KI-Prompt Inspiration: Highspeed
Wozu braucht man KI, wenn man das auch ganz einfach fotografieren kann? Das werde ich immer öfter gefragt und bei vielen Beispielen habe ich auch keine bessere Antwort als: „Es geht einfach mit weniger Aufwand“ (beispielsweise in der Highspeed-Fotografie). Ein Argument, das übrigens schon bei den Diskussionen um den Einsatz von Photoshop vor einem Vierteljahrhundert immer gerne strapaziert wurde.
Highspeed nach Vorbild
Highspeed-Fotografie ist allerdings ein Thema, bei dem jedem Fotografen die Vorzüge auf den ersten Blick klar sein dürften: Keine Schweinerei, keine Highspeed-Blitze und keine Materialschlacht. Schauen wir mal, was geht – am besten gleich beim Klassiker dieses Genres: Der Gewehrkugel die einen Apfel durchbohrt, von Harold Edgerton aus dem Jahr 1964.
Eine entfernte Ähnlichkeit ist da, das Thema gut erkennbar, aber wo ist das Geschoss? Da wir mit der Midjourney Version 5 arbeiten, besteht die Möglichkeit durch die Verwendung ausführlicherer Prompts näher ans Ziel zu kommen.
Etwas besser, aber noch kein großer Erfolg. Ich versuche jetzt mal einen neuen Kunstgriff: Das Bild von Harold Edgerton heißt „30 Bullet Piercing an Apple“. Ich lasse es einfach mal von ChatGPT auf Englisch beschreiben.
Es wird dramatischer, aber von der Patrone ist immer noch nichts zu sehen. Auch viele weitere Versuche schlagen fehl. Es scheint, als mag man bei Midjourney keine allzu martialischen Darstellungen.
Andere Motive
Versuchen wir unser Glück also mal mit Themen, die weniger gewalttätig sind. Zum Beispiel mit einer Erdbeere, die in Milch fällt. Einfach zu beschreiben und dabei hübsch anzusehen.
Zum Schluss erprobe ich mich an einer äußerst beliebten Disziplin der Studiotüftler: Bunte Wassertropfen. Auch wenn ich befürchte, es könnte in Wirklichkeit etwas anders aussehen, so viele gleichzeitig auftreffende Wassertropfen hätten meine Fähigkeiten als Technik-Bastler und Highspeed-Fotograf an die Grenzen (oder darüber hinaus) gebracht.
Eine Frage bleibt: Sind die Bilder jetzt weniger wert, als wenn ich sie mit viel Geld, Schweiß und Tränen fotografiert hätte? Für den Fotografen sicherlich, für den Betrachter nicht unbedingt.
„Es wird dramatischer, aber von der Patrone ist immer noch nichts zu sehen.“ Soweit ich als dummer Laie weiß, wird auch nie die Patrone verschossen, sondern nur der vordere Teil, das Geschoss/die Kugel. 🙂
Aber das wissen wir doch!