Videos.

In diesem Newsweek-Artikel (Englisch) können Sie die Geschichte bei Interesse nachlesen.

Gleiche Denkweise für die inhaltsbasierte Retusche

Ich hielt hier die Idee für praktisch, schon beim Fotografieren so vorausschauend zu arbeiten, dass man sich später viel Arbeit erspart. Eine ähnliche Denkweise liegt übrigens der inhaltsbasierten Retusche mit einem zweiten Referenzbild in Photoshop zugrunde (siehe DOCMA 104, Seite 14), die es zurzeit in der öffentlichen Betaversion zum Ausprobieren gibt. Auch da spart man sich viel Arbeit und erhält ein besseres Ergebnis, wenn man eine spätere Retusche vorausahnt und dazu passend einfach weitere Fotos aus anderen Winkeln oder mit veränderter Position (mindestens eines) aufnimmt. Oder für Bildstapel eine ganze Fotoserie.

Aus DOCMA 104: Indem man ein zweites Foto zur Retusche anbietet, kann der Dialog »Inhaltsbasierte Füllung« ein besseres Ergebnis erzielen. Vorausschauende „Retusche“ per Intelligenz ohne K
Aus DOCMA 104: Indem man ein zweites Foto zur Retusche anbietet, kann der Dialog »Inhaltsbasierte Füllung« ein besseres Ergebnis erzielen.

Wie oben erwähnt: Gewusst wie, spart Energie. 😉

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Olaf Giermann

Olaf Giermann gilt heute mit 20 Jahren Photoshop-Erfahrung sprichwörtlich als das »Photoshop-Lexikon« im deutschsprachigen Raum und teilt sein Wissen in DOCMA, in Video­kursen und in Seminaren.

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