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Mal was anderes

Gerhard Zimmert beschreibt für Umsteiger in seinem Buch „Digital Workflow für Fotografen“ die verschiedenen Stationen des digitalen Workflows.

Photoshop-Bücher werden meist von Bildbearbeitern geschrieben und Fotobücher blenden auch heute noch in der Mehrzahl die digitale Nachbearbeitung aus. Tun sie das nicht, sind sie oft ebenfalls von Bildbearbeitern geschrieben, die dann wieder dazu tendieren fotografischen Aspekte zugunsten der Postproduktion zu verschieben. Aus diesem Grund erscheint ein Buch von einem erfahrenen Analogfoto-Umsteiger, der gegen die Widrigkeiten der digitalen Welt kämpft, als Buchkonzept äußerst erfrischend.
Gerhard Zimmert hat sich als Profifotograf seit 25 Jahren mit Naturfotografie befasst und beschreibt recht subjektiv, wie er in der digitalen Welt auf Probleme stößt, die kein Bildbearbeiter in dieser Form wahrnehmen würde. Das lässt nun aber nicht den Rückschluss zu, die Themen wären unerheblich. Eher im Gegenteil ? mit großer Wahrscheinlichkeit haben viele erfahrene Profis eben diese Probleme und niemand von den Fachautoren kümmert sich darum.
Das erstaunlich textlastige Buch ist in vier Abschnitte unterteilt und umreißt im ersten Kapitel den Arbeitsablauf des Fotografen mit digitaler Technik, von den Kamera-Einstellungen über die Raw-Konvertierung bis zur Datensicherung. Danach werden die vom Autor bevorzugten Softwareprodukte (C1, Photoshop, iMatch und verschiedene Programme zur Datensicherung) in ihrer Funktion umrissen. Erstaunlicherweise widmet Zimmert hier den Grundeinstellungen fast mehr Aufmerksamkeit als den eigentlichen Arbeitsfunktionen. Diese Herangehensweise lässt sich nur so erklären, dass der Profi-Fotograf sein Bild nicht mit allerlei Features „optimieren“ will. Ihm steht der Sinn eher danach, das handwerklich an sich schon fast perfekte Bild ohne Verluste mit den digitalen Mitteln zu erfassen und zu verwalten.
Abschnitt zwei behandelt in fast gleicher Ausführlichkeit das Thema Farbmamagement, während sich der dritte Teil mit der Ausgabe der Bilder auseinandersetzt. Hier geht es auch wieder um Photoshop, diesmal aber in Kombination mit den EFI-Software-Rips Photo Edition und Colorproof XF. Der vierte und letzte Abschnitt behandelt in gebotener Kürze spezielle Erfahrungen bei der Outdoor-Fotografie. Die hier vermittelten Erfahrungen werden all jene interessieren, die mit ihrer stromfressenden Ausrüstung unwirtliche Gegenden jenseits der stromversorgten Zivilisation aufsuchen und dort arbeiten möchten.
Zimmerts Buch dürfte besonders für Berufsfotografen, die mit normalen Photoshop-Büchern wenig anfangen können, ein Quell der Erkenntnis sein; ganz besonders wenn es ihnen darum geht technische Hürden durch auf den Punkt gebrachte Informationen zu umschiffen.
Digital Workflow für Fotografen
Gerhard Zimmert
Broschiert, 364 Seiten
Mitp-Verlag, Oktober 2005
EUR 39,95
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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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