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Bildmotiv entsetzt DOCMA-Leserin

59 Judith
Ausschnitt aus Josef Fischnallers Montage JUDITH

In der aktuellen DOCMA-Ausgabe 69 haben wir eine Montage von Josef Fischnaller abgedruckt: die biblische Judith mit dem blutigen Kopf des Holofernes in der Hand. Dabei hatten wir uns nichts Böses gedacht und das Bild vor allem formal bewertet (mir zum Beispiel hat es aus kunsthistorischen Gründen nicht gefallen). Unsere Leserin Christa Axthammer hingegen wurde durch das Bild an die schreckliche Enthauptung von James Foley durch den IS erinnert und war von dieser Montage „total entsetzt“. Ein Briefwechsel. Diskutieren Sie mit!

 

„Liebes DOCMA- Team“, schrieb uns Christa Axthammer. „Als langjährige Abonnentin ihres Journals war ich diesmal in Vorfreude auf das nächste Heft nach dem Erscheinen total entsetzt!

Wie kann man in Zeiten wie diesen den Beitrag  ,Am Schopf gepackt‘ bringen?!

Ich habe noch immer die grauenhaften Bilder von James Foley und anderen armen Teufeln, welche in der Hand von IS auf diese entsetzliche Art ihr Leben verloren haben, vor Augen! Was hat Mr. Foley wohl empfunden, als er, in Orange gekleidet, zuerst dieses Schuldgeständnis vorbringen musste, wohl wissend, dass hinter ihm jemand mit dem Messer stand und das seine letzten Worte sein werden …

Allein die Erinnerung daran lässt mich noch heute schaudern. Also bitte in Zukunft auch diese Dinge im Auge behalten bei der Themenwahl. Ich denke doch, dass das nur ein ,Ausrutscher‘ war.

Mit freundlichen Grüßen, Christa Axthammer“

 

Darauf antwortete ich unserer Leserin:

„Liebe Frau Axthammer,

zunächst vorausgeschickt: Ich habe höchsten Respekt vor Ihrer Einstellung und Sensibilität. Auch ich kenne diese Konfrontation mit Bildern, die in mir negative Emotionen auslösen.

Dennoch kann ich Ihnen nicht zustimmen. Wir können uns nicht von Terroristen die Bildmotive vorschreiben lassen, die als akzeptabel gelten. Erlauben Sie mir, ein Beispiel aus einem ganz anderen Bereich zu nehmen: Ich verwende gelegentlich – auch, um unnötige Anglizismen zu vermeiden – den Begriff ,Gestaltung‘. Irgendwann erhielt ich nach einem Artikel, in dem das Wort auftauchte, einen empörten Leserbrief, das sei ein Begriff, den die Nazis benutzt hätten, und damit sei er auf Dauer diskreditiert. Würden wir nun alle Begriffe, die auch im Wortschatz der Nazis vorkamen, aus unserem Repertoire streichen, bliebe wenig übrig.

Allerdings gibt es sicherlich Begriffe, die man ohne unsere Geschichte im Einzelfall heute bedenkenlos verwenden würde – wie etwa ,Endlösung‘, auch, wenn er tautologisch ist –, die man jedoch auch nach mehr als einem halben Jahrhundert nicht benutzen kann; oder sagen wir: Meines Erachtens nicht benutzen sollte.

Die Geschichte der Judith mit dem Haupt des Holofernes, auf deren Bild in DOCMA 69 Sie sich beziehen, ist nun aber uraltes (biblisches) Kulturgut, wie auch immer man dazu steht. Unfreiwillig zeigt sie, dass das Gebot ,Du sollst nicht töten‘ wohl nur dann gilt, wenn es politisch in den Kram passt. Ganz davon abgesehen finde ich persönlich die in DOCMA publizierte Variante nicht gelungen: Frauentyp und Gesichtsausdruck haben wenig mit den kunsthistorischen Vorbildern zu tun, und das ,Blut‘ am Hals des Holofernes erscheint mir einfach nur albern.

Es gibt aber ein weiteres Problem bezüglich Ihrer Kritik: Die bloße Wiedergabe einer Szene ist wertneutral und sagt nichts über eine Haltung zum Abgebildeten. (Grausiges Beispiel. Auf einer Kunstausstellung in den USA wurde im 19. Jahrhundert das Gemälde eines politisch aktiven Malers gezeigt, das die Auspeitschung eines schwarzen Sklaven zeigte; anscheinend eine klare Anklage. Das Gemälde fand schnell einen Käufer – einen Großgrundbesitzer, der es mit den Kommentar erwarb: ,Wunderbar, genau so muss man diese Kerle behandeln!‘)

Ob das Judith-Bild also eine neutrale Wiedergabe einer biblischen Geschichte ist, eine Verherrlichung ihres Mordes am feindlichen Heerführer oder eine Anklage gegen eine heimtückische Tötung nach vollzogenem Koitus, liegt allein im Auge des Betrachters.

