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Englischsprachige Fachbücher

Hier finden Sie eine kleine Auswahl an englischsprachiger Literatur zum Thema ?digitale Bildbearbeitung?.

Wussten Sie, dass der englischsprachige Buchmarkt fast zehn mal so groß ist wie der deutschsprachige? Das bedeutet für englische und amerikanische Autoren nicht nur die Option ? im Gegensatz zu uns deutschen ? mit einem gut laufenden Buch ein spürbares Einkommen zu erzielen, sondern auch Bücher über Spezialthemen schreiben zu können, die trotzdem nicht nur für den Verleger wirtschaftlich bleiben.
Aus diesem Grund lohnt es immer wieder mal zu schauen, was denn jenseits des großen Teichs und abseits der Scott-Kelby-Mainstraem-Titel (die fast alle nach kürzester Zeit auch auf Deutsch erhältlich sind) zu Photoshop und Co. angeboten wird.
Ken Milburn hat einen einen 400 Seiten starken Band über „Digital Photography Expert Techniques“ herausgebracht. In der zweiten Auflage zeigt der Autor wie man als professionell orientierter Fotograf den digitalen Workflow in den Griff bekommt. Was er dabei thematisiert, habe ich in dieser Form und Zusammenstellung bisher noch in keinem deutschen Photoshop-Buch gefunden. Natürlich steht da im Grund nichts überwältigend Neues, doch gelingt es Milburn, seinem Leser professionelle Herangehensweisen (und ihre Notwendigkeit) wie Nicht-destruktives-Arbeiten, fotografische Arbeitstechniken, den Ausleseprozess der Bilder in Bridge, die Entwicklung der Raw-Dateien und Techniken zur Bildoptimierung anschaulich nahezubringen. Im Gegensatz zu den entsprechenden Bänden der Edition DOCMA (Bd: 1, 2, 4, 8 und 10) findet man hier mehr Zusammenhänge, dafür aber leider weniger selbsterklärende Bilder, so dass sehr viel Nachlesen nötig ist, um die Vergleichsdarstellungen nachzuvollziehen. 
Digital Photography Expert Techniques
Ken Milburn
Gebundene Ausgabe, 416 Seiten
O’Reilly,  2. Auflage (3. November 2006)
EUR 43,00
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Da wäre zu Beispiel „Photoshop CS2 For Advertising and Marketing“ von Daniel O. Sorenson mit dem Untertitel „Secrets from an Entertainment Advertising Insider“. Na, klingt das nicht spannend? Im Buch finden sich fünf Projekte jeweils auf zwischen dreißig und vierzig Seiten erklärt. Man lernt dort eine Comic-Zeichnung zu kolorieren, eine Printanzeige für eine wöchentliche Nachrichtensendung mit Freistellern und Ebenentechnik, ein Schlüsselmotiv für eine Marketingkampagne zur Promotion eines Latino-Sängers, ein Plakatmotiv für eine Fernsehserie und ein Film-Plakat zu gestalten.
Für den, der sich mit den wichtigsten Techniken des fortgeschrittenen Photoshop-Anwendes auskennt, ist der technische Teil weit weniger spannend als der (ziemlich ausführlich gehaltene) Bereich der Aufgabenstellung und des „Kundenbriefings“. Auch die dargestellten Anforderungen der Praxis bieten viel Lernpotential, speziell für Quereinsteiger, Berufsanfänger und diejenigen, die sich in der (grafischen) Ausbildung befinden.
Photoshop for the Entertainment Industry
Everything You Need to Know to Do My Job
Daniel Sorenson Broschiert, 296 Seiten, inkl. CD-Rom
Peachpit Press, Oktober 2005
EUR 42,75
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?Creating Photomontages with Photoshop? versteht sich als ein ?Designers Notebook? und enthält dementsprechend eine Auswahl von detailliert erklärten Kreativprojekten verschiedener Künstler. Hier werden die Arbeiten von acht Franzosen präsentiert, die in Ihren Projekten Aquarien in futristischen Blumenvasen anlegen, jungen Damen virtuelle Maßbänder anlegen, Anzeigen für Parfum gestalten, eigenwillige, ans künstlerische grenzende Panoramen entwerfen oder High-Tech Illustrationen beziehungsweise aufwändige Studiomontagen durchführen. Die Idee, Künstlern über die Schulter zu schauen, ist sicherlich nicht neu, aber dennoch sehr lehrreich, zumal diese nicht immer den technisch direkten Weg zu einer Lösung gehen und so interessante Anregungen vermitteln können.
 
