Open-Sorce-Bildverwaltung ?picurl?
Österreichische Softwareentwickler arbeiten an einem Webservice für die zentrale Verwaltung von Bildsammlungen, die auf verschiedenen Speichern verstreut sind.
Die noch in den Kinderschuhen steckende Anwendung ?picurl? eines österreichischen Entwicklerteams soll Fotografen, deren Bilder an verschiedenen Speicherorten verstreut sind, die zentrale Bildverwaltung erleichtern. Das Open Source Tool ist nach Angaben der Entwickler in der Lage, Bilder auf lokalen Festplatten, USB-Sticks, Kamera-Speicherkarten, FTP-Servern, Webservern (HTTP), in Flickr-Fotoalben und auf CD- oder DVD-ROMs zentral zu verwalten. Im Unterschied zu etablierten Bildverwaltungslösungen werden Tags, Foto-Beschriftungen oder Copyright-Informationen bei der Indizierung von Bildern auf flickr.com (picasa-support ist geplant), automatisch in EXIF bzw. IPTC-Datensätze umgewandelt. Durch den Einsatz standardisierter Datenstrukturen soll dabei eine höchstmögliche Kompatibilität zu anderen Applikationen gewährleistet werden.
picurl erstellt von den indizierten Bildern ein Vorschaubild, in dem der Speicherpfad des Originalbildes hinterlegt ist, welches sich mit einem Mausklick herunterladen lässt. Dieses Feature könnte man auch als visuelle Bookmarks bezeichnen. Das Tool erfordert keine Installation und läuft daher auch direkt vom USB-Stick oder der Digitalkamera (falls diese den Massenspeichermodus unterstützt). Da für jedes verwaltete Bild nur ca. 25kb Speicherplatz anfallen, lässt sich nach Angeben der Entwickler selbst eine tausende Bilder umfassende Fotokollektion bequem auf einem USB-Stick verwalten.
Die soeben erschienene Version picurl 0.0.3 ist noch nicht für den Produktiveinsatz gedacht, sondern richtet sich an experimentierfreudige Anwender, die neue Digitalfotografie-Tools testen wollen. Momentan erfolgt die Bedienung noch über eine Kommandozeilen-Konsole. Ein Feedback auf der Mailingliste von www.picurl.org ist ausdrücklich erwünscht. picurl 0.0.3 ist unter Windows und Linux lauffähig, eine Version für Mac OS X ist in Vorbereitung.
Zudem feilt das Entwicklerteam an einem picurl-Webservice. Dieser soll sich beispielsweise um eine zentrale Metadaten-Verwaltung kümmern, ohne dass der Benutzer befürchten müsste, wertvolle Informationen in seiner bevorzugten Bildbearbeitung oder Fotoarchivierung zu verlieren. Ähnlich wie bei anderen Web 2.0-Anwendungen soll picurl dann als optimiertes Werkzeug ohne aufwändige Installation im Internet zur Verfügung stehen, aber auch als lokal installiertes Programm seine Funktionen ausführen können. Dabei kann der Benutzer über alle einbezogenen Datenspeicher nach Bildinformationen suchen.
Die Initiatoren des Projektes erreichten im Oktober 2007 eine Förderung beim Österreichischen Internet-Ideenwettbewerb ?Netidee? der IPA (Internet Privatstiftung Austria). So können Teile der laufenden Entwicklungsarbeit an der Software mitfinanziert werden.
Alle Informationen zur Software und Details zur Entwicklung finden Sie auf der englischsprachigen picurl-Webseite.