Wenn nun das Bild in DOCMA bei Ihnen nun diese schrecklichen Assoziationen zum IS-Geiselmord an Foley auslöst, kann ich Ihre Kritik sehr gut nachempfinden. Aber ich – und wohl auch meine Kollegen – haben trotz der Kenntnis dieses Mordes eine solche Gedankenverbindung nicht hergestellt, sondern eher auf formale Aspekte geachtet. Das ist nicht als Entschuldigung gemeint. Der Gedanke lag für uns einfach nicht nahe. Unsere Welt ist übervoll von Bildern, auch solchen, die Negatives wiedergeben. Selbst die harmlosen Illustrationen in meiner aktuellen ,Photoshop-Sprechstunde‘ ließen sich, wenn man so wollte, alle in Verbindung bringen mit schlimmen Ereignissen der letzten Jahre: mit Scheiterhaufen, rassistischen Frauendarstellungen, Tunneln, in denen Menschen ermordet wurden, unangenehmen Operationserlebnissen.

Das entbindet uns nicht von Sorgfaltspflicht und einem Gespür für Angemessenes. Die Frage jedoch, wie kurz und bedrängend eine Assoziationskette zu einem schlimmen Ereignis ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Für Sie lag in diesem Falle eine entsprechende Gedankenverbindung nahe, für uns nicht. Das bedeutet nicht, dass wir oder Sie recht oder unrecht haben – die jeweilige Reaktion hängt einfach von der individuelle Betrachtungsweise ab.

Wenn Sie damit einverstanden sind, würde ich Ihre Kritik und meine Antwort gern in meinem nächsten Blog-Beitrag für DOCMA.info aufgreifen; gern auch Ihre Antwort darauf.

Mit freundlichem Gruß, Doc Baumann“

 

„Lieber Doc Baumann!

Ich glaube nicht, dass wir uns von Terroristen vorschreiben lassen, was als akzeptabel zu werten ist, wenn man Bilder wie das angeführte, auch wenn es in Zusammenhang von Gräueltaten des IS zu sehen ist, wenn man also  Themen wie dieses, welches sicher viele Menschen in ihrem Innersten trifft, vermeidet.

Man macht ja heutzutage auch keine ,digitalen Kunstwerke‘ von sonstigen furchtbaren Ereignissen wie Flug/Bahn-Unfällen, oder Tsunamis oder Mord und Totschlag, den es auch heutzutage leider überall gibt. Das Altertum war nun einmal blutrünstig und wurde auch vielfach so dargestellt. Sicherlich von großen Meistern sehr kunstvoll, aber gruselig.

Ein Vergleich mit der Verwendung des Wortes ,Gestaltung‘ ist dagegen lächerlich, und ich wäre nie auf die Idee zu kommen das verwerflich zu finden.

Ich denke, auch in der christlichen Geschichte hat es viele abscheuliche Vorkommnisse gegeben. Gott sei Dank sind wir da aber inzwischen doch schon etwas fortgeschrittener und zum großen Teil zivilisierter geworden.

Abgesehen davon, ich glaube sogar da Ihrer Meinung zu sein, gefällt mir die Bearbeitung des Kopfes gar nicht. Das Plastikblut, die Haare (aus schwarzen Müllsäcken?), und was die herunterhängenden Bänder darstellen sollen, weiß ich nicht. Es wurde diese ,Gestaltung‘  ironisch genannt … auf jeden Fall ist sie Geschmacksache.

Ich bleibe weiterhin begeisterte DOCMA-Leserin und freue mich immer wieder auf das nächste Heft. Auch wenn ich nicht zu den Profis gehöre, habe ich aber schon viel von Ihnen gelernt.

Mit freundlichen Grüßen, Christa Axthammer“

 

Ich breche den Disput mal an dieser Stelle ab, es ließe sich noch viel dazu schreiben. Etwa – bei allem Widerwillen gegen den IS –, dass der orange Overall bei Foleys Hinrichtung seinerseits ein geschicktes Zitat der Kleidung in Guantanamo ist, wo Menschen nicht weniger schändlich behandelt werden. Dass wir meiner Meinung nach inzwischen nicht „Gott sei Dank“, sondern trotz der angenommenen Götter zivilisierter sind. Oder dass die Kritik am Begriff „Gestaltung“ zwar in der Tat  lächerlich ist – aber das eben nicht für jenen Leserbriefschreiber war, dem genau diese Assoziation zu den Nazis dabei in den Kopf kam (mir nicht), so wie Frau Axthammer bei der Judith-Nachstellung Foley in den Kopf kam (uns nicht).