Creating Photomontages with Photoshop
A Designer’s Notebook
William Rodarmore
Broschiert, 95 Seiten
O’Reilly,  1. Auflage (4. Februar 2005)
EUR 24,00
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Ein Führer durch die professionelle Fotoretusche und das Zusammensetzen von Bildern will dieses Buch von Glenn Honiball sein. Man kann das gleich vorweg sagen: Er wird diesem Anspruch gerecht. Im Buch lernt man jedoch weniger durch aufeinander aufbauende Lektionen die Welt der Digitalretuscheure kennen, sondern durch kunterbuntes Problemlösen. Zunächst wird ein wenig das Berufsbild des Digitalretuscheurs erläutert, dann geht es auch schon los; und zwar mit Schatten. Glenn zeigt, wie man einfache Schlagschatten und Schatten an komplexen Objekten mit dem Pinselwerkzeug erzeugt, wie man existierende Schatten von einem Bild ins andere mitnimmt, wie man Schatten als stilistisches Mittel einsetzt, welche Fahler man dabei machen kann und vieles mehr. Anschließend lernen wir, einem flachen Bild mehr Tiefe zu geben, sowie Helligkeit und Bildfarben unter Kontrolle zu bekommen. Nach diesen Einstiegskapiteln (die sich aber nicht wirklich an Einsteiger, und wenn dann an sehr professionelle, richten) gibt Glenn richtig Gas: Rauch erzeugen, Menschen digital zum Lächeln bringen, Hintergründe anstricken, stehende Objekte in Bewegung versetzen, Schwarzes weiß und Weißes Schwarz färben stehen ebenso auf den Programm wie mit Schmuckfarben, im Mehrkanal- oder im Duplex-Modus arbeiten, CMYK-Retuschen oder Digitalfotos auf Plakatgröße vergrößern und anschließend die Interpolationsartefakte ausgleichen. Kurzum ein Buch für Praktiker mit viel Vorwissen, die den ein oder anderen Profi-Trick dazu lernen möchten.     
 
Commercial Photoshop Retouching
In The Studio
Glenn Honiball
Sondereinband, 257 Seiten
O’Reilly, 1. Auflage (2. September 2005)
EUR 37,89
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An anspruchsvolle Amateure in der Digitalfotografie richtet sich ?Stephen Johnson on Digital Photography?. Der Titel zeigt es deutlich: Hier spricht allem Anschein nach ein Guru, auch wenn wir in der alten Welt mit diesem Namen bis dato nichts verbinden. Johnson lehrt Fotografie seit 1977 und befasst sich seit 1988 mit dem Einfluss des Digitalen auf die Fotografie. So geht das Buch dann auch mit einer recht ausführlichen Darstellung der Geschichte digitaler Bilder los, dann huldigt sich der Autor ein wenig selbst, indem er auf einige seiner frühen Digitalfotografie-Projekte zu sprechen kommt, bevor er ? recht abstrakt ? Möglichkeiten, Probleme und Grenzen digitaler Bilder heute erläutert. Dann ab Seite 120 geht der Lernteil los: Man lernt die wichtigsten Werkzeuge der digitalen Bildbearbeitung kennen, erfährt Tiefgründiges über Farbkorrekturen, Restaurierung, Duplextechniken zur Reproduktion von Fotos, Farbräume, Drucktechnologien und Archivierung. Anschließend gestattet uns der Meister einen Blick in sein fotografisches Portfolio um ganz zum Schluss auf 50 Seiten noch schnell einige (etwas ungeordnete) statementartig abgehandelte Aspekte fotografischen Schaffens unter der Überschrift „Photography, Art and the Future“ abzuhandeln. Als da wären: Kunst machen, Passion und Verantwortung, Fotografie und Magie, Fotografische Komposition, Fotografie und Wahrheit, Fotografie und Geschichte oder Professioneller Respekt und der Wert Ihrer Arbeit.
Für viele von uns Europäern hat solche Oberflächlichkeit im Kombination mit einem hoch ausgeprägten Selbstdarstellungsdrang einen etwas penetranten Geruch, doch der US-Amerikaner (für den das Buch in erster Linie geschrieben ist) betrachtet eben selbiges als wertig, aufschlussreich und angemessen. So hat das LIFE-Magazin lauf Klappentext über dieses Buch geurteilt: Stephen Johnson wendet Wissenschaft auf die Natur an und kreiert Kunst“. Was soll man dazu sagen, außer dass das alles im Englischen vielleicht nicht ganz so idiotisch klingt?
Insgesamt ein in vieler Hinsicht nicht uninteressantes, etwas aus der Art geschlagenes Buch über Digitale Fotografie, das eher Hintergründe beleuchtet als direkt anwendbares Wissen zu vermitteln.
 
Stephen Johnson on Digital Photography
Stephen Johnson
Broschiert, 320 Seiten
O’Reilly,  1. Auflage (11. August 2006)
EUR 33,95
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Ist Ihr Englisch gut genug?
Noch ein Wort an all diejenigen, die zweifeln, inwieweit ihre Englischkenntnisse ausreichen, um solche Bücher zu verstehen. Wenn Sie grundsätzlich in der Lage sind, bei Recherchen im Internet Beschreibungen von Problemlösungen nachzuvollziehen und umzusetzen, dürfte es Ihnen auch nicht über Gebühr schwerfallen, diese Bücher zu verstehen. Grundsätzlich ist die englischsprachige Fachliteratur sprachlich erheblich einfacher gehalten als wir dies von der deutschen gewohnt sind. Zum einen, weil sie nicht nur von Muttersprachlern verstanden werden muss, zum anderen weil man (aufgrund demokratischer Grundhaltungen) niemanden ? und sei er auch noch so ungebildet ? vom Konsum solcher Bücher abhalten möchte. Vielleicht haben die Autoren auch eine bessere Schreibausbildung oder können komplexe Zusammenhänge einfacher darstellen.

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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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