Technik

Digitale Modulkamera

Ricoh betritt Neuland und kündigt ein Wechselmodul-Kamerasystem an, bei dem Objektiv, Bildsensor und Bildprozessor in auswechselbaren Modulen vereint sind.

Ricoh präsentiert mit dem neuartigen GXR Wechselmodul-Kamerasystem eine kleine und leichte Digitalkamera, bei der das Objektiv durch das Austauschen von Aufnahmemodulen, die mittels eines Schiebe-Anschlusses an der Kamerabasis angebracht werden, gewechselt werden kann. Objektiv, Bildsensor und Bildverarbeitungsprozessor sind gemeinsame Bestandteile der Aufnahmemodule. Im Kameragehäuse selbst gibt es keinen Bildsensor, wohl aber einen weiteren Bildverarbeitungsprozessor. Durch die besondere Modulbauweise wurde es möglich, die Komponenten ideal aneinander anzupassen und den Platzbedarf zu minimieren. Das Modulprinzip beugt darüber hinaus dem Ablagern von Staub und Schmutz auf dem Bildsensor vor, weil dieser beim Objektivwechsel nicht frei liegt. Die Außengehäuse werden wie bei der GR-Serie aus Magnesium-Druckguss gefertigt, die strukturierte Oberflächen-Veredelung soll vor Korrosion schützen.
Aufbauend auf den Bedienungselementen der GR- und GX-Serie bietet die GXR verschiedene anpassbare Tasten und zusätzlich die neue DIRECT-Taste, mit der sich die wichtigsten Einstellungen auf einen Blick erfassen lassen. Auch diffizile Funktionseinstellungen können laut Ricoh schneller als bisher erledigt werden.
Zu den automatischen Belichtungsfunktionen gehören die Programmautomatik mit Shift, die Zeitautomatik mit Blendenvorwahl und die Blendenautomatik mit Zeitvorwahl. Die Bildvoreinstellungen lassen sich neunstufig feinanpassen, um das jeweils gewünschte Bildresultat zu erhalten. Der Empfindlichkeitsbereich des neuen System reicht bis ISO 3200. Eine automatische Vorfokussierung beschleunigt die Scharfeinstellung, indem sie dem Hauptobjekt bereits vor der Aufnahme mit der Schärfe folgt. Mit der Auto-Makro-Funktion wechselt die Kamera bei nahen Objekten automatisch auf Makro- Einstellung.
Die Ricoh GXR ist mit einem hoch auflösenden (920.000 Punkte), kontrastreichen LCD-Monitor mit 7,6 cm Diagonale und einem weiten Betrachtungswinkel ausgestattet. Die Monitor-Oberfläche besitzt eine Fluor- Beschichtung gegen das Verschmutzen, eine Hartvergütung zur Vermeidung von Kratzern und eine Anti-Reflex-Beschichtung für die bessere Sichtbarkeit der Anzeige auch bei hellem Sonnenlicht. Zur weiteren Ausstattung gehört eine sensorgesteuerte Ausricht-Anzeige (?elektronische Wasserwaage?).
Das Modulsystem wird anfangs mit zwei verschiedenen Aufnahmemodulen angeboten: Das GR-Objektiv 2,5/50 mm MACRO (A12) mit APS-C CMOS-Sensor (23,6×15,7 mm) mit ca. 12,3 Millionen Pixeln Auflösung sowie das 2,5-4,4/24-72 mm VC-Objektiv mit 1/1,7"-CCD-Sensor, der eine Auflösung von 10 Millionen Pixel erreicht und eine höhere Lichtempfindlichkeit bietet.
Das Kamerasystem lässt sich mit neuem Zubehör erweitern. Dazu gehören zwei Soft-Taschen (jeweils passend zu den Aufnahmemodulen an der Kamera), das mit der GR DIGITAL III vorgestellte externe Blitzgerät GF-1 und der neu entwickelte, hochauflösende elektronische Sucher (LCD) mit etwa 920.000 Punkten (Subpixel). Dieser wird auf den Zubehörschuh der Kamera gesteckt und kann bis 90 Grad nach oben geschwenkt werden. Der Blick durchs Okular zeigt 100% Bildinhalt und bietet dem Benutzer ein von Nebenlicht unbeeinträchtigtes Sucherbild mit den gleichen Informationen wie der Kameramonitor.
Wie bei den GR-Digital-Kameras setzt Ricoh auf künftige Funktionserweiterungen per Firmware-Update.
Die GXR soll am 4. Dezember zu folgenden Preisen auf den Markt kommen:

  • GXR: 459 Euro
  • Aufnahmemodul GR-Objektiv 2,5/50 mm MACRO (A12); APS-C-CMOS-Sensor, 12,3 Megapixel: 670 Euro
  • Aufnahmemodul Ricoh-Objektiv 2,5-4,4/24-72 mm VC (S10); 1/1,7"-CCD-Sensor, 10 Megapixel: 370 Euro

Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten von Ricoh.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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