Es liegt auf der Hand, dass man Motive vermeiden sollte, die aus aktuellem Anlass oder grundsätzlich bei einer Vielzahl von Betrachtern solche Verbindungen auslösen würden – nur sehe ich das in diesem konkreten Fall nicht als gegeben.

 

Was meinen Sie? War unsere Entscheidung, diese Montage in der aktuellen DOCMA abzudrucken (ohne überhaupt an Foley zu denken), geschmack- oder gedankenlos? Oder ist Frau Axthammer zu empfindlich, geht sie zu stark von ihrer individuellen Haltung aus? Oder haben Sie irgendwelche Anmerkungen dazu, auf die wir noch gar nicht gekommen sind? Diskutieren Sie mit!

PS: Den kompletten Artikel mit einem Making-of zu Fischnallers Montage finden Sie in der aktuellen DOCMA 69 ab Seite 94.

 

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Doc Baumann

Doc Baumann befasst sich vor allem mit Montagen (und ihrer Kritik) sowie mit der Entlarvung von Bildfälschungen, außerdem mit digitalen grafischen und malerischen Arbeitstechniken. Der in den Medien immer wieder als „Photoshop-Papst“ Titulierte widmet sich seit 1984 der digitalen Bildbearbeitung und schreibt seit 1988 darüber.

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10 Kommentare

  1. Nee, ich finde, das habt Ihr genau richtig gemacht. Besser könnte ich es mit eigenen Worten nicht ausdrücken. Political correctness läuft oft falsch, und das hier wäre wieder so ein Fall geworden. Natürlich gibt es Fälle, wo „PC“ korrekt ist, aber hier mal wieder auch nicht. 😉
    Tschüß & Glückauf, Ollie

  2. Na ich hoffe, dass die Dame auch vorher der Publizierung ihres Leserbriefes und Namens zugestimmt hat und nicht ohne Ihres Wissens an den digitalen Pranger gestellt wird.

    Ansonsten meine Meinung zu dem Thema: Am besten garnichts mehr publizieren, was irgendwie aneckt. Nur noch Bilder von Babies und Katzen. Obwohl, bei Babies könnten irgendwelche Mütter mit Fehlgeburten an ihr dramatisches Ereignis erinnert werden. Bei Katzen einige an ihre überfahrene Katze.

    Klingt wie eine Veralberung? Nein leider ist dies heutzutage Realität. Letzens sah ich noch auf einem Fotoblog in Facebook (in dem oft Aktbilder auftauchen) ein Bild (eine angedeutete SM-Szene), bei dem sich eine Frau darüber echauffierte, wie man so etwas bloss zeigen könnte, das Bild würde sie an ihre Vergewaltigung erinnern.
    Das ist natürlich schlimm, keine Frage. Aber würde man jegliche Assoziationen des Publikums einbeziehen, dürfe doch die Hälfte aller Fotos nicht gemacht werden und die Hälfte aller Filme nicht gedreht.

    Daher Tipp an die Leserbriefdame: Wenn sie sich an einem Bild stören, tun Sie doch einfach das, was normale Menschen tun, und blättern sie die nächste Seite (möglichst laut und heftig) um. Wenn das nicht hilft und Sie dennoch in ihrem Innersten so erschüttert sind, dass Sie diese Bilder ständig vor Ihrem geistigen Auge sehen, würde ich schon fast dazu raten, eventuell professionelle Hilfe in Betracht zu ziehen.

    1. Natürlich habe ich die Leserin vorher danach gefragt, ob sie damit einverstanden ist. Aber wieso wird sie dadurech an den Pranger gestellt, dass ich eine Meinung wiedergebe, die nicht meine ist? Das ist ein ernstzunehmender Diskussiuonsbeitrag, und ich habe ebenso ernsthaft darauf geantwortet. Doc

  3. Der Fehler von Christa Axthammer liegt weiter zurück. Während Josef Fischnaller in seiner Montage ja offensichtlich versucht, den Spagat zwischen Darstellung einer historischen Gewalttat bei gleichzeitiger Distanzierung davon zu schaffen, stellt sich die Frage, warum man hinschauen muss, wenn solche Ereignisse heute gefilmt werden. Ich habe bis heute keine einzige IS-Enthauptung gesehen. Nicht weil ich so zart beseitet bin, sondern weil ich nicht mache, was die Täter wollen. Die kennen uns nämlich gut genug um zu wissen, das wir das garantiert auch zu sehen bekommen. Gezwungen werden wir allerdings nicht.

