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»Strg/Cmd-Alt-Shift-E« – Der Monster-Shortcut

Mein DOCMA-Kollege Michael Hußmann fragte gestern schon in seinem Blogbeitrag danach, warum es in Lightroom keine vernünftigen Ebenen gibt. Bleiben wir doch einmal beim Thema Ebenen. Oft werde ich gefragt, ob und warum es denn in Photoshop keinen Menübefehl für den Monster-Shortcut »Strg/Cmd-Alt-Shift-E« gäbe. Die Antwort darauf erklärt auch gleichzeitig diese unsäglich lange Tastenkombination.


Der Monster-Shortcut »Strg/Cmd-Alt-Shift-E«


Mit »Strg/Cmd-Alt-Shift-E« erzeugt man in Photoshop eine neue, zusammengefasste Kopie aller Ebenen. Das ist wichtig, wenn man eine Filterwirkung auf alle sichtbaren Ebenen anwenden will – beispielsweise, um das Bild für die Ausgabe zu schärfen oder schnell einige finale Änderungen mit dem Camera Raw-Filter anzuwenden.

»Strg/Cmd-Alt-Shift-E« – Der Monster-Shortcut
Monster-Fingerbrecher-Shortcut: »Strg/Cmd-Alt-Shift-E«. Hintergrund-Foto: ra2studio – Adobe Stock

Im Photoshop-Menü finden Sie diesen Befehl nicht direkt – anders als zum Beispiel bei Affinity Photo, wo der gleiche unnötig lange Shortcut mal eben wie so vieles von Photoshop kopiert wurde. Nur ergibt es dort gar keinen Sinn (außer dass sich Photoshop-Anwender nicht groß umgewöhnen sollen müssen).

In Photoshop ergibt sich der wenig intuitive Shortcut jedoch logisch, wenn man weiß, dass man mit gehaltener »Alt«-Taste Kopien von Ebenen/Befehlen erzeugen kann. Halten Sie bei aktivem »Verschieben«-Werkzeug »Alt« gedrückt und ziehen, dann erzeugen Sie eine Ebenenkopie; gleiches passiert wenn Sie beispielsweise zusammen mit dem Befehl »Bearbeiten > Transformieren > Erneut« und eben auch zusammen mit »Ebene > Sichtbare auf eine Ebene reduzieren«. Der Shortcut für den letztgenannten Befehl ist »Strg/Cmd-Shift-E«. Zusammen mit »Alt« ergibt sich der Monster-Shortcut in seiner ganzen Pracht. Mit ihm werden nicht mehr einfach alle gerade sichtbaren Ebenen auf eine Ebene reduziert (die unsichtbaren bleiben erhalten!), sondern auf einer neuen Ebene zusammengefasst.


Monster „aus dem Schrank jagen“


Ganz ehrlich: Würde ich Photoshop nicht unterrichten und Artikel und Tutorials darüber schreiben, wäre der Monster-Shortcut mit Sicherheit eines der Tastenkürzel, die ich sofort nach der Installation vereinfachen würde.

Einerseits kann ich die Tastenkombination auf einer Mac-Tastatur jedoch problemlos und ohne extreme Verrenkungen allein mit der linken Hand greifen. Auf dem PC mit seiner unergonomisch platzierten Strg-Taste, mit der Win-Taste dazwischen, würde ich mir wohl die Finger brechen.

Andererseits ist das häufige Zusammenfassen von Ebenen eine noch größere Unsitte als das ständige Reduzieren der Bilddatei auf die Hintergrund-Ebene. Letzteres hält wenigstens noch die Arbeitsdateigröße niedrig und ist bei zielgerichtetem Vorgehen auch legitim (falls man nicht flexibel bleiben muss). Doch das ständige Erzeugen neuer zusammengefasster Ebenen bläht eine Datei nur unnötig auf. Ab einer bestimmten Ebenenzahl ist das Vorgehen auch nicht wirklich als non-destruktiv zu bezeichnen, da man eben nicht mehr beliebig viele Schritte rückgängig machen kann, ohne dabei viele andere zu verlieren.

Deshalb mein erster Tipp:
Versuchen Sie, das Zusammenfassen zu vermeiden, wo es geht. Sinnvoll ist es eigentlich erst am Ende der Bildbearbeitung, etwa zur Finalisierung einer Fotomontage.

Mein zweiter Tipp:
Falls Sie kein Tastaturkürzelfan sind, zeichnen Sie sich das Zusammenfassen aller bisherigen Ebenen auf einer neuen Ebene doch als Aktion auf. Legen Sie dabei am besten schon beim Aufzeichnen vor dem Anwenden von »Strg/Cmd-Alt-Shift-E« eine neue leere Ebene an. Denn nur dann funktioniert die Aktion zuverlässig auch bei aktiven Smartobjekten und Einstellungsebenen.

In Zukunft können Sie die Funktion mit einem einzigen Klick in der Aktionen-Palette (Schaltflächenmodus aktivieren!) oder die Aktion zusätzliche Panels wie zum Beispiel den „Configurator Reloaded“ einbinden.

»Strg/Cmd-Alt-Shift-E« – Der Monster-Shortcut
Ich habe mir die Monster-Funktion über eine Aktion im „Configurator Reloaded“ -Panel unter der Bezeichnung „Stamp2New“ abgelegt: Ein Klick ohne gebrochene Finger! 😉

Beste Grüße

Olaf

Olaf Giermann
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Olaf Giermann

Olaf Giermann gilt heute mit 20 Jahren Photoshop-Erfahrung sprichwörtlich als das »Photoshop-Lexikon« im deutschsprachigen Raum und teilt sein Wissen in DOCMA, in Video­kursen und in Seminaren.

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2 Kommentare

  1. Oh, den nutze ich recht oft.
    Allerdings bin ich auch ein Fan von Tastenkürzeln und nutze auch andere „Monster-Shortcuts“, die mir auf dem Mac wiederum vielleicht -wie beschrieben- nicht so vorkommen 🙂

    Für Capture One habe ich gar mal das Tangents Ripple Bedienfeld ausprobiert – hier war ich mit den Tastenkürzeln sogar genau so schnell. Ich werde jedoch noch mal das umfangreichere Elements testen. Vielleicht gibts ja ein Leben nach den Tastenkürzeln.

  2. Unter Windows muß ich jedenfalls beide Hände verwenden. Trotzdem geht es so sehr schnell.
    Eine Alternative zeigt, wenn ich mich nicht irre, Aaron Nace von Phlearn, der wohl nicht so sehr die Tastaturkürzel mag. Er macht das immer mit der Befehlskette
    neue leere Ebene anlegen
    Bild > Bildberechnungen – Ebene: zusammengefügt und Mischmodus: normal oder auch multiplizieren.

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