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Angetestet: Akvis Coloriage 5

Akvis Coloriage ist ein Bildbearbeitungs-Plug-In für komplexe Ein- und Umfärbungen von Bildern. Ab Version 5 läuft es erstmals auch als eigenständige Anwendung.

Akvis hat das Programm zum Colorieren von Farb- und Schwarz-Weiß-Bildern auf Version 5 aktualisiert und bietet ab sofort auch eine Standalone-Version, die unabhängig von einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop einsetzbar ist. Die Software eignet sich, um Bildelemente in Schwarz-Weiß-Fotos nachträglich einzufärben, Bleistiftzeichnungen auszumalen ? etwa im Manga-Stil ? und Farbbilder selektiv ein- oder umzufärben. Auch der Einsatz zu Planungszwecken, etwa für die Farbwahl der Wohnungseinrichtung oder der Wandfarben, ist möglich. Das Programm bearbeitet RGB-Bilder in den Formaten Bmp, Jpg und Png und verfügt über eine Funktion zum Ausdrucken von Bildern.
Coloriage präsentiert sich mit einer aufgeräumten und intuitiv bedienbaren Oberfläche. Darauf sind ein Original- und ein Vorschau-Register, eine kompakte Werkzeug- und Menüleiste, eine Navigationsanzeige, eine Farbpalette und eine Farbbibliothek untergebracht. Zum Färben müssen die vorgesehenen Bildbereiche zunächst markiert werden. Dies geschieht im Original-Register. Dazu werden sie mit dem Werkzeug Stift grob mit einer innen liegenden Umrisslinie in der gewünschten Farbe gekennzeichnet. Bei großen, scharf abgegrenzten Objekten genügen einige Striche innerhalb. Soll die Farbe eines Objekts in einem Farbfoto geändert werden, ist zusätzlich mit dem Farberhaltungsstift eine möglichst enge Linie um das Objekt zu ziehen. Ein fließender Farbverlauf kann durch einen größeren Abstand zwischen den Markierungslinien angrenzender Farben erreicht werden. Korrekturen lassen sich mit dem Radiergummi-Werkzeug oder mit dem Rückschritt-Button erledigen. Wenn alle Markierungen angebracht sind, werden die Farben über einen Klick auf den Start-Button berechnet und im Vorschau-Register angezeigt. Die resultierende Farbe des Objektes hängt von der Helligkeit der ursprünglichen Farbe und dem Helligkeitsumfang der aufgetragenen Farben ab. 
Passende Farben können im Bild, in der Farb-Palette oder in der nach Kategorien geordneten Farbbibliothek (Hauttöne, Holz, Metall, Wolken etc.) abgegriffen werden. Der Helligkeitsumfang der vorgegebenen Farben lässt sich in der Bibliothek per Schieberegler verringern, was jedoch auch zu einem geringeren Kontrast im eingefärbten Bildteil führt. Standardmäßig entsprechen die schwarzen Pixel auf dem Bild den dunkelsten Farbtönen der gewählten Farbe, die weißen Pixel den hellsten. Der Helligkeitsumfang der bereits erstellten Markierungen lässt sich mit dem Füllwerkzeug ändern, das Zauber-Füllwerkzeug ändert die Farbe aller Markierungslinien der gleichen Farbe und der gleichen Helligkeit. Markierungen eines Bildes lassen sich für eine spätere Verwendung oder Änderung abspeichern.
Je nach Beschaffenheit einer Bildvorlage erfordert das Färben nur geringen Aufwand, vor allem bei gut gegeneinander abgegrenzten Flächen. Bei Vorlagen mit nur schwach abgegrenzten Bildelementen ist man jedoch auf ein Bildbearbeitungsprogramm angewiesen, da Coloriage keine Möglichkeiten bietet, Auswahlen und Masken zu erstellen. Eine in Photoshop aktive Auswahl wird zwar ignoriert, die Plug-In-Version unterstützt aber immerhin das Arbeiten auf einer in Photoshop gewählten Ebene. So bietet es sich als work-around an, problematische Bildteile in Photoshop auszuwählen, in separate Ebenen zu kopieren, und diese dann mit Coloriage zu bearbeiten.
Für registrierte Kunden ist die Aktualisierung kostenlos. Wer eine Privatlizenz für das Plug-In besitzt, kann nur dieses kostenlos aktualisieren (oder auf eine Deluxe-Lizenz upgraden). Besitzer einer Firmenlizenz erhalten auch die Standalone-Version kostenlos. Mac-Anwender sollten vor der Installation den Ordner „AKVIS Coloriage“ im Plugins-Ordner löschen, sofern sie von einer älteren Version upgraden möchten.
Deutschsprachige Tutorials und eine 10 Tage lauffähige Testversion finden Sie auf den Internetseiten von Akvis. Akvis Coloriage 5 ist erhältlich für Windows 2000/XP/NT/2003/Vista und Mac OS X 10.3.9 bis 10.4.10. Das Programm kostet je nach Lizenztyp zwischen 75 und 189 EUR.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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