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Wie viel Foto-Equipment braucht man?

In Fotoforen und auf Stammtischen wird ja liebend gern, häufig und ausschweifend über das Zusammenstellen des optimalen Objektivparks diskutiert. Welche Objektive sind ein Must-have, wie deckt man optimal den gesamten Brennweitenbereich ab und welches Lichtequipment muss man unbedingt haben? Und so weiter … Wie sinnvoll ist das?

ronstik - Fotolia
Foto: ronstik – Fotolia

„Was braucht man?“ – Die richtige Frage?

Ähnliche Diskussionen gibt es auch in der Bildbearbeitung. Welche Plug-ins muss man alle unbedingt haben? Welche Brushes? Und so weiter und so fort. Wie sinnvoll sind diese Fragen für sich allein genommen?

Denn komischerweise fällt bei allen Diskussion des öfteren eine Frage irgendwie unter den Tisch: Was willst du überhaupt erreichen? Ich bin oft sehr beeindruckt, was manche Leute an Technik und Software gebunkert haben … von denen man in den Fotos dann oft wenig sieht.

Muss man als Hobbyist für jede Eventualität ausgerüstet sein und zum Beispiel die besten Objektive von 8 bis 400 mm im Schrank haben? Denn darauf läuft es letztlich hinaus, wenn man sich mal eben alles Empfohlene kauft: Das meiste wartet sehnsüchtig im Schrank darauf, mal wieder eingesetzt zu werden.

Fotografierende Menschen (ich schreib jetzt nicht „Fotografen“ ;-)) haben nun einmal verschiedene, bevorzugte Motive. Wer beispielweise vor allem wilde Tiere fotografiert, wird mit einem Weitwinkelobjektiv in der Regel eher wenig Spaß und Erfolg haben; der braucht also in erster Linie ein Tele oder – für die kleinen Tierchen – ein Makro. Lichtequipment wird hier in erster Linie für den Makrobereich benötigt – und das ist wieder etwas ganz anderes, als es People-Fotografen benötigen würden.

Apropos People-„Fotografen“ – deren wichtigstes, unentbehrliche Zubehör ist da mittlerweile sicherlich der Selfiestick geworden, oder? 😉 Aber auch hier ist die Frage, ob man das und was man wirklich braucht – ebenso wie die bereits angesprochenen Plug-ins und Pinsel für Photoshop.

Hier fehlt die Selfiestange! Nomad_Soul - Fotolia
Hier fehlt die Selfiestange für mehr Fotoglückseligkeit! Foto: Nomad_Soul – Fotolia

Was willst du erreichen?

Tipp: Sammeln Sie nicht einfach drauf los, sondern fragen Sie sich immer, was genau Sie erreichen möchten …

… also warum Sie Fotos/Bilder aufnehmen, wovon Sie diese Bilder machen und ob Sie einen bestimmten Bildstil erzielen wollen.

Erst dann sollten Sie sich fragen, was Sie dafür benötigen. Und hier greifen dann natürlich viele Faktoren ineinander – und gerade für einen Anfänger ist es oft schwierig zu erkennen, was genau nun einen Bildeffekt („Wie geht das?“) vor allem ausmacht. Mal ist es die extreme Offenblende, mal die durchgehende Schärfe, mal das interessante Licht und nicht unbedingt immer die Bearbeitung (obwohl diese in der Regel immer eine Rolle spielt). Was Sie nur nicht tun dürfen, ist Ihr Seelenheil auf einen einzigen Faktor zu setzen: Allein eine neue Linse macht noch keine schönen Fotos und mit keinem – noch so teurem/guten Plug-in – können Sie am Ende der Bildentstehungskette alles nachholen, was Sie vorher versäumt haben. 😉

Foto: Olaf Giermann
Foto: Olaf Giermann

Das Equipment auch ausnutzen

Aber, falls Sie doch schon wirklich ALLES an Equipment angesammelt haben, was es so gibt, dann nutzen Sie es auch wirklich aus, um zum Beispiel Filme wie diesen aufzunehmen:

[youtube height=“HEIGHT“ width=“WIDTH“]https://www.youtube.com/watch?v=mrFYdZd0cpc[/youtube]

Denn bei allem geht es doch letztendlich um den Spaß an der Sache. Wenn dazu auch Spaß am Besitzen zählt – sei es drum!

Beste Grüße,

Olaf Giermann

Olaf Giermann
Olaf Giermann
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Olaf Giermann

Olaf Giermann gilt heute mit 20 Jahren Photoshop-Erfahrung sprichwörtlich als das »Photoshop-Lexikon« im deutschsprachigen Raum und teilt sein Wissen in DOCMA, in Video­kursen und in Seminaren.

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Kommentar

  1. Ist es nicht aufregend, wenn man etwas Unvernünftiges tut und sich ein teures Objektiv leistet, das man streng genommen nicht wirklich braucht? Als fotografierender Mensch muss man doch die Prioritäten beachten :-).

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