Technik

Neue Objektivfamilie von Zeiss

Die neue ZEISS Milvus Objektivfamilie bestehend aus aktuell sechs SLR-Objektiven
Die neue ZEISS Milvus Objektivfamilie bestehend aus aktuell sechs SLR-Objektiven

Insgesamt sechs neue Manuell-Fokus-Objektive für hochauflösende Kameras hat die Carl Zeiss AG für Oktober 2015 angekündigt. Die neue SLR-Objektivfamilie ZEISS Milvus ist mit ZE- oder ZF.2-Mount für DSLR-Kameras der Hersteller Canon und Nikon erhältlich, kann aber mit Adapter auch an Sonys α7-Kameras verwendet werden. Zeiss begründet die Neuentwicklungen mit dem aktuellen Trend der immer höher auflösenden Sensoren, die Objektive mit immer höherer Abbildungsqualität erfordern. Die Objektive erfüllen zudem laut Zeiss mit ihrer hohen Kontrastwiedergabe und geringem Falschlicht modernste Videostandards wie HDR (engl. High Dynamic Range) und Auflösungen von 6K und mehr.

Die Milvus-Objektivfamilie besteht zunächst aus folgenden sechs Brennweiten: ZEISS Milvus 2.8/21, ZEISS Milvus 2/35, ZEISS Milvus 1.4/50, ZEISS Milvus 1.4/85 sowie zwei Makroobjektiven ZEISS Milvus 2/50M und ZEISS Milvus 2/100M. In den nächsten Jahren sollen weitere hinzukommen.

Alle Objektive besitzen ein Vollmetallgehäuse mit einem griffigen Fokusring, sind staub- und spritzwassergeschützt und werden mit einer Streulichtblende aus Metall ausgeliefert. Sie unterstützen alle wichtigen Betriebsarten von DSLR-Kameras (Zeit-, Blenden-, Programmautomatik oder manuelle Zeit- und Belichtungseinstellung). Darüber hinaus verfügen die ZEISS Milvus-Objektive über eine Schnittstelle, die die Objektivdaten an die Kamera überträgt (Brennweite, eingestellte Blende etc.). Die Informationen werden in den EXIF-Daten der Aufnahmen gespeichert.

Darüber hinaus sollen sich die neuen Objektive durch ein harmonisches Bokeh und einen besonders hohen Grad an Reflexfreiheit auszeichnen. Die weitere Optimierung der Linsenvergütung sorgt laut Zeiss auch unter kritischen Lichtsituationen für eine noch geringere Neigung zu Ghosting-, Flare- und Shadingeffekten. Alle Objektive verfügen über ein Floating-Elements-Design, das Abbildungsfehler bei unterschiedlichen Entfernungseinstellungen kompensiert. Dies erfolgt durch das Verändern des axialen Abstands einzelner Linsen oder Linsengruppen voneinander. Die Verstellung des Linsenabstands ist dabei an die Entfernungseinstellung gekoppelt, so dass sich immer die richtige Korrektion ergibt.

Mit den neuen ZEISS Milvus Objektiven können auch hochwertige Filmaufnahmen mit weichem und cineastischem Bokeh umgesetzt werden. Sie verfügen über besonders lange Drehwinkel des Fokusrings für präzises Fokussieren. Durch die De-Click-Funktion bei den Objektiven mit ZF.2-Mount können Filmemacher die Blende weich und stufenlos einstellen und somit auch bei wechselnden Lichtverhältnissen professionell arbeiten.

Technische Details nannte Zeiss zunächst nur für das 50mm- und das 85mm-Objektiv.

Das neu berechnete ZEISS Milvus 1.4/50 hat zehn Linsen in acht Gruppen. Es verfügt über ein Linsenelement mit asphärischer Optikfläche und vier Linsen aus Sondergläsern und verwendet – wie schon das ZEISS Otus 1.4/55 – das ZEISS Distagon-Optikdesign. Dadurch erzielt es trotz der hohen Lichtstärke bereits bei Offenblende eine sehr gute Abbildungsleistung über das gesamte Bildfeld. Das ZEISS Milvus 1.4/50 an einer Vollformatkamera entspricht der Perspektive des menschlichen Auges und ist dadurch für vielfältige Anwendungsbereiche geeignet.

Das ebenfalls neu berechnete kurze Teleobjektiv ZEISS Milvus 1.4/85 besitzt elf Linsen in neun Gruppen im ZEISS Planar-Optikdesign. Es eignet sich vor allem im Bereich der Portraitfotografie. Die rein sphärische optische Konstruktion erzeugt ein harmonisches Bokeh und der hohe Einsatz von sieben Sondergläsern sorgt laut Zeiss für extrem geringe chromatische Aberrationen.

Preise_Zeiss_Milvus50mm85mm

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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