    Holofernes roter „Plastikkragen“ ist ja nicht Fischnallers Unfähigkeit geschuldet, sondern wird von ihm ganz bewusst als Stilmittel eingesetzt. Er war sich des aktuellen Bezuges sicher bewusst und hat sich für diese künstlerische Verfremdung entschieden. Ob das gelungen ist, liegt allerdings im Auge des Betrachters.

    Erst die jeweilige zeitgeschichtliche Interperation immer wieder gleicher Motive, macht diese ja interessant, insbesondere bei grausamen religiösen Themen. Man vergleiche nur Grünwalds zerschundenen Christus vom Isenheimer Altar, mit jenem kraftstrotzenden Hünen des Sebastiano del Piombo in der Budapester Nationalgalerie.

  4. Nur kurz:
    Zu doc
    Natürlich bin ich Ihrer Meinung was Guantanamo und die dortigen Gräueltaten angeblich zivilisierter „Weltverbesserer „, geht. Mir ist ebenso die bewusste Verwendung von Orangen Overalls klar.
    Menschliche Grausamkeit ist leider immer und überall zu finden und nirgends entschuldbar.
    Zu Shiranai:
    Ich werde den digitalen Pranger aushalten, auch ohne professionelle Hilfe! Ich habe diese Seite wahrscheinlich nicht schnell genug umgeblättert….

    Zu bdudocma:
    Eine Distanzierung zu diesem historischen Ereignis kann ich zwar nicht erkennen, aber auch keinen künstlerischen Wiedergabeversuch.
    Abgesehen davon, habe ich mir keine Enthauptung angesehen, lediglich das Bild wurde in den Nachrichten gebracht. Es hat gereicht um einen “ zart beseiteten “ und leider mit ausreichend Phantasie ausgestatteten Menschen zu berühren und entsetzen.

  5. Kunstfreiheit:
    Recht, sich künstlerisch frei zu betätigen und seine Kunstwerke der Öffentlichkeit vorzustellen; ist als Grundrecht in Art. 5 Abs. 3 GG gewährleistet…

    … Unmittelbarer historischer Hintergrund im Bewusstsein der Verfassungsschöpfer war die totalitäre Kunstpolitik des Dritten Reiches mit ihren rechtsstaatswidrigen Ausschreitungen gegen unerwünschte Künstler und gegen die als „entartet“ diskriminierten Produkte der Kunst.
    Demgegenüber bestimmt das Grundgesetz: Kunst ist frei.
    ****************
    Genau so halte ich es auch!
    Das Grundgesetz, welches für Deutschland gilt, und seine Gültigkeit an dem Tage verliert,an dem eine Verfassung in Kraft tritt … (Art. 146 GG)
    … ist für mich maßgeblich.
    Ich verstehe nicht, wie es möglich ist, dass alles mögliche zensiert wird und Kunstwerke verstümmelt werden, obwohl im GG eindeutig stehet, dass eine Zensur nicht stattfindet.
    Ich sehe Filme, genau wie Computerspiele, Literatur, Bilder, etc. als Kunstwerke an. Dennoch nehmen sich ein paar Individuen die ungesetzliche Unverschämtheit heraus, Kunstwerke zu verändern, indem Passagen aus Büchern gestrichen werden müssen, Filme geschnitten werden müssen, etc.

    Liebe Frau Axthammer, ich habe vollstes Verständnis, für ihre empfindungen, beim Anblick dieses Werkes, aber sie müssen leider selbst damit klar kommen.
    Wenn wir uns weiterhin so einschränken lassen und auf alles und jeden Rücksicht nehmen,der irgendein traumatisches Erlebnis hatte, steht unser Leben irgendwann komplett still.
    Wir dürfen Begriffe nicht mehr verwenden, weil sich irgendwo auf der Welt jemand dadurch angegriffen, oder beleidigt fühlt (z.B. Zigeunerschnitzel, Negerkuss, etc.). Wir dürfen bestimmte Gesten nicht mehr verwenden, weil sie in anderen Kulturen eine andere Bedeutung haben.
    Wir dürfen keine Kinderfotos mehr veröffentlichen, weil es Pädophile animieren könnte.
    Wir dürfen … ach, was wir uns nicht inzwischen alles für Ketten angelegt haben.
    Ich finde es einfach fürchterlich, wie wir uns immer mehr selbst einzwängen, beschränken und die Freiheit nehmen – fürchterlich.
    Lasst Kunst Kunst sein.
    Wenn ich an den FKK-Strand gehe, kann ich mich auch nicht über Nackte aufregen, wenn ich ein Problem damit habe – das ist mein Problem (naja, eigentlich habe ich damit keines 😉 )

    Liebe Grüße und: Locker machen!

  6. Was ich mich frage: Wieso veröffentlichen Sie so einen Schrott überhaupt in einer „Fachzeitschrift“ für kreative, politisch neutrale und philanthropisch eingestellte Menschen, wie es Künstler und Grafiker normalerweise sind?
    Das Ganze ist „formal“ erbärmlich und thematisch indiskutabel, weil es (hoffentlich ungewolltes) politisches Potenzial birgt.
    Dafür gibt es RTL, SAT1 und ähnliche populistisch ausgerichtete Sender.

    Hat sich Herr Fischnaller eigentlich wirklich was dabei gedacht???
    Oder doch nur eine „formal“ lächerliche und somit unprofessionelle Grafik veröffentlicht, im Glauben etwas Tolles erschaffen zu haben (was viele sog. „Künstler“ ja gerne so machen)?

    Zitat Doc Baumann: „Wir hatten uns nichts Böses gedacht und das Bild vor allem formal bewertet, doch das ,Blut‘ am Hals des Holofernes erscheint mir einfach nur albern“. (Das erscheint mir so auch, das ist nicht mal mehr bewusst comicmäßig, sondern nur lächerlich)?

    Was ist aber die Aussage dieser Diskussion??
    Wir diskutieren über eine misslungene Grafik, oder?

    Oder:

    Wir können uns nicht von Terroristen die Bildmotive vorschreiben lassen, die als akzeptabel gelten!
    (Das ist US-Homeland-Propaganda 😉

    Wir können uns aber auch nicht von US-Homeland die Lebensregeln vorschreiben lassen, die als akzeptabel gelten!

    Bedenklich, welche Themen und Gedanken angedacht werden, wenn eine misslungenge Grafik von Boss Doc und Miss Docma diskutiert werden 😉

  7. Die Montage ist nach Bildern mit dem Titel „Die Enthauptung des Heiligen Johannes“ stark nachempfunden. Mit diesem Thema haben sich sehr viele Maler, meist im Mittelalter, auseinandergesetzt. Ich finde es nicht abstossend.

  8. Abschließend also:
    Wie es aussieht stehe ich allein da mit meiner Meinung .
    Sicherlich bin ich nicht für Zensur der Kunst, aber eine „Verarschung“
    einer Enthauptung ist gegenüber den Opfern und erst recht gegenüber deren Angehörigen einfach unpassend und pietätlos.
    Auch wenn das Thema des Originals uralt ist, wie man sieht werden die Menschen ja niemaks klüger.
    (Entschuldigen Sie das Wort “ Verarschung “ mir fiel kein passenderes ein.)
    Die Zartbesaitete…

  9. @axthammer: nicht verzweifeln – Du bist nicht allein. Ich hätte zwar nicht ganz so sehr mit dem IS gewunken (ich glaube da nehmen sich alle Kulturen und alle Machtgierigen nichts), aber ich habe auch sofort Bauchschmerzen bekommen als ich den Artikel nur sah. Selbst wenn man die dahinterliegende Geschichte als Kulturgut akzeptiert, folgt die „künstlerische“ Umsetzung sehr simplen und einfältigen Strukturen. Man nehme einen Promi, ein provokanntes Thema und setzte es wenig handwerklich gekonnt um – geanau dann redet jeder über das Bild, Super-Illu Niveau. Genau solche Bilder sind es, die die Sichtweisen von uns allen verändern, hin zur disneyhaften Betrachtung der Welt. Das, auf was wir mit Recht so stolz sind bleibt auf der Strecke: die Kultur. Fotografen, die so etwas produzieren, graben sich letztendlich selbst das Wasser ab. Wer will schon ordentliche Bilder, wenn eine solche Darstellung reicht, um „berühmt“ zu werden. Allerdings hätte ich solche Arbeiten auch nicht im DOCMA erwartet, so wie mir das letzte Heft insgesamt nicht so gefallen hat (meistens heißt neues Layout (großzügigere Platzaufteilung) weniger Inhalt und ist damit so etwas eine genauso versteckte Preiserhöhung wie ich es neulich bei meinem Lieblingsshampoo erlebt habe (neue Verpackung weniger Inhalt).
    Ich nehme das ganze Heft als Ausrutscher, bleibe aber dennoch dabei: Docma spart sehr viel Geld – Lehrgänge diesbezüglich sind sehr viel teurer… und: offensichtlich wird hier noch sinnvoll diskutiert – pro Kultur